Crawl – Blu-ray Kritik zum Creature Feature

Crawl: Kaya Scodelario spielt Haley
Crawl: Kaya Scodelario spielt Haley © Paramount Home Entertainment

Die Kritik:

Crawl Blu-ray Cover
Crawl Blu-ray Cover © Paramount Home Entertainment

Nicht nur Menschen, auch Tiere können in Filmen für die gewisse Portion Spannung sorgen, wenn auch auf ihre eigenwillige Art und Weise. In den so genannten Tierhorrorfilmen spielen meistens Haie, Spinnen, Krokodile oder Schlangen die Hauptrolle. Zu der Art von Horrorfilmen zählen Filme, bei denen sich entweder Menschen in Tierwesen verwandeln oder Tiere die Hauptcharaktere in dem jeweiligen Film bedrohen. Viele dieser Filme sind längst Klassiker. Dazu zählen beispielsweise „Der weiße Hai“ oder auch „American Werewolf“. Es gibt aber auch ziemlich viele Tierhorrorfilme, die Trash-Elemente besitzen und sich daher selbst nicht ernst nehmen. Dazu zählt beispielsweise die „Sharknado“-Filmreihe, die schon Kultstatus hat. Ganz gleich ob blutrünstige Haie, brutale Reptilien oder unkontrollierbare Insekten – das macht den besonderen Nervenkitzel aus dieser Filme aus. Doch heutzutage findet man solche Filme nicht mehr im Kino, doch der Erfolg von „Crawl“ könnte die Filmstudios dazu veranlassen, verstärkt auf Tierhorrorfilme zu setzen. Denn der Film spielte bei einem mickrigen Budget von 13,5 Millionen Dollar weltweit stolze 91 Millionen Dollar ein. Und das zurecht, denn „Crawl“ bietet kurzweilige Unterhaltung mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin.

Der Name Alexandre Aja lässt die Herzen der Genrefans schneller schlagen, denn der Regisseur hat bisher in seiner jungen Karriere einige unterhaltsame Filme abgeliefert, auch im Horrorgenre. Gemeinsam mit Pascal Laugier oder Xavier Gens gehörte er zu den wenigen jungen Regisseuren, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die neue Welle der französischen Horrorfilme noch gruseliger und brutaler sind als vorher. Mit „High Tension“ machte er ganz Hollywood auf ihn aufmerksam und bekam sofort einige verlockende Angebote, wie zum Beispiel die Neuverfilmung von „The Hills Have Eyes“. Es folgten mit „Mirrors“ ein gut gemachter Mystery-Film und mit „Piranha“ eine weitere Neuverfilmung. In Letzterer konnte Aja erste Akzente im Genre der Tierhorrorfilme setzen. Mit „Crawl“ legt er noch einen drauf und liefert einen brutalen Film ab, der es wirklich in sich hat. Die Spannung, die in dem Film entsteht, ist zum Greifen nahe und „Crawl“ kann den Zuschauer gleich von Beginn an in seinen Bann ziehen. Des Weiteren treffen die Schockmomente das Publikum ziemlich hart. Michael und Shawn Rasmussen haben das Drehbuch geschrieben und das limitierte Setting wird vollends ausgeschöpft. Des Weiteren weiß die Entscheidung, keine witzigen Szenen einzubauen, zu gefallen, denn die Ausgangslage ist alles andere als komisch und extrem ernst. Während Aja’s „Piranha“ mit einem sarkastischen Unterton inszeniert wurde, wird hier in „Crawl“ alles ernst genommen.

Barry Pepper und Kaya Scodelario in Crawl
Barry Pepper und Kaya Scodelario in Crawl © Paramount Home Entertainment

Hurricane Wendy steuert auf die Küste von Florida zu. Haley (Kaya Scodelario) bekommt von der Naturkatastrophe nichts mit, weil sie als Leistungsschwimmerin beim Training war. Als ein Anruf ihrer Schwester reinkommt, macht diese sich Sorgen um den gemeinsamen Vater Dave, von dem sie ebenfalls nichts mehr gehört hat und dessen Haus in dem Bereich liegt, wo das Hurricane wüten wird. Haley fährt hin und kämpft sich durch den unfassbaren Regen, um ihren Vater zu finden. Sie entdeckt ihren verletzt im Keller. Sie muss ihn schleunigst da rausholen, denn ein Keller wird als erstes mit Wasser gefüllt, und das zieht gefährliche Alligatoren aus einer nahen Alligatorfarm an. Kaya Scodelario kennt man hauptsächlich aus dem „Maze Runner“-Franchise, und sie machte dort schon eine gute Figur. Hier liefert sie eine packende Performance ab, die man ihr jederzeit abkauft. Ihr Vater Dave wird von Barry Pepper gespielt, und mit dem gibt sie ein glaubwürdiges Vater-Tochter Duo ab, mit denen man mitfiebert. Es war sicherlich nicht leicht, in diesen regnerischen Konditionen diese Leistungen abzurufen, daher Chapeau!

Kaya Scodelario in Crawl
Kaya Scodelario in Crawl © Paramount Home Entertainment

„Crawl“ gehört zu den besten Tierhorrorfilmen der letzten Jahre. Es gibt einen Trend in Hollywood, in dem immer mehr Humor in Horrorfilmen zu finden ist. In den unpassendsten Situationen werden Oneliner rausgehauen und zerstören die spannende Atmosphäre. Dieser Film wiederum schafft es, das blanke Entsetzen der Charaktere auf fesselnde Art und Weise darzustellen, ohne die ernste Situation mit lockerem Humor aufzulockern. Das Bedrohungsszenario ist realistisch dargestellt und man spürt förmlich, dass es um Leben und Tod geht. Das liegt auch an der Inszenierung von Aja, die wirklich sehr gut ist. Der Zuschauer ist stets mittendrin im Geschehen und wird nicht nur einmal geschockt. Die Jumpscares sind stets gut getimt und erfüllen ihren Zweck. Des Weiteren sind die Tötungen durch die Viecher sehr gelungen und werden ungeschönt gezeigt, da muss man nicht nur einmal schlucken. Man hatte nur ein Budget von 13 Millionen Dollar, dennoch sind die Effekte wirklich stark und die Alligatoren sind gut animiert. Da muss man schon mehrmals draufschauen, um zu sehen, dass sie nicht echt sind. Und die Spannung nimmt immer mehr zu. Je stärker es regnet, desto mehr Wasser kommt ins Keller, was die Charaktere noch mehr in die Enge treibt. Es gibt auch einen Subplot, der eher klischeehaft ist und auf ihn hätte man ruhig verzichten können. Die Vater-Tochter Geschichte ist zwar süß, aber bedient einfach alle Klischees.

Barry Pepper und Kaya Scodelario in Crawl
Barry Pepper und Kaya Scodelario in Crawl © Paramount Home Entertainment

Bild:

Das Bild ist hervorragend und besticht durch eine super Schärfe mit kräftigen Farben. Das Schwarz kann ebenfalls überzeugen. Hin und wieder gibt es ein Banding-Problem, was aber nicht so gravierend ist.

Ton:

Den Film unbedingt im Original anschauen, denn dann kann man den DTS-HD MA 7.1 Ton genießen. Besonders die Bässe werden gut bedient, wenn es im Film wütet. Die Dialoge bleiben dabei stets gut verständlich, was immer wichtig ist.

Extras:

Zu den Extras gehören eine Einführung zur Alternativen Eröffnung, „Alligator Attacks“, Beneath Crawl“, „The VFX of Crawl“ und „Deleted and Extended Scenes“. Ziemlich viele Extras, die allesamt überzeugen können.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8.5/10
    Ton - 8.5/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
8/10

Kurzfassung

Gehört zu den besten Tierhorrorfilmen der letzten Jahre.

Fazit:

„Crawl“ gehört zu den positivsten Überraschungen des Jahres und liefert tolle Unterhaltung mit vielen packenden und gruseligen Momenten ab.


von Denizcan Sürücü

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