Verwünscht Nochmal – Filmkritik

Amy Adams als Giselle, Sofia (played by Mila Lara Jackson), Gabriella Baldacchino als Morgan Philip, und Patrick Dempsey als Robert Philip in Verwünscht Nochmal
Amy Adams als Giselle, Sofia (played by Mila Lara Jackson), Gabriella Baldacchino als Morgan Philip, und Patrick Dempsey als Robert Philip in Verwünscht Nochmal © Disney Enterprises, Inc.

Im Jahre 2007 erschien ein Film mit altem Disney Channel Charme. Dieser Film hat sich eine einfache Frage gestellt. Was wäre, wenn eine Prinzessin aus einem magischen Land durch eine böse Hexe in unserer Welt landen würde und überhaupt nicht weiß, was das Leben in New York City ausmacht.


Das klingt erstmal nach einer verrückten Idee und das ist es auch, doch es wurde mit viel Charme und Herzlichkeit erzählt, so dass man diesem Film für nichts böse sein konnte. Es war ein typischer Film der 2000er und er sprühte diese Magie aus, die früher viele Familienfilme hatten. Dass genau dies aber nun auch der Neue kann, ist die erste Stärke. Man merkt ihm nicht an, dass 15 Jahre vergangen sind, und er fühlt sich ebenfalls sehr nach diesem Jahrzehnt an. Man traut sich also in einer Zeit, wo es solche Filme nicht mehr gibt, etwas und das geht vollkommen auf. Es funktioniert sogar noch besser als bei „Hocus Pocus 2“. Dieser kam vor ein paar Wochen heraus und bei ihm ist Ähnliches ausgefallen. Auch er war ein echter Disney Channel Hit und man hat ihn in eine Zeit geholt, wo es so etwas nicht mehr gibt. Natürlich geht es Disney um Content für ihre Streamingseite und nicht darum, sich kreativ auszuprobieren, doch wenn es so funktioniert wie bei den beiden Titeln, verzeiht man ihnen gerne.

Die Fortsetzung geht 15 Minuten länger als ihr Vorgänger und während dieser am 20.12.07 noch ins Kino kam, kam Teil 2 am 16.11.22, wie erwähnt, zu Disney+. „Verwünscht 2“ kommt aber nicht nochmal zusätzlich ins Kino, sondern man kann ihn nur auf diesem einen Weg sehen und während der Regisseur bisher keine große Erfahrung mit Filmen gemacht hat, arbeitet eine Amy Adams nun sogar als Produzentin mit. Das hat sie im Vorgänger nicht getan. Im Kern geht es hier nun um Giselle, sie lebt noch mit Robert zusammen in New York. Sie könnte glücklich sein, doch merkt, dass sie immer mehr ihre Märchenwelt vermisst. So freut sie sich, als die Beiden mit ihrer Tochter Morgan und dem neuen Baby in ein neues Haus ziehen. Dort könnte sie sich wohler fühlen, sie tut es aber nicht so richtig. Dann kommen Prinz Edward und Nancy und schenken dem Baby einen ganz besonderen Zauberstab, mit dem viel Gutes passieren kann. Als dieser aber in die falschen Hände gerät, bringt das viel Chaos mit sich. Dummerweise sind diese falschen Hände von Giselle. Sie spricht einen Zauber aus und ahnt nicht, welche Gefahren er mit sich bringen wird.

Während man im ersten Teil nicht genau wusste, wie weit man gehen kann und wie viel die Kinogänger akzeptieren und aushalten können, ist es nun klarer und das Werk fühlt sich dadurch ruhiger an. Wirklich ruhig ist es hier aber trotzdem nicht! Der Film bleibt speziell und wird einige Konsumenten definitiv abschrecken. Aber wer auf so etwas Lust hat und auch schon den Vorgänger mochte, wird hiermit glücklich werden. Er bringt alle Stärken des Vorgängers zusammen. Er ist sehr märchenhaft, emotional und an einigen Stellen kann man schmunzeln. Es ist wieder eine gute Idee, die Märchen- und reale Welt miteinander zu verbinden und es gibt viele bunte Farben, wo man sich dran satt sehen kann. Amy Adams ist immer noch perfekt in dieser Rolle und hatte wieder sichtbar Spaß. Auch ihr merkt man das Gleiche wie beim Film an sich an. Sie ist ebenfalls ruhiger und in ihrer Rolle aufgeräumter, doch auch mit ihr als Protagonistin wird es nicht langweilig und es wird um sie eine interessante Idee umgesetzt, die nach hinten losgehen könnte, doch sich genau richtig anfühlt. Sie bekommt Unterstützung von Patrick Dempsey, James Marsden, Idina Menzel und Gabriella Baldacchino. Dies ist ein sehr passender Cast, wo man sich als Fan freuen kann, sie wieder zu sehen und sie sind so, wie man früher liebgewonnen hat. Auch da spürt man nicht, dass Zeit vergangen ist. Hier wird für (das Genre typisch) sehr viel gesungen und auch davon klingen fast alle Lieder wirklich schön. Alle Stärken des Vorgängers kann dieser also auch. Die Schwächen liegen hier bei den neuen Dingen. Die Schurkin ist nämlich sehr eindimensional, schlecht geschrieben und man kann mit ihr nicht viel anfangen. Das liegt allerdings nicht unbedingt am Drehbuch, sondern viel eher an der Darstellerin selbst. Es gibt nämlich genug andere Filme, wo sie ähnlich spielt und das ist nun mal nicht gut. Wenn man aber mit der Darstellerin fein ist, könnte es besser funktionieren.

Die Fortsetzung „Verwünscht Nochmal“ braucht sich definitiv nicht verstecken und ist vielleicht sogar besser als ihr Vorgänger. Sie wirkt erdiger und man wusste als Produktionsteam wie weit man gehen kann, damit probiert man zwar weniger, aber man weiß als Konsument auch was man bekommt. Das bedeutet aber nicht, dass es 0815 wird! Man bleibt hier definitiv kreativ, hat viele tolle und bunte Einfälle und orientiert sich auch an anderen Märchen, wer da gut aufgestellt ist, wird also auch noch einige Easter Eggs erkennen können.

Filmwertung
7/10
von Peter Brauer

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