Das Beste an mir bist du: Blu-ray-Kritik zum russischen Roadmovie

Ksyusha (Lyubov Aksyonova) in Das Beste an mir bist du
Ksyusha (Lyubov Aksyonova) in Das Beste an mir bist du

Die Kritik:

Das Beste an mir bist du Bluray Cover
Das Beste an mir bist du: Blu-ray Cover © SONY Pictures Entertainment 2020

Das Beste an mir bist du“ ist ein russisches Liebesdrama, das in Deutschland am 02.01.2020 auf Blu-ray und DVD erschien. Darin machen sich zwei Frauen zusammen auf, um das Mysterium um ihren gemeinsamen Liebhaber aufzudecken. Dieser soll angeblich tot sein, doch er schickt weiterhin mysteriöse Textnachrichten an seine beiden Geliebten…

Kira (Polina Maksimova) ist eine schnell erregbare junge Frau, sieht cool aus in ihrer Lederjacke und fährt gerne Motorrad. Ksyusha (Lyubov Aksyonova) hingegen ist viel mehr das stille Mäuschen, die ihre Passion im Klavierspielen gefunden hat, aber dennoch viele unerfüllte Träume besitzt. Nichtsdestotrotz ist Frauenschwarm Dima (Rinal Mukhametov) in beide verliebt, obwohl oder gerade weil sie so unterschiedlich sind. Der Lebemann – mit ständig lockeren Witzen auf der Zunge ausgestattet – schien eigentlich glücklich mit der wilden Kira. Doch an der schüchternen Ksyusha fand er eine neue Seite, die er ebenso lieben lernte.

Das Beste an mir bist du - Vanya (Kirill Pletnyov; auch Regisseur) und Kira (Polina Maksimova)
Das Beste an mir bist du – Vanya (Kirill Pletnyov; auch Regisseur) und Kira (Polina Maksimova)
© SONY Pictures Entertainment 2020

Die Dreiecksbeziehung erhält der Zuschauer in Rückblenden geschildert, denn zu Beginn des Films ist Dima bereits verstorben. Oder doch nicht? Zunächst erhält nur Kira kuriose Textnachrichten. Weder der gemeinsame Freund Vanya (Kirill Pletnyov; auch Regisseur), noch Ksyusha glauben ihr. Doch als auch diese mehrere SMS des angeblich verstorbenen Dima erhält, wollen die beiden Frauen den Schwindel aufdecken.

Es entwickelt sich ein relativ typisches Roadmovie, bei dem sich die Protagonisten nicht leiden können. Statt auf humoristisches Gezanke setzt der Film auf die mysteriösen Nachrichten sowie die auf dem Weg entdeckten Hinweise. Das sorgt zwar nicht gerade für übermäßige Spannung, aber zumindest interessant gestalten sich die 93 Minuten.

Vor allem Kiras Temperament und ihre Taten geben der Story immer wieder frischen Wind. Dass sich die beiden Damen trotz ihrer gegenseitigen Abneigung nicht an die Gurgel gehen, sondern eher Trauer und Wut auf ihren Geliebten ihre Emotionen bestimmen, gefällt gut. Anhand der Nachrichten und Hinweise unterwegs, die pikante Details der jeweiligen Beziehung enthalten, bleiben nicht viele Erklärungen übrig. Einer der Akteure muss ein falsches Spiel treiben.

Das Beste an mir bist du - Szenenbild
Das Beste an mir bist du – Szenenbild © SONY Pictures Entertainment 2020

Die Auflösung ist dahingehend nicht allzu überzeugend, geht aber noch in Ordnung. Überhaupt sind nicht alle Taten der Protagonisten zu 100% nachzuvollziehen. Gerade der Beginn stockt hier immer wieder. Kommt das tragische Roadmovie aber erst einmal in Fahrt, bessert sich das und man kann durchaus Spaß daran haben.

Bild:

Die Blu-ray im Bildformat 16:9 Widescreen (2.39:1) besitzt die gewohnten kleinen Balken oben und unten am typischen Fernseherbild, obwohl er hierzulande nicht ins Kino kam. Die Qualität ist noch okay, nur hin und wieder wird das Bild zum Rand hin unschärfer.

Ton:

Der Ton im Format DTS-HD MA 5.1 geht absolut in Ordnung. Die Synchronisation wurde geschickt gemacht, nur selten fallen kleinere Unstimmigkeiten auf. Die Dialoge sind glaubhaft und der abwechslungsreiche Soundtrack wird stimmig eingespielt.

Extras:

Auf der Blu-ray-Disc befindet sich nur der Trailer zu „Das Beste an mir bist du“ sowie zu weitere Filme.

  • 6/10
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  • 7/10
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  • 8/10
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  • 1/10
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6/10

Kurzfassung

Leicht kitschiges, aber sonst meistens ernstzunehmendes sowie gut gespieltes Roadmovie aus Russland.

Fazit:

Abgesehen von den Namen und den kyrillischen Buchstaben der Textnachrichten deutet nur wenig daraufhin, dass es sich hier um einen russisches Film handelt. Nur eine Szene (gegen Ende eine Rückblende im Zugabteil) spielt ganz nebenbei auf die Gesellschaft an – und das dann sogar kritisch. Treffenderweise kommt dies vom Regisseur Kirill Pletnyov, der eine Nebenrolle besetzt. Ansonsten liegt ein durchaus ernstzunehmender eigenständiger Spielfilm vor. Besonders positiv hervorzuheben ist der mit der Zeit gute Bezug zu den Charakteren samt guten Schauspielern.


von Nicolas Wenger

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