The Passenger: Kritik zum Mediabook

Die vier Protagonisten in "The Passenger"
Die vier Protagonisten in "The Passenger" © Pierrot Le Fou

Die Kritik:

„The Passenger“ ist ein Horrorfilm aus Spanien von den Regisseuren Raúl Cerezo und Fernando González Gomez. Die Indie-Produktion feierte seine Weltpremiere auf dem bekannten Horrorfilmfestival in Sitges. Nun erscheint der unterhaltsame spanische Horrorfilm in Deutschland. In erster Linie bietet „The Passenger eklige praktische Effekte und eine große Menge an schwarzem Humor. 

Blasco (Ramiro Blas) ist ein eigensinniger Van-Fahrer, der in seinem vierrädrigen Gefährt drei fremde Frauen mitnimmt. Die Frauen sind Lidia (Cristina Alcázar), Mariela (Cecilia Suárez) sowie ihre Tochter Marta (Paula Gallego). Die Atmosphäre im Auto ist leicht angespannt, da Blasco einen Umweg fährt, der ursprünglich nicht geplant war. Als er dann noch versehentlich eine mysteriöse Frau überfahrt, eskaliert die Stimmung völlig. Anscheinend ist die unbekannte Frau schwer erkrankt und versessen darauf, alle Menschen im Van umzubringen … 

Wer ist auf dem Dach
Wer ist auf dem Dach? © Pierrot Le Fou

In Deutschland hat „The Passenger den Titel „The Passenger – Lass Sie nicht rein“ erhalten und auf diese Regel hätten die Personen im Auto besser hören sollen. Wenn der Horror-Aspekt des Filmes in den Vordergrund tritt, bereitet die Inszenierung der beiden Regisseure Raúl Cerezo und Fernando González Gomez ziemliche Freude. Die praktischen Effekte sehen, vor allem in Anbetracht des niedrigen Budgets, ziemlich gut aus. Teilweise wird es richtig eklig, sodass „The Passenger ganz leicht an ein modernes „Tanz der Teufel“ erinnert. 

Leider dauert es etwas, bis „The Passenger richtig loslegt. Nach einem starken atmosphärischen Beginn wird sich zu viel auf die Dialoge konzentriert, welche weder unterhaltsam noch böse genug sind. Dafür probiert der Film seine Figuren zu charakterisieren, wobei das Drehbuch dennoch nur an der Oberfläche kratzt. Für die meiste Unterhaltung sorgt Ramiro Blas („REC 4: Apocalypse“), der einen liebenswürdigen Macho verkörpert. Außerdem besitzt er eine tolle Chemie zu der jungen Schauspielerin Paula Gallego. Der restliche Cast ist nicht sonderlich erwähnenswert. 

Mariela steht hinter dem Van
Mariela steht hinter dem Van © Pierrot Le Fou

Man muss „The Passenger zugutehalten, dass er sich permanent steigert. Obendrein behält der spanische Horrorfilm immer ein Augenzwinkern, wodurch man die eine oder andere Schwäche schneller verzeiht, da man das Herzblut der Beteiligten anmerkt. Trotzdem tritt „The Passenger zu häufig an der Stelle und bietet zu lange Pausen zwischen den Horror-Momenten. Auch die letzte große Eskalation an Skurrilität kann der Film nicht ganz bieten. Für eine Indie-Produktion muss man den Aufwand und die exzellenten Effekte jedoch wirklich schätzen. 

Bild:

Die Kameraführung des Filmes beginnt direkt mit einer atmosphärischen langen Einstellung. Nach dem starken Beginn nimmt die Kameraarbeit jedoch etwas ab, da einige Szenen unterbelichtet wirken. Sobald sich „The Passenger“ inhaltlich steigert, verbessert sich ebenso das Bild, welches daraufhin einige sehr schöne Bilder bietet. 

Ton:

Über den Ton kann man sich nicht beschweren. Es treten keinerlei Probleme auf, auch wenn es auf der anderen Seite ebenfalls keine großen Highlights gibt. Man kann „The Passenger“ entweder auf Deutsch oder Spanisch in DTS-HD MA 5.1 ansehen. 

Extras:

Bei den Extras hat Pierrot Le Fou wirklich abgeliefert. Neben einem 37-minütigen Making-Of sind zwei Kurzfilme der Regisseure Raúl Cerezo und Fernando González Gomez sowie Trailer auf der Blu-ray Disc enthalten. Das Mediabook bietet zudem ein Booklet inklusive Interview und ein Poster. 

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 6/10
    Bild - 6/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 9/10
    Extras - 9/10
7/10

Kurzfassung

Hervorragende praktische Effekte, der Rest ist solide. 

Fazit:

„The Passenger“ ist kurzweiliger Indie-Horror aus Spanien, welcher in erster Linie mit seinen sehr charmanten Effekten punktet. Leider brauchen die Figuren etwas zu viel Zeit, um aufblitzen zu können. Wer sich auf eine eklige Horrorfahrt einlassen kann, die mehr mit Humor als Horror glänzen kann, sollte „The Passenger“ nicht verpassen.


von Lukas Weinandy

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