Kritik zur Serie Djatlow-Pass – Tod im Schnee

Djatlow-Pass - KGB-Major Oleg Kostin untersucht den Fall
Djatlow-Pass - KGB-Major Oleg Kostin untersucht den Fall © LEONINE

Die Kritik:

Djatlow-Pass - Tod im Schnee Bluray Cover
Djatlow-Pass – Tod im Schnee Bluray Cover © LEONINE

Djatlow-Pass – Tod im Schnee“ gehört zu den erfolgreichsten russischen Serien überhaupt. Hierzulande bekam sie der Pay-TV-Sender Sky in die Finger. Ab dem 12. November 2021 erscheint die achtteilige Reihe außerdem auf DVD und Blu-ray. Letztere haben wir zu Zwecken einer Kritik erhalten und besprechen auch Bild, Ton und das Bonusmaterial.

Die Mini-Serie beruht auf wahren Begebenheiten. Im Jahr 1959 verschwinden neun Skiwanderer im im nördlichen Ural, um dann schließlich entstellt aufgefunden zu werden. Die Berichte über die Leichen reichen von brutalen Wunden, über weiß-verfärbte Haare bis hin zu Verstrahlungen. Bis heute wurden dazu viele Theorien aufgestellt, mit jede Menge Kriterien die dafür und dagegen sprechen. So richtig nachweisen konnte und kann man wenig. Die Umstände riefen natürlich auch übernatürliche Erklärungen auf den Plan, die von Yetis bis zu Aliens und noch viel mehr reichen.

Letztere Ansätze verfolgt der gleichnamige Spielfilm aus den USA von 2013. Die Umsetzung lässt kaum eine fantastische Erklärung aus – Zeitschleifen, Monster und geheime Experimente etwa, was zu einem eher mittelmäßigen Filmgenuss führte.

Djatlow-Pass - Die Skiwanderer
Djatlow-Pass – Die Skiwanderer © LEONINE

Die hiesige Serie hält sich näher an die Fakten, wenn wir den KGB-Major Oleg Kostin (Pyotr Fyodorov) bei der Aufklärung beobachten dürfen – oder die Wanderer bei ihrer Tour ins Unglück. Der Thrill wird in den ersten Folgen vermehrt über Rückblenden zum zweiten Weltkrieg und böse Vorahnungen in Form von Träumen erzeugt. Dabei pendelt sich die russischen Serie zwischen Mystery, Horror und Drama, wobei letzteres lange überwiegt. Den richtigen Nervenkitzel gibt es hier also zunächst nicht. Viel mehr versucht die Reihe alles zusammenhängend für das größeres Ganze zu entwickeln – das merkt der geübte Zuschauer natürlich nur allzu schnell. Dies weiter zu beobachten gefällt dennoch.

Ab der Mitte der acht Folgen werden die übernatürlichen Vorkommnisse und Erklärungen zum Tod der Skiwanderer weniger, was der Authentizität der Serie ganz gut tut. Die Protagonisten wachsen mehr ans Herz. Der dann recht bodenständige Thriller reißt phasenweise richtig mit, legt falsche Fährten, endet dann aber mit vergleichsweise unspektakulärer Theorie.

Bild:

Das Bild der Blu-ray hat überraschend grisselige Momente, ganz besonders in den Innenräumen. Soll das an die Zeit von 1959 erinnern? Draußen im Schnee wirkt das alles deutlich klarer. Die Masken sehen überzeugend aus und einige Kamera-Gimmicks wissen zu gefallen. Ansonsten auffallend: Die Folgen wo die Gruppe der Skiwanderer gezeigt wird, bekommt ein anderes Bildformat und ist in Schwarz-Weiß gehalten.

Ton:

Die Synchronisation aus dem russischen gelingt tadellos. Der Soundtrack hebt spannende Szenen gut heraus, ohne allzu sehr in den Vordergrund zu rücken. In den wenigen Jump-Scares wird es lauter, dennoch ist die Serie gut bei gleichbleibender Lautstärke zu genießen.

Extras:

Bonusmaterial fehlt auf den beiden Discs.

Serien-Rezension
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 6/10
    Bild - 6/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
7/10

Kurzfassung

Tolle russische Mini-Serie, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Fazit:

„Djatlow-Pass – Tod im Schnee“ kann sich erst spät für ein Genre entscheiden. Der Mystery-Ansatz zu Beginn verfliegt und weicht einem zweitweise sehr packendem Thriller mit dann – für Verschwörungstheoretiker – eher unspektakulären Auflösung des ungeklärten Falls.


von Nicolas Wenger

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