Filmkritik zu Memory – Sein letzter Auftrag

Liam Neeson in Memory - Sein letzter Auftrag
Liam Neeson in Memory - Sein letzter Auftrag © 2022 splendid film GmbH

Die Kritik:

Memory - Sein letzter Auftrag Cover
Memory – Sein letzter Auftrag Cover © 2022 splendid film GmbH

Liam Neesons neuester Actionfilm lautet „Memory – Sein letzter Auftrag“. Man kann ja viel über den Schauspieler sagen, aber faul war er gerade in den letzten Jahren definitiv nicht – und das mit seinen mittlerweile 70 Jahren. Sein Output an jährlichen Filmen ist enorm. Aber ist Neeson nicht der Schauspieler, der bereits vor Jahren sagte, dieser oder jener sei sein wohl letzter Actionfilm? In den Filmen ist es meist tatsächlich der letzte Auftrag seiner Figur (wie auch hier, schaut man nur auf den Subtitle). Böse Zungen fragen sich natürlich, wann der gebürtige Ire seine wohlverdiente Rente antritt (oder zumindest keine Actionfilme mehr dreht). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er zwar meist recht generische Kost serviert, ein gewisses Niveau bleibt aber erhalten und die Filme erreichen nie B-Movie-Charakter. Für Memory führte Martin Campbell die Regie. Der Film wird am 30.09.2022 für das Heimkino veröffentlicht und erscheint als DVD, Blu-ray (lag uns vor) und im 4K UHD Mediabook.

Im vorliegenden Fall wird noch etwas treffender mit Neesons Alter umgegangen, denn er spielt den Auftragskiller Alex Lewis als etwas kaputteren Typen, der z.B. sein Leben rekapituliert und an Alzheimer erkrankt. Dabei muss er eigentlich einen Doppelmord verüben. Doch bei der jungen Beatriz (Mia Sanchez) bekommt er Gewissensbisse. Nicht nur das, fortan geht er auf seine eigentlichen Auftraggeber los und zu verlieren hat er dabei nichts. Gleichzeitig will Spezialagent Vincent Serra (Guy Pearce) der ganzen Sache auf die Spur kommen.

Spezialagent Vincent Serra (Guy Pearce) in Memory - Sein letzter Auftrag
Spezialagent Vincent Serra (Guy Pearce) in Memory – Sein letzter Auftrag © 2022 splendid film GmbH

Während Liam Neeson in seinen Actionstreifen stets eine ähnliche Performance abgibt bzw. Figur spielt und das Drehbuch eher wenig Spektakel bietet oder Überraschungen bereithält, liegt es auch an den weiteren Figuren, wie die Filme ankommen. Auffallend an Neesons neueren Filmen ist nämlich, dass er nicht mehr den einzigen Protagonisten gibt (ganz besonders fiel das bei „Hard Powder“ auf und das ist zufälligerweise auch der beste). Die vielen Nebenfiguren in Memory sind allerdings durch die Bank schwach gezeichnet und bekommen so selten die nötige Aufmerksamkeit, dass man sich kaum deren Namen merken kann. Guy Pearce kann da als Schauspieler etwas herausstechen, aber die Tatsache, dass die Polizei langweiligerweise immer einen Schritt zu spät kommt, machen auch diese Auftritte selten spannend. Überhaupt ist die Spannung ein Manko. Man leidet zwar mit Alex mit, aber die sich ansonsten zuspitzende Handlung kann den geübten Zuschauer nicht mehr mitreißen. Die Produktion sieht wertig aus, die Actionszenen sind allesamt ordentlich, aber mehr als Durchschnittskost wird leider nicht serviert.

Bild:

Hie und da gibt es den einen oder anderen Blickfang und die Action wurde insgesamt gut eingefangen. Die Bildqualität der Blu-ray kann außerdem jederzeit überzeugen, interessant wäre noch der 4K-Vergleich, eine solche lag uns zur Rezension jedoch nicht vor.

Ton:

Die Dialoge sind wahrlich nicht das Highlight des Films. Dass man Liam Neeson seine Rolle abnimmt, liegt viel mehr an dessen Gestik und Mimik. Der Soundtrack ist unauffällig, aber gut – genauso wie die Synchronisation und die vertonte Action.

Extras:

Neben Trailern gibt es noch Interviews mit den Akteuren vor und hinter der Kamera.

Blu-ray-Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
5.5/10

Zusammenfassung

Liam Neeson Action wie von der Stange – durchweg passabel aber nur Genre-Durchschnitt.

Fazit:

Liam Neeson kann diese Art Charakter einfach spielen – keine Frage. Übung genug hat der 70 Jahre alte Schauspieler mit seinen Filmen ja auch genug. Ansonsten sammelt Memory leider wenig Pluspunkte.


von Nicolas Wenger

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