The Tale of Zatoichi – Solide Samurai-Kost

The Tale of Zatoichi - Samurai Action
The Tale of Zatoichi - Samurai Action © PLAION PICTURES

Die Kritik:

Mit „The Tale of Zatoichi“ begann im Jahr 1962 eine sich an großer Beliebtheit erfreuen dürfende, 26 Filme umfassende japanische Samurai-Filmreihe. Im Jahr 2003 führte Takeshi Kitano („Battle Royale“) höchstpersönlich Regie bei einer Neuverfilmung, in der er selbst die Rolle des Zatoichi einnahm und so in die Fußstapfen von Shintaro Katsu trat, dem Mann, der dieser Filmfigur überhaupt erst Leben einhauchte. Insbesondere an ihm liegt es, dass „The Tale of Zatoichi“ trotz einer ziemlich unspektakulären Geschichte noch so gut funktioniert.

The Tale of Zatoichi - Blu-ray Cover
The Tale of Zatoichi – Blu-ray Cover © PLAION PICTURES

Die Legende des Zatoichi beginnt. Als die Spannungen zwischen den verfeindeten Yakuza-Clans wachsen, heuert eines der Oberhäupter einen gefürchteten, aber erkrankten Ronin als seinen Feldherren an – während der andere einen demütigen, blinden Masseur namens Ichi einsetzt.

Dass zwei Yakuza-Clans aneinandergeraten, ist im Subgenre des Samurai-Films nichts Besonderes, weshalb es einer spannenden oder zumindest charismatischen Hauptfigur bedarf, die den Film auf ihren Schultern trägt. Mit Taschenspielertricks und meisterhaften Schwertkampffähigkeiten reißt der dazu noch blinde Masseur Zatoichi sein Publikum von der ersten Sekunde an sich. Nur zu gern folgt man ihm, amüsiert sich über seine Raffinesse im Umgang mit denen, die ihn für ein leichtes Opfer halten und wenn es ans Eingemachte geht, kann er auch noch ordentlich das Schwert schwingen. Was will man mehr?

Eine ganze Menge. Leider fehlt es „The Tale of Zatoichi“ inhaltlich an so viel, dass der Masseur allein das alles niemals ausbaden könnte. Es ist noch so, als würde man hier ein Machwerk sondergleichen in Sachen Drehbuch vorgelegt bekommen. Etliche Fans des Samurai-Films werden wahrscheinlich mit dem hier Gezeigten vollkommen zufrieden sein und doch muss man eben irgendwo der Tatsache ins Auge sehen, dass hier eben nichts innovativ oder auf irgendeine Art besonders ist. Abseits von Zatoichi selbst eben. Das ist besonders deshalb bedauernswert, weil Shintaro Katsu in der Rolle seines Lebens wirklich alle an die Wand spielt.

Nahezu virtuos fängt Kamermann Chikashi Makiura – unter anderem auch verantwortlich für die Kamera in „Lone Wolf & Cub“ – sowohl Landschaften, als auch das innere von Räumen und erst Recht tödlich endende Aufeinandertreffen ein. Untermalt wird das Ganze von den gewohnt stimmigen Klängen Akira Ifukubes, der wenige Jahre zuvor die legendäre Filmmusik für den ersten Godzilla-Film komponierte. Die audiovisuellen Komponenten überschatten – von Shintaro Kat

Bild:

Die Restauration des Films ist gelungen und das Bild dementsprechend scharf, was besonders bei einigen sehr schönen Shots für Freude sorgt.

Ton:

Der Sound ist dem Alter entsprechend gut. Über die Synchronisation kann an dieser Stelle nicht geurteilt werden, da lediglich die Originalfassung gesichtet wurde.

Extras:

Es liegen ein Trailer sowie eine Bildergalerie vor.

Blu-ray Wertung
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 6.5/10
    Ton - 6.5/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
6/10

Kurzfassung

Solide Samurai-Kost für Fans.

Fazit:

Eine für das Subgenre nicht unübliche Handlung wird mit einem interessanten und höchst charismatischen Protagonisten verziert. Dass Shintaro Katsu in der Rolle des Zatoichi perfekt aufgeht, spielt dieser Stärke des Films natürlich in die Karten. Dazu kommt eine besondere audiovisuelle Klasse, die die austauschbare Handlung dann auch final ausgleichen und vergessen machen kann. So ist „The Tale of Zatoichi“ also für Fans dieser Art Film mit Sicherheit einen Blick wert und auch für diejenigen nicht uninteressant, die für gewöhnlich eher weniger mit dem Samurai-Film anfangen können


von Tim Gertz

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