Disney+: Der Zeichentrick-Klassiker Pinocchio in der Review

Meister Geppetto und Pinocchio
Meister Geppetto und Pinocchio © Disney

Drei Jahre nach seinem ersten Werk „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ setzte Walt Disney gleich eine weitere bekannte Geschichte auf seiner Art und Weise um. Es war die Geschichte der Holzpuppe Pinocchio und auch wenn Walt Disney eigentlich zuerst Bambi drehen wollte.


Pinocchio - DVD Cover
Pinocchio – DVD Cover © Disney

Auch wenn es nicht Disneys Absicht war, diesen Film als Zweites zu drehen, fühlt sich Pinocchio anders an als erwartet. Er ist nicht so ein typischer Disneyfilm und ganz anders als sein Vorgänger „Schneewittchen“, denn auch wenn Walt diese bekannte Geschichte für Kinder etwas umgeschrieben hat, so gab es hier dennoch viele Dinge, die viel philosophischer, düsterer und erwachsener waren als beim 1. Film – Auch der Film ist nicht direkt für Kinder gedacht und für diese auch an so manche Sequenz zu gruselig- aber es ist dennoch eine Umsetzung, die einen als Erstes in den Kopf kommt, wenn man den Namen „Pinocchio“ hört.

In diesem Film geht es um die Holzpuppe Pinocchio, die mit Hilfe von Feenkraft zum Leben erweckt und in die Welt hinausgeschickt wird. Er weiß jedoch nicht was Gut und Böse ist und muss es schaffen die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn er dies schafft und mehr ist als nur ein Objekt, das lebt, dann wird er zu einem richtigen Jungen und nichts wünscht sich sein Erbauer/Vater Meister Geppetto mehr. Die gute Fee möchte Pinocchio aber nicht alleine lassen und macht die ärmere, aber zeitgleich wirklich sehr liebevolle Grille Jiminy Grille zu seinem guten Gewissen. Doch reicht das wirklich aus? Oder sorgt die kleine Holzpuppe dafür, dass er das für immer bleiben muss?

Pinocchio - DVD Cover © Disney
Pinocchio © Disney

Dieser Film funktioniert in meinen Augen darum so gut, weil er viel philosophischer an die Umsetzung ran geht. „Schneewittchen“ war eine Märchenverfilmung, doch er ist auf so vielen Ebenen interessant. Er zeigt deutlich, dass wenn man stets die falsche Entscheidungen trifft man sich wortwörtlich zum Esel macht. Es ist eine Message, die Kindern wohl die Augen öffnen könnte. Das kleine Dörfchen und Geppettos Schnitzerei sind wirklich sehr schöne Kulissen, voller vieler schöner Details. Bei beiden Dingen habe ich gerne hingesehen und es gab bei beiden Details, die einem nicht direkt beim ersten Mal Betrachten aufgefallen sind. Es ist ein Film, der sich relativ kurz anfühlt und wo es keine unnötigen Längen gibt. Außerdem besitzt der Film, der in meinen Augen, die best umgesetzte Nebenfigur (Die nicht als Sidekick funktioniert, denn sie versucht nicht lustig zu sein) in der Geschichte der Disneyfilmen. Jiminy ist einfach wunderbar und ich glaube, jeder von uns würde sich darüber freuen, wenn so eine liebevolle Figur Zeit mit einem verbringt.

Jiminy Grille und Pinocchio
Jiminy Grille und Pinocchio © Disney

In der Umsetzung ist der Film jedoch etwas schwierig, er hat so manche Szene die für Kinder abschreckend sein könnte, dabei fällt vorallem die Freizeitparkinsel sehr stark auf. Es ist kein leichter Stoff, den Kinder vorm Einschlafen schauen sollten und es ist echt überraschend, was ihnen zugemutet wird. Mir ist bewusst, dass Walt Disney auch diesen Film nicht gemacht hat, um Kinder damit glücklich zu stellen, doch es fällt mir genauso wie auch zuletzt bei „Schneewittchen“ auf, dass er dies auch wirklich nicht tut und das Problem viele Jahre später ist es, dass die Leute an die Walt Disney früher diesen Film gerichtet hat diesen Film wohl nicht mehr schauen werden, denn Disney macht für viele immer noch nur „Kinderfilme“ und so ist es von der Grauenhaftigkeit sehr schwierig zu entscheiden, für wen der Film geeignet ist. Außerdem ist er aber auch vom Tiefgang an vielen Stellen relativ oberflächlich und fühlt sich etwas (in der Geschichte) abgehackt an. „Pinocchio“ ist dabei aber auch nicht der wirklich Schlauste und hat mich als Protagonist etwas enttäuscht. Er schafft es nicht den Film auf seinen Schultern zu tragen und seine Begleitung fällt dabei (wie bereits erwähnt) positiver auf.

Fazit:

Wer sehen möchte wo die wohl bekannteste Holzpuppe der Welt herkommt und was es mit seiner langen Nase und sonstigen auf sich hat, der könnte bei dem Film Mal reinschauen. Mir persönlich ist er aber schlechter aufgefallen als sein Vorgänger und auch er hat Dinge, die man so heutzutage niemals mehr in so einem Film machen würde.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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