Deepwater Horizon: Ein Katastrophenfilm mit Niveau

Deepwater Horizon - Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten
Deepwater Horizon - Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten © StudioCanal

Die Kritik:

2010 gab es die größte Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Die Bohrplattform Deepwater Horizon brannte nieder und versank. Infolgedessen strömte Öl ins Meer bis an die US-Küste, was zu einer Ölpest führte. Das gleichnamige Actiondrama wirft einen genaueren Blick auf die Entstehung der Explosion und dem darauffolgenden Brand sowie den Überlebenden und den 11 verstorbenen Mitarbeiter auf der Bohrinsel.

Deepwater Horizon: Jimmy Harrell (Kurt Russell) und Jason Anderson (Ethan Suplee).
Deepwater Horizon: Jimmy Harrell (Kurt Russell) und Jason Anderson (Ethan Suplee). © Studiocanal

Wer hier gleich zu Beginn Explosionen etc. erwartet, der muss sich gedulden. Vorab sei gesagt, die Geduld wird sich lohnen, doch auf die 2. Hälfte des Filmes wird später näher eingegangen. Zu Beginn lernt man den Hauptcharakter Mike Williams (Mark Wahlberg) kennen, seine Frau und Tochter und begleitet ihn auf den Weg zur Bohrinsel wo er auch den Leiter Jimmy (Kurt Russell) trifft. Auf der Bohrinsel wird zunächst viel geredet. Es ist eine äußerst dialoglastige 1. Hälfte. Es werden viele technische Sachen besprochen und man wird als Zuschauer quasi mitten ins Geschehen aber auch mitten ins kalte Wasser geworfen und versucht den Protagonisten und Bohrexperten auf der Plattform zu folgen. Viele Dialoge bei einem Katastrophenfilm? Keine Sorge, dies funktioniert. Denn auch diese actionarme 1. Hälfte ist spannend inszeniert mit feiner Schnittarbeit ohne das es besonders hektisch wird, einer spannenden Hintergrundmelodie und dem kreieren einer dichten Atmosphäre, sodass man auch wenn man als Außenstehender nicht alles nachvollziehen kann, was gesagt und erklärt wird, man an den Lippen der Charaktere hängt und weiter am Ball bleibt. Dass es dennoch zäh werden kann, ist gut möglich. Man sollte sich auf jeden Fall darauf vorbereiten, dass dieser Film einen teilweise intellektuell fordert und etwas Geduld aufbringen sollte, wenn man diesen Film sich nur wegen der Inszenierung der Katastrophe anschauen möchte.

Deepwater Horzion: Jimmy Harrell (Kurt Russell) und Mike Williams (Mark Wahlberg) überlegen, was sie tun können, um das Fortschreiten der Katastrophe zu stoppen
Deepwater Horzion: Jimmy Harrell (Kurt Russell) und Mike Williams (Mark Wahlberg) überlegen, was sie tun können, um das Fortschreiten der Katastrophe zu stoppen © Studicanal

Die 2. Hälfte zeigt auf einer fantastischen Art und Weise, wie es zur Katastrophe kam und wie es in der Bohrinsel zu ging unmittelbar nach dem sog. Blowout. Die Inszenierung verschlägt einem die Sprache. Man kann ohne zu übertreiben behaupten, dass man dies noch nie zuvor in einer ähnlichen Art bei einem anderen Film gesehen hat. Das heftige Austreten des Öls und Schlamms sowie die darauffolgenden Explosionen sind wirklich authentisch und spektakulär inszeniert, aber auf einer sehr subtilen Art und Weise. Einen „Wow, cool“-Effekt hat der Zuschauer bei diesem Film weniger. Man ist eher geschockt durch die unmittelbare Action, die mit einem unfassbar starken Sound Design und wahnsinnig gutem Schnitt daherkommt. Da man die Bohrinsel nachbaute und es wenig Greenscreen gab, wirkt der Film alles andere als ein CGI-Feuerwerk. Es sieht alles sehr echt und glaubwürdig aus. Die Darsteller sind ebenfalls sehr solide. Ob es nun kleine Rollen wie die von Mikes Frau sind, gespielt von Kate Hudson, oder größere Rollen wie die von Mark Wahlberg und Kurt Russell. Alle zeigen grundsolide Darbietungen. Der Film hat ein phänomenales Erzähltempo. Denn hier gibt es keine Längen und die Zeit vergeht wie im Fluge. Schließlich kann man sagen, dass man sich den Film insbesondere wegen seiner beeindruckenden 2. Hälfte anschauen sollte. Trotz der arg pathetisch geratenen letzten 10 Minuten, ist der Film mehr als sehenswert.

Bild:

Es gibt eine ausgezeichnete Bildqualität. Das Bild ist auch bei den dunklen Aufnahmen unter Wasser sehr scharf.

Ton:

Bei solch einem Film ist der Ton natürlich ganz wichtig und er lässt kaum Wünsche offen. Der authentische Klang der Explosionen wird hervorragend von der Blu-ray wiedergegeben.

Extras:

Das Bonusmaterial ist extrem umfangreich. Es gibt unzählige interessante Interviews mit den Produzenten, der Besetzung sowie mit Regisseur Peter Berg über die Produktion, den Schauspielern und der Inszenierung. Dazu erhält man tolle Einblicke hinter den Kulissen. Es gibt zudem ein Featurette über das Entstehung des Sets. Man lernt darüber hinaus auch die echten Mitarbeiter kennen, die damals die Katastrophe überlebt haben und erfährt was sie heute beruflich machen.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 10/10
    Extras - 10/10
8/10

Kurzfassung

Wer Lust auf einen spannenden und authentischen Film mit grandioser Action hat, sollte sich Deepwater Horizon nicht entgehen lassen.

Fazit:

Brachial gute Action, die Gänsehaut auslöst, mehr als solide Darstellerleistungen und eine insgesamt sehr authentische Inszenierung bietet dieser Streifen von Peter Berg.


von Morteza Wakilian

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