Jojo Rabbit – Filmkritik: hervorragende Komödie

Jojo Rabbit: Thomasin McKenzie, Roman Griffin und Davis Taika Waititi
Jojo Rabbit: Thomasin McKenzie, Roman Griffin und Davis Taika Waititi © 2019 Twentieth Century Fox

Die Kritik:

Jojo Rabbit Filmplakat
Jojo Rabbit Filmplakat © 2019 Twentieth Century Fox

Mit „Jojo Rabbit“ erwartet uns nun Anfang 2020 der neue Film des neuseeländischen Regisseurs Taika Waititi. Dabei nimmt er sich nun satirisch das Deutschland des zweiten Weltkrieges vor. Doch kann diese Satire überzeugen oder handelt es sich bei dem Film nur um eine geschmacklose Komödie? Dies erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Der kleine Junge Johannes Betzler (Roman Griffin Davis) lebt zusammen mit seiner Mutter Rosie (Scarlett Johansson) im nationalsozialistischen Deutschland. Doch eins unterscheidet ihn von den anderen Kindern. Er hat einen imaginären Freund: Adolf Hitler. Johannes vergöttert dabei zuerst die Ideologie seines Vorbildes, doch alles scheint zu kippen, als er plötzlich eine versteckte Jüdin (Thomasin McKenzie) in dem Haus seiner Mutter entdeckt.

„Jojo Rabbit“ beginnt wie eine typische Taika Waititi Komödie a la „Thor: Tag der Entscheidung. So wird zunächst jede ernste Situation mit einem Witz wieder aufgelockert, wodurch man die erste halbe Stunde des Filmes nur mit lachen verbringt. Dabei schafft es der Humor, die Grundprämisse so stark mit schwarzem Humor zu überspitzen, dass die Ideologien des dritten Reiches komplett ins Lächerliche gezogen werden. Doch nach der ersten halben Stunde zeigt uns der Film, dass er auch eine ganz andere Kerbe einschlagen kann. Und so gibt es die ganze Zeit einen Spagat zwischen Drama und Komödie, welcher vollends aufgeht.

Jojo Rabbit: Taika Waititi und Roman Griffin Davis
Jojo Rabbit: Taika Waititi und Roman Griffin Davis © 2019 Twentieth Century Fox

Dies liegt insbesondere an den hervorragenden Schauspielern. Der Film ist daher bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt. Loben muss man hier an erster Stelle den Hauptdarsteller Roman Griffin Davis, welcher den jungen Jojo hervorragend verkörpert. Dabei glänzt er besonders in Verbindung mit anderen Darstellern wie Scarlett Johansson, welche seine Mutter spielt. Diese tritt dabei ganz anders als von ihr gewohnt auf und spielt die Mutter mit solch einer Hingabe, dass sie das wahre Herzstück des Filmes darstellt. Genau das Gegenteil verkörpert Taika Waititi, welcher als imaginärer Adolf Hitler auftritt. Dabei sorgt seine Rolle auch mit für die meisten Lacher. Dies liegt daran, dass es Waititi schafft, Hitler charakteristisch so überspitzt darzustellen, dass man nicht anders kann als sich darüber lustig zu machen.

Scarlett Johansson in Jojo Rabbit
Scarlett Johansson und Roman Griffin Davis © 2019 Twentieth Century Fox

Der Humor entsteht dabei oft durch die eben erwähnte Übertreibung dessen, wie es rund um die Nazizeit von statten ging. Es wird so gut wie jedes Attribut der Nationalsozialisten durch den Kakao gezogen. Der Witz geht dabei aber glücklicherweise nie unter die Gürtellinie. Waititi setzt stattdessen oft auf Situationskomik. Die Handlung setzt dabei immer wieder konstant auf spannende Handlungspunkte. So besitzt der ganze Film ein sehr dynamisches Tempo, welches fast nie abnimmt. Ganz ohne Fehler kommt das Drehbuch jedoch auch nicht aus. So sind manche Wendung teilweise schon vorher erkennbar. Dies schmerzt den Gesamteindruck nicht, da man dem Film diese kleinen Fehler durch die großartige Geschichte gerne verzeiht.

Jojo Rabbit: Roman Griffin Davis und Thomasin McKenzie
Roman Griffin Davis und Thomasin McKenzie © 2019 Twentieth Century Fox

Technisch gesehen befindet sich „Jojo Rabbit“ auf einem sehr hochwertigen Niveau. Dies liegt besonders an der sehr einzigartigen Kulissen. Denn wo andere Filme, welche das selbe Thema behandelten, auf eher graue Farbtöne setzten, strahlt der Film nur so vor Farben. Dies wird auch durch die Kameraarbeit gut unterstützt. „Jojo Rabbit“ kann sich daher gut von anderen Genrevertretern abheben. Aber auch die Musik, welche von Michael Giacchino komponiert wurde, weiß zu überzeugen. Denn dieser hat einen sehr berührenden Soundtrack komponiert, welcher die Atmosphäre stets gut repräsentiert. Ganz besonders zu loben ist dabei das Hauptmotiv von Jojo, welches sich auch nachträglich in den Kopf brennt.

Trailer zu Jojo Rabbit:

Filmwertung
9/10

Kurzfassung

„Jojo Rabitt“ ist eine hervorragende Komödie, welche durch seine liebenswerte Geschichte die Messlatte für das Kinojahr 2020 jetzt schon hoch setzt.

Fazit:

„Jojo Rabbit“ ist eine wunderbare Anti-Kriegssatire, welche das Herz am richtigen Fleck hat. Dies liegt insbesondere an der tollen und humorvollen Geschichte, die das Geschehen die Krieges aus der Sicht eines Kindes erzählt. Dabei kommt auch der Taika Waitit typische Humor nicht zu kurz, der den Film auf eine ganz andere Ebene bringt. Auch alle Darsteller sind hervorragend besetzt und man sieht diesen den Spaß förmlich an. Der Kinobesuch ist daher eine klare Empfehlung ohne Einschränkungen.


von Phillip Schwellenbach

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