The Great Wall – Filmkritik: Chinesische Monster ante portas

William Garin (Matt Damon) und Pero Tovar (Pedro Pascal) in The Great Wall
William Garin (Matt Damon) und Pero Tovar (Pedro Pascal) in "The Great Wall" © Universal

Die Kritik:

The Great Wall Filmplakat
„The Great Wall“ Filmplakat © Universal

Am 12. Januar startet die chinesisch-amerikanische Produktion „The Great Wall“. Darin kämpft eine Armee aus dem fernen Asien zusammen mit Matt Damon gegen eine Horde gefräßiger Monster.

Der Söldner William Garin (Matt Damon) befindet sich etwa 1.100 v. Chr. mit seinen Gefährten in China, um das begehrte Schwarzpulver zu ergaunern. Der westlichen Welt noch fast gänzlich unbekannt, soll diese neue Wunderwaffe nun endlich durch ihre Hilfe rangeschafft werden. Nach dem Angriff eines Wüstenstamms sowie eines fremdartigen Wesens, rettet sich Garin zusammen mit seinem Kollegen Pero Tovar (Pedro Pascal) an die mit Kriegern vollbemannte chinesische Mauer. Nach ihrer Festnahme dauert es nicht mehr lange, bis die schützenden Mauern von Monstern angegriffen werden, deren Bekanntschaft die beiden bereits machten. Es folgen mehrere Schlachten, denen auch bald die kampferprobten Krieger aus dem Westen angehören.

Der Blick aufs Schlachtfeld in The Great Wall
Der Blick aufs Schlachtfeld in „The Great Wall“ © Universal

Der teuerste chinesische Film aller Zeiten ist das Schaffen des Filmemachers Zhang Yimou (Hero, House of Flying Daggers, The Flowers of War). Erwartungsgemäß opulent zeigt sich dabei der 150 Millionen Dollar teure Fantasy-Film. Der fernöstliche Flair verleiht dem Monster-Streifen buchstäblich etwas mehr Farbe. Die Handlungsorte beschränken sich zwar beinahe ausschließlich auf die Festung an der Mauer, aber dafür stimmt der Look. Die Armee aus 100.000 Soldaten unterscheidet sich in verschiedene bunte Truppen, die in ihren jeweiligen Disziplinen ein ordentliches Waffenarsenal auf die angreifenden Monster niederregnen lassen. Mit einigen tollen Ideen (wie den weiblichen „Bungee Jumping“ Assassinen) geraten die Hauptschlachten zu einem Augenschmaus. Einen großen Teil trägt da der 3D-Effekt bei, der sich nicht etwa auf ein bis zwei Szenen im Film reduziert.

Matt Damon und die chinesischen Soldaten
Matt Damon und die chinesischen Soldaten © Universal

Dabei lässt der allererste Kontakt mit einer der Bestien noch schlimmes erhoffen. Denn der Kampf gegen die fünf Söldnern verläuft dermaßen undurchsichtig und gleichzeitig spannungsarm ab, dass man wirklich Schlimmes befürchten muss. Das setzt sich dann aber glücklicherweise nicht fort. Denn die Monster, die auch im Trailer noch relativ stark unter Verschluss gehalten wurden, können sich im restlichen Teil des Films noch häufig präsentieren. Sie hören übrigens auf den Namen Teo Tei und stammen aus der chinesischen Mythologie. Alle 60 Jahre greifen sie vom Hunger getrieben an. Im Film wurde sich laut Produzent an historischen, 2.500 Jahre alten Aufzeichnungen der Bestien gehalten. Die vierbeinigen Monster wurden dabei optisch auf Hässlichkeit und Brutalität getrimmt. Schier unverwundbar offenbaren sie im Laufe des Films noch ihre Schwächen. Wie sollte man sie sonst auch besiegen können?

Der Orden berät sich in The Great Wall
Der Orden berät sich © Universal

„The Great Wall“ hat mit seinen 105 Minuten eine vergleichsweise kurze Länge. Die zeichnet sich aber als Stärke aus, indem er eine übersichtliche Anzahl an Charakteren bereithält und sich auf das Wesentliche konzentriert. Die Hauptakteure findet man wie erwartet vor: Tapfer, selbstlos und ehrenhaft. Auch Matt Damon reiht sich da mit ein, während sein Freund etwas habgieriger agiert. Deren ironischen Humor meint man schon in unzähligen weiteren Filmen gehört zu haben, stört aber auch nicht weiter. Ein größerer Makel ist da die Handlung, die im Action-Spektakel nicht nur naturgemäß dünn daherkommt, sondern auch teilweise fragwürdig erscheint.

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Optisch ansprechender Monster-Film mit einem gewohnt kantigen Helden namens Matt Damon inmitten einer gigantischen chinesischen Armee.

Fazit:

„The Great Wall“ bietet das, was man erwartet und teilweise sogar noch ein wenig mehr. Dazu zählt die nebensächliche Story ebenso wie die etwas platten Charaktere, aber auch ein schwarzpulverhaltiges Action-Feuerwerk mit sehr ansehnlichen Effekten.


von Nicolas Wenger

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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