John Wick: Kapitel 4 – Filmkritik

John Wick: Kapitel 4 - Artwork
John Wick: Kapitel 4 - Artwork © LEONINE Studios

Die Kritik:

Nach einer längeren Coronapause startet mit „John Wick: Kapitel 4“ endlich der finale Abschluss der John Wick Reihe bei uns in den Kinos. Abermals muss sich der titelgebende Held wieder gegen die Macht der hohen Kammer verteidigen, um Frieden mit sich selbst schließen zu können. Doch nach dem grandiosen dritten Teil des Franchise stellt sich natürlich die berechtigte Frage, inwiefern man die hervorragende Action dennoch überhaupt überbieten könne. Dies hat sich wohl auch der Regisseur Chad Stahelksi selbst gefragt und Gegenantwort den eventuell besten Actionfilm aller Zeiten kreiert.

Nach der Vortäuschung seines Todes gibt es für John Wick (Keanu Reeves) immer noch keine Ruhe. Denn die hohe Kammer hat all ihre Macht dem mysteriösen Marquis de Gramont (Bill Skarsgard) in die Hände gelegt, damit dieser Wick ein für alle male zur Stecke bringen kann. Um dieser neuen Macht entgegenwirken zu können, muss John nun wieder auf alte Verbündete zurückgreifen, um seinen Krieg gegen die Kammer siegreich zu beenden.

Viel zur Geschichte von Kapitel 4 kann man eigentlich nicht sagen, denn genau wie seine Vorgänger setzt auch das neuste John Wick Abenteuer nicht auf eine vielschichtige Dramaturgie. Stattdessen wird uns als Zuschauer nur soviel Handlung wie nötig geboten, um die darauffolgenden Actionsequenzen zu etablieren. Und ohne zuviel vorweg zunehmen: Diese haben es in sich.

Keanu Reeves in John Wick: Kapitel 4
Keanu Reeves in John Wick: Kapitel 4 © LEONINE

Die erste halbe Stunde des Filmes fühlt sich dabei auch vergleichsweise untypisch an. Denn wo besonders Teil 3 mit einem spektakulären Opening glänzen konnte, lässt man sich hier stattdessen etwas mehr Zeit. Die rund 3 Stunden lange Laufzeit kommt ja schließlich nicht einfach so zustande. Doch sobald dann erstmal die ersten Kämpfe eingeführt werden, dreht der Film richtig auf. Von Nunchakus bis hin zu Wurfsternen werden wir abermals Zeuge von der grenzenlosen Kreativität der Autoren. Dieses ständige „neu erfinden“ zieht sich dabei durch das komplette Werk. Keine einzige Schießerei wirkt dabei wie ein Neuaufguss von bereits etablieren Szenen. Das Drehbuch schafft dabei auch eine gesunde Mischung, diese immer an den richtigen Momenten einzuleiten. Die 3 Stunden verfliegen so wie im Nu. Und besonders in der letzten Stunde wird das ganze Spektakel dann nochmal auf eine fulminante Spitze getrieben. Was dort auf der Leinwand passiert, hat man so in noch keinem Film zuvor erlebt. So werden uns als Zuschauer Kameraeinstellung präsentiert, welche einem einfach nur die Kinnlade nach unten fallen lassen. Die ganze Paris-Sequenz gilt damit schon für sich alleine als ein absoluter Meilenstein des Actionkinos. Abgerundet wird das Ganze schließlich noch durch ein extrem untypisches, aber dennoch geniales Finale, welches man so garantiert nicht erwartet hätte. Denn der Film weiß ganz genau, an welchen Stellen er sich etwas zurückhalten muss und wann er hingegen voll aufdrehen kann.

Schauspielerisch kann Keanu Reeves abermals in seiner Paraderolle als John Wick überzeugen. Trotz seines mittlerweile nicht zu unterschätzten Alters kauft man ihm immer noch jede einzelne Actionszene ab. Weitere Highlights bestehen jedoch besonders aus den neuen Charakteren. Donny Yen stiehlt so gefühlt in jeder Szene seinem Leinwandpartner die Show und fügt dem Franchise durch seine einzigartige Art eine neue Komponente hinzu. Aber auch mit Bill Skardsgard gibt es nun auch erstmals in der Reihe einen wirklich ernstzunehmenden Schurken. Hier haben sich die Macher also wirklich nochmal richtig ins Zeug gelegt.

Zuletzt kann ich noch lobend erwähnen, dass sich Teil 4, anders als die restlichen Teile der Reihe, wirklich wie ein zufrieden stellendes Finale anfühlt. Besonders im Vergleich mit anderen Franchises, welche ihren Zenit schon lange überschritten haben, ist diese Herangehensweise wirklich eine angenehme Abwechslung.

Filmwertung
10/10

Kurzfassung

Äußerst gelungener Abschluß der Filmreihe.

Fazit:

„John Wick: Kapitel 4“ liefert den Fans genau das, was sie von einem John Wick Film erwarten: Unfassbare Action wird hier während der gesamten Laufzeit förmlich zelebriert. Nebenbei fühlen sich auch viele weitere Elemente des Filmes erstaunlich frisch an, wodurch man als Zuschauer zu keiner Sekunde gelangweilt wird. Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie den Machern immer noch neue Ideen einfallen, um das Publikum zu begeistern. Ich kann daher nur eine absolute Empfehlung für dieses Actionmeisterwerk aussprechen.


von Phillip Schwellenbach

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