Official Secrets – Blu-ray Kritik zum Politdrama mit Keira Knightley

Die Kritik:

Official Secrets - Blu-ray Cover
Official Secrets – Blu-ray Cover © Entertainment One

Viele kennen Keira Knightley aus den „Fluch der Karibik“-Filmen oder auch dem Weihnachtsklassiker „Tatsächlich… Liebe“, aber sie ist und bleibt die Königin der Period Filme. Period Filme sind Kostüm- und Historienfilme, und davon hat Knightley schon Dutzende gedreht. Von „Stolz und Vorurteils“ bis hin zu „Abbitte“, sie hat schon oft bewiesen, dass ihr in dem Genre keiner das Wasser reichen kann. Doch auch in jedem anderen Genre liefert sie eine tolle Leistung nach dem anderen ab, zudem haben ihre Filme immer einen gewissen Unterhaltungswert. Die 35-jährige Schauspieler widmet sich in ihrem neuen Drama „Official Secrets“ einer wahren politischen Geschichte mit explosivem Inhalt, das Resultat ist ein unterhaltsamer Film, der sowohl wichtig als auch gelungen ist.

Der südafrikanische Filmregisseur Gavin Hood ist Comicbuchfans vor allem durch den sehr schwachen Superheldenfilm „X-Men Origins: Wolverine“ bekannt, doch er hat sich in seiner Karriere vor allem durch politisch motivierte Filme einen Namen gemacht. Dramen wie „Machtlos“ mit Jake Gyllenhaal und Resse Witherspoon und „Eye in the Sky“ mit Helen Mirren konnten die Kritiker begeistern, nun folgt ein weiteres Politikdrama mit wichtigem Inhalt. Durch die Inszenierung erzeugt Hood ein gutes Niveau an Spannung, die vor allem in der ersten Hälfte nie verloren geht. Die Kamera bietet viele Nahaufnahmen und lösen beim Zuschauer ein paranoides Gefühl aus. Des Weiteren ist die Musik clever eingesetzt. Das Drehbuch, an dem Hood ebenfalls mitgeschrieben hat, überzeugt besonders in der ersten Hälfte. Doch leider kann die zweite Hälfte des Films nichts ganz so gefallen, da die Spannung hier stark abnimmt. Dennoch sind die Dialoge stark und die Geschichte kompetent umgesetzt.

Matthew Goode in Official Secrets
Matthew Goode in Official Secrets © Entertainment One

„Official Secrets“ spielt im Jahr 2003, kurz vor dem Einmarsch in den Irak: Die britische Geheimdienstmitarbeiterin Katharine Gun stößt auf eine geheime, ungesetzmäßige NSA-Operation, die sich auf den UN-Sicherheitsrat fokussiert und eine Kriegserklärung gegen den Irak garantieren. Mit ihrer Entdeckung beschließt Gun nach kurzem Zögern an die Öffentlichkeit gehen. Also kontaktiert sie den Journalisten Martin Bright, der für den London Observer arbeitet. Die junge Nachrichtenoffizierin wird wegen Verrats jedoch schon bald festgenommen und eingesperrt. Nun hängt es an Martin Bright ab, weitere Beweise zu sammeln, um seine Informantin zu befreien. Das Ensemble spielt auf einem hohen Niveau, besonders Keira Knightley kann in der Hauptrolle besonders überzeugen und demonstriert mit ihrer Performance, dass sie zu den besten ihres Fachs gehört. Aber auch Schauspieler wie Matt Smith und Matthew Goode liefern allesamt gute Leistungen ab. Hervorzuheben wäre noch Ralph Fiennes, der einfach fantastisch ist.

Ralph Fiennes spielt Ben Emmerson in Official Secrets
Ralph Fiennes spielt Ben Emmerson in Official Secrets © Entertainment One

Politische Filme gehören zu meinen Liebling-Subgenres, und in den letzten Jahren kamen Fans auf ihre Kosten mit Filmen wie „Die Verlegerin“ und „Spotlight„. „Official Secrets“ erreicht dabei nie den Status eines Meisterwerks, sorgt aber trotzdem für gute Unterhaltung. Die erste Hälfte des Films ist hervorragend und extrem spannend. Die Entscheidung, die die Redakteure von The Observer treffen müssen, also ob sie die News veröffentlichen sollen oder nicht, wird für die Zuschauer hautnah in Szene gesetzt. Durch die richtige Musik und packenden Kameraaufnahmen muss das Publikum regelrecht Schwitzen, so fesselnd ist das Ganze. Überraschenderweise geht die Jagd auf Katherine Gun viel zu schnell zu Ende, und dann flacht die Spannungskurve des Films extrem ab, und das Drama kann sich nie so richtig erholen. In der zweiten Hälfte wird die Geschichte langsam zu Ende erzählt, ohne dass je wieder Spannung entsteht.

Bild:

Bei der bildlichen Umsetzung und Darstellung gibt es grundsätzlich nichts zu beanstanden. Hier bekommt der Zuschauer kontrastreiche und starke Farben, eine gute Detaillierung sowie einen zufriedenstellenden Schwarzwert zu sehen.

Ton:

Akustisch ist der Film ziemlich solide. Die Dialoge sind zu jedem Zeitpunkt gut verständlich, des Weiteren ist der Score gut abgemischt.

Extras:

Die Interviews mit Cast & Crew sind informativ und sehenswert, leider sind keine weiteren Features vorhanden.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
6.6/10

Kurzfassung

Die Schauspieler sind klasse und das Drama kann trotz der schwachen zweite Hälfte überzeugen.

Fazit:

„Official Secrets“ hätte ein Meisterwerk werden können, wenn da nur nicht die schwache zweite Hälfte wäre. Dennoch sind die Schauspieler klasse und das Drama kann trotzdem überzeugen.


von Denizcan Sürücü

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*