Fokus: Familienfilme – Die Hüter des Lichts

Szene aus Die Hüter des Lichts
Szene aus Die Hüter des Lichts © Universal Studios

Der Weihnachtsmann, der Osterhase, die Zahnfee und der Sandmann sind Wesen, die jeder von uns kennt. Doch desto älter wir wurden, umso weniger glaubten wir an die Geschichten, die uns die Erwachsenen erzählt haben. Doch was macht das mit ihnen, wenn keiner mehr an sie denkt?


Sie lösen sich auf. Darin sieht der schwarze Mann seine Chance, denn als die Kinder angefangen haben zu glauben, haben sie sich von seiner Angst nicht mehr beirren lassen, doch wenn sie damit aufhören und die Figuren schwächer werden, hat er genug Kraft den Platz einzunehmen. Das darf auf keinen Fall passieren und so schickt der Mond den Hütern des Lichts eine weitere Hilfe. Sie sind ganz neugierig, wer es sein wird, doch mit der finalen Wahl hätte wohl keiner gerechnet und sie stößt auch nicht auf viel Begeisterung. Es ist Jack Frost. Ein junger Mann, der sich zwar daran erfreut, Kindern eine Freude zu machen, aber an ihn glaubt keiner, da nur die Wenigsten seinen Namen überhaupt kennen und das würde er zwar gerne ändern, hat aber keine Lust auf die Dienste eines Hüters. So beginnt ein Kampf und auf dem Spiel steht der Glaube an unsere Kindheit. Diese Handlung basiert auf der beliebten Buchreihe von William Joyce. Peter Ramsey hat dabei das erste Mal den Regieposten übernommen. Da er das so toll gemacht hat, durfte er es im Jahre 2018 bei „Spiderman – A New Universe“ wiederholen. Die Musik kommt von Alexandre Desplat (Ihn kennt man von „Der goldene Kompass“, „The French Dispatch“ oder auch „Little Woman“). Auch wenn man es bei der Thematik denken könnte, ist dieser Film aber tatsächlich nicht von Disney. Er kommt stattdessen von seinem Konkurrenten und ist ein DreamWorks Film. Sowohl im Original als auch im Deutschen wurden für die Figuren echte Größen verpflichtet, in OV gibt es Leute wie Chris Pine, Hugh Jackman oder auch Jude Law. Im Deutschen sprechen hingegen Pines Rolle des Jack Frost, Florian David Fitz und Jackmans Rolle des Osterhasens Matze Knop und Laws Rolle des Schurkens Pitch, übernimmt Tommy Morgenstern. Morgenstern ist deutsche Stimme von Chris Hemsworth oder auch Ryan Gosling. Während die Haupthelden jedes Kind kennen, hatte Jack Frost im Jahre 1998 einen Film, der genauso hieß wie er selbst.

Szene aus Die Hüter des Lichts
Szene aus Die Hüter des Lichts © Universal Studios

Die erste Stärke ist die Tatsache, dass man sich traut, diese Helden, die jeder von uns kennt, auf so eine Art und Weise zu inszenieren. In Zeiten der Avengers und der Justice League ist so eine Truppe kein Wunder, es ist trotzdem schön, dass man sie so nutzt und vor 10 Jahren waren diese Gruppen zwar in Comic Form vorhanden, doch noch nicht so weit ausgebaut wie ein paar Jahre später. So war es doch noch etwas Frisches und hat sich genauso auch angefühlt. Es war schön, diese Helden zusammenzutun und man hat so viele interessante Figuren bekommen, die perfekt miteinander funktionieren, aber auch für sich alleine gestanden haben. Es gibt wunderschöne Animationen, die gut gealtert sind und wo man nicht sieht, dass der Film schon 10 Jahre alt ist. Er ist zudem sehr bunt gehalten und sieht sowohl in seinen Kämpfen als auch in seinen besinnlichen Momenten gut aus. Es ist ebenfalls mutig, in einem solchen Weihnachtsfilm so viele Actionsequenzen einzubauen. Es kracht und knallt ordentlich und das hätte man nicht unbedingt gedacht. Damit aber Kämpfe entstehen können, benötigt es einen Schurken und auch da hat man hier eine perfekte Wahl getroffen. Der schwarze Mann ist wirklich eine Bedrohung und gruselig, da er auch gerne angreift, wenn seine Opfer träumen. Aber zugleich versteht man ihn auch und kann seine Beweggründe nachvollziehen.

Zum Glück verliert der Film zudem auch nicht aus den Augen, worum es bei ihm eigentlich gehen soll und so gibt es hier viele Momente, die einen als Konsument berühren und die im Kopf bleiben werden. Genauso sollte ein solches Werk funktionieren und man bekommt auch Lust ihn erneut und je nachdem sogar jedes Jahr als Ritual zu schauen. Was an dem Film nicht gut ist, ist die Tatsache, dass er zwar in den emotionalen Momenten ans Herz geht, aber es gibt hier und da Szenen, die einen trotzdem nicht berühren und das hätte nicht sein müssen. Ebenfalls gibt es überzeugende Helden, die man nutzt, doch aus ihrer Welt hätte man noch mehr herausholen können.

Abgesehen davon, ist dies ein wirklich schöner Animationsfilm, wonach man Lust auf eine Fortsetzung bekommt. Leider ist die bisher aber noch nicht erschienen. Es ist ein perfekter Brauch und er fühlt sich so frisch mit seinen Ideen an, das tut beim Schauen gut.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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