Fast & Furious: Hobbs & Shaw – Blu-ray Kritik: Action vom Feinsten

Fast & Furious: Hobbs & Shaw: Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) @ Universal Pictures

Die Kritik:

Fast & Furious: Hobbs & Shaw Blu-ray Cover
Fast & Furious: Hobbs & Shaw Blu-ray Cover © 2019 Universal Pictures Germany

Die „Fast and Furious“-Filmreihe gehört zu den erfolgreichsten Franchises in Hollywood. Doch wer hätte gedacht, dass ein Film, welches sich aufs Driften und Autofahren konzentriert, so erfolgreich werden würde? Die ersten vier Filme kamen beim Publikum gut an und waren mehr oder weniger auch an den Kinokassen erfolgreich. Doch mit der Ankunft von Dwayne Johnson in „Fast & Furious Five„, der Hobbs porträtiert, erreichten die Filme neue Dimensionen. Seitdem sind die Filme noch unterhaltsam, die Action noch verrückter und der Humor noch knackiger. Zwei Filme später wurde Deckard Shaw vorgestellt, der für seinen Bruder Owen Shaw (Luke Evans) Rache ausüben wollte. Im achten Film machte er mit der Crew gemeinsame Sache und die Zuschauer waren besonders von der Chemie zwischen Hobbs und Shaw begeistert. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis Dwayne Johnson und Jason Statham in einem Spinoff zu sehen war. 2019 war es nun soweit und das Publikum strömte in die Kinos, weltweit konnte der Film 758 Millionen Dollar einspielen. „Hobbs & Shaw“ macht null Sinn, dafür ist aber die Chemie zwischen den Hauptdarstellern überragend und die Actionsequenzen absolut verrückt und unterhaltsam.

David Leitch arbeitet seine gesamte Karriere lang als Stunt Coordinator, bis er mit „John Wick“ seinen Durchbruch feiern konnte. Seitdem macht er auch als Regisseur Karriere und ist nach den Erfolgen „Deadpool 2“ und „Atomic Blonde“ besonders im Actiongenre gefragter denn je. Daher war es keine große Überraschung, dass Dwayne Johnson unbedingt Leitch für den Spinoff haben wollte. Das Endprodukt ist eine wilde Achterbahnfahrt voller bahnbrechender Actionsequenzen. Man könnte meinen, dasss Leitch sich vorgenommen hat, alle „Fast & Furious“-Filme in den Schatten stellen zu wollen. Wenn Dwayne Johnson einen Helikopter mit nur einer Hand davon abhält, wegzufliegen, dann kann man im Kino eigentlich nur laut loslachen. Der Film nimmt sich zum Glück aber nie ernst und der sarkastische Unterton weiß zu gefallen. Das Drehbuch von Chris Morgan und Drew Pearce sollte man zu keiner Zeit ernsthaft hinterfragen, denn die Geschichte macht absolut keinen Sinn und hat so viele Logiklöcher wie ein Schweizer Käse.

Dwayne Johnson in Fast & Furious: Hobbs & Shaw
Dwayne Johnson in Fast & Furious: Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Dwayne Johnson als Secret Service-Agent Luke Hobbs und Jason Statham als geächteter Ex-Elitesoldat Deckard Shaw verpassen seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in „Fast & Furious 7“ keine Gelegenheit, dem anderen das Leben schwer zu machen – und lassen dabei nicht nur Worte, sondern mitunter auch ihre Fäuste sprechen. Als sie von den bedrohlichen Plänen des internationalen Terroristen Brixton (Idris Elba) erfahren, sehen sie sich gezwungen zusammenzuarbeiten. Durch genetische und kybernetische Weiterentwicklung hat sich Anarchist Brixton zum unschlagbaren Gegner perfektioniert, dem es sogar gelingt, Shaws brillante Schwester (Vanessa Kirby), eine anscheinend abtrünnige MI6-Agentin, zu überwältigen. Allein haben weder Hobbs noch Shaw eine Chance gegen ihn und so bleibt den beiden Widersachern nichts anderes übrig, als sich gemeinsam in den Kampf zu stürzen. Dwayne Johnson und Jason Statham sind in absolut hervorragender Spiellaune. Man merkt ihnen sichtlich an, dass ihnen die Dreharbeiten enorm viel Spaß bereitet haben. Ihre Chemie ist überragend und das Skript gibt beiden die Möglichkeiten, viele Lacher zu verbreiten. Und auch in den Actionszenen können sie brillieren, besonders der finale Akt hat es dabei in sich. Idris Elba als Bad Guy Brixton macht auch viel Spaß und ist ein ebenbürtiger Gegner für Hobbs und Shaw. Es ist nur schade, dass er den Film nicht überlebt, denn ich hätte gerne in der Zukunft mehr von ihm gesehen. Neben solchen Muskelprotzen ist es schwer, aufzufallen. Dennoch schafft es Vanessa Kirby als Scene Stealer jede Szene an sich zu reißen, in der sie zu sehen ist. Sie ist fantastisch als Schwester von Deckard und geht bei den Kampfszenen gut ab. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Warner Bros. oder Disney anklopft und Kirby darum bittet, eine Superheldin zu verkörpern. Eiza González hat eine kleine Rolle als Waffenhändlerin, man kann aber nur hoffen, dass sie ebenfalls in weiteren Filmen zu sehen sein wird, denn die Rolle hat Potenzial. Die Cameos von Ryan Reynolds und Kevin Hart waren eine große Überraschung, aber auch ziemlich toll.

Vanessa Kirby in Fast & Furious: Hobbs & Shaw
Vanessa Kirby in Fast & Furious: Hobbs & Shaw © Universal Pictures

„Hobbs & Shaw“ kann vor allem durch seine Action- und Kampfszenen überzeugen. Klar, so etwas wird heute auch durch CGIs unterstützt und erweitert. Wenn es aber so viel Spaß macht wie bei der Verfolgung zwischen McLaren und Superbike und das CGI dabei so gut aussieht, sind einem die visuellen Ergänzungen sehr schnell sehr egal. Besonders klasse sind die Szenen, die auf dem Gelände von Tschernobyl spielen. Aber auch der Kampf auf der Insel, wo Hobbs aufgewachsen ist, kann sich sehen lassen. Die Sequenzen sind stets top choreografiert und inszeniert, hier hat Leitch wirklich tolle Arbeit geleistet. Natürlich ist das „over the top“ und hanebüchen. Aber wer erwartet von einem Film aus dem „Fast & Furious“-Franchise schon realistische Kampfszenen? Der andere Aspekt, warum dieser Film so unterhaltsam ist, ist die Chemie zwischen Dwayne Johnson und Jason Statham. Wenn Hobbs Shaw mitteilt, was er genau an ihm so hasse (es hat was mit seiner Stimme zu tun), ist das schon ein großer Spaß. Und wenn sie dann in ständiger Konkurrenz zueinander ihr Ding durchziehen, fühlt man sich an die guten alten Zeiten der 80er-Jahre-Buddy-Movies zurück erinnert und wünscht sich dieses Genre zurück, welches leider so gut wie ausgestorben ist.

Bild:

Lange nicht mehr habe ich so ein atemberaubendes Bild erlebt wie hier. Die Bilder sind scharf wie ein Schweizer Messer und sehr detailreich, mit vielen kräftigen Farben. Viele Actionsequenzen kommen extrem gut rüber, die Zusammensetzung der im Studio gedrehten Blue-Screen Aufnahmen und das CGI wirken sehr authentisch.

Idris Elba in Fast & Furious: Hobbs & Shaw © Universal Pictures

Ton:

Der Soundtrack und die Dialoge profitieren vom Dolby Atmos, der das hervorragende Bild super komplettiert.

Extras:

Im Bonusbereich von „Hobbs & Shaw“ finden sich neben einem alternativen Anfang und 22 entfernten und alternativen Szenen noch insgesamt mehr als 10 Featurettes. Die meisten sind nicht sehr lang, aber dennoch gelungen. Besonders überzeugend ist dabei der Audiokommentar von Regisseur David Leitch, der viele Details über die Entstehungsweise der Sequenzen erzählt.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 9.5/10
    Ton - 9.5/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
9/10

Kurzfassung

Tolle Actionunterhaltung vom Feinsten.

Fazit:

„Hobbs & Shaw“ bietet tolle Actionunterhaltung vom Feinsten, ist aber etwas zu lang geraten. Dennoch kann man nur hoffen, dass die Verantwortlichen nicht allzu lange warten und schnellstmöglich ein Sequel auf den Weg bringen.


von Denizcan Sürücü

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