Ice Age: Scrats Abenteuer – Die Miniserie in der Kritik

Ice Age: Scrats-Abenteuer Key Art
Ice Age: Scrats-Abenteuer Key Art © Disney

Als Disney das Animationsstudio Blue Sky schloss, war sofort die Nachfrage vieler Fans groß, was mit bekannten Marken wie unter anderem den „ICE AGE“ Filmen passieren würde. Nun wissen wir zumindest bei dieser Reihe eine klare Antwort.


Das Haus der Maus beginnt dieses Franchise noch weiter auszuschlachten. Aber ist das schlecht? Für manchen sicherlich, doch es gibt auch viele, die sich darüber freuen und weitere Projekte dankend annehmen, auch wenn man zugeben muss, dass es sie nicht gebraucht hätte und man die Reihe auch nach dem dritten Teil hätte beenden können. Nach dem fünften Film war 2016 die Messlatte aber so niedrig, dass alles Weitere bessere Abschlüsse dargestellt haben als dieser Quatsch. Vor einigen Wochen bekamen die beiden Oposumbrüder Crash & Eddie ihr eigenes Abenteuer und gingen zurück in die Unterwelt, wo die Dinos leben. Dabei verzichtete man auf viele bekannte und beliebte Figuren, doch einer überraschte besonders: Scrat. Dieser verrückte, Nüsse-liebende Vorfahren des Eichhörnchens ist nicht zurückgekommen. Zum Glück war das aber nicht sein aus, denn nun ist er der Held seiner eigenen Miniserie. Eine Serie, die man eher als Zusatz ansehen kann. Und sollte „ICE AGE – Die Abenteuer von Buck Wild“ irgendwann fürs Heimkino erscheinen, wäre dieses Projekt sehr gut in seinen Extras aufgehoben.

Ice Age: Scrats-Abenteuer - Scrat mit Baby
Ice Age: Scrats-Abenteuer – Scrat mit Baby © Disney

Es ist toll, ihn hier endlich nochmal wiederzusehen. Er ist voll in seinem Element und darf das machen, was die Fans so an ihm lieben. Es ist diesmal aber positiv mit anzusehen, dass man etwas bodenständiger bleibt und ihm nach einer Kontinentalverschiebung und einem Abenteuer im All, diesmal kleinere Aufgaben zur Erreichung seiner Nuss gibt. Man fokussiert sich auf den Kern und möchte nicht mehr zwingend alles größer und epischer machen. Das hätte auch nicht funktioniert, denn das All kann man nun mal nicht toppen. Er ist dieses Mal aber auch nicht alleine, sondern bekommt ein kleines Wesen an seine Seite gestellt. Dieses ist einfach nur goldig und sorgt für einige Schmunzler. Es ist schön zu sehen wie er sich als Vater schlägt, denn hätte man die weibliche Version von ihm aus Teil 3 weiter erzählt, wäre man irgendwann vielleicht an diesem Punkt angekommen und jetzt ist er ein Stück weit da, auch wenn der Kleine nicht sein Sohn/seine Tochter (Ist nicht klar erkennbar) ist. Die emotionalen und harmonischen Szenen zwischen den beiden sind wirklich das Highlight dieser Serie und das bei einer Figur, die die letzten 20 Jahre von ihrem Slapstick gelebt hat. Dies war wirklich untypisch, aber definitiv gut.

Ebenfalls gut war es, dass man auch bei den Momenten mit den charmanten Zwischentönen nicht auf Text zurückgegriffen und den Figuren nur mit ihrem Ausdruck und Körpersprache inszeniert hat. Das ging definitiv die letzten Jahre, wenn er sich weh getan hat, sehr viel leichter. Die Serie kann man so gut bingen und hat die 6 Episoden in ca. 25-30 Minuten durchgeschaut, wobei ein Großteil der Zeit auch für den Abspann drauf geht. In diesem und auch beim Vorspann hat man die erste klare Schwäche, es gibt einen Titelsong, den man hierfür kreiert hat, der wirklich nicht schön ist und wo man sich freut ihn skippen zu können. Ebenfalls sind bei der Stärke des Vater-Sohns Gespannes die Slapstick-Momente eher nervig. Sie sind nicht krasser als bei den 5 Hauptfilmen, aber da man etwas anderes zeigt, wirken sie viel heftiger und da hätte man eine bessere Verbindung finden können. Sie machen so nämlich selten Spaß und auch schon davor kann man diskutieren, ob es wirklich lustig ist darüber zu lachen, wenn sich jemand wehtut. Doch das hatte noch irgendwo seinen Charme, war in sich stimmig und man kannte es nicht anders. Hier lernt man aber eine andere Seite der Figur kennen und da war das eher störend.

Ice Age: Scrats-Abenteuer - Scrat
Ice Age: Scrats-Abenteuer – Scrat © Disney

Trotzdem ist das ein süßes Projekt für zwischendurch, das eine altbekannte Figur zurückbringt und ihm eine so tolle Neue an die Seite stellt. Ein Sidekick den man einfach lieben muss und wo man hoffen kann, ihn erneut sehen zu dürfen. Für alle Horrorfans gibt es dazu noch eine Anlehnung an „Wir“, was unerwartet kam.

Wertung
6/10
von Torge Christiansen

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