Fokus: Animationsfilme – Bernard und Bianca 2

Bernard und Bianca 2
Bernard und Bianca 2 © Disney

Es wird Zeit für die erste Fortsetzung und diese ist tatsächlich bis ins Jahre 2018 die einzige Richtige, die von dem Studio als „Meisterwerk“ angesehen und ins Kino gebracht wurde.


Genau genommen gab es zwar eine Weiterspinnung von „Fantasia“, doch da es sich dabei um Kurzfilme handelt, zählt es nicht richtig und im Jahre 2011 gab es ein weiteres Abenteuer der Figuren des „Winnie Pooh“ Franchises, doch das steht zu sehr für sich alleine und ist nicht wirklich eine direkte Fortsetzung des 1977 Films. Diese hier nimmt aber die Figuren genau dort wo wir sie verlassen haben und steckt sie in ein neues Abenteuer. Dieses kann zwar auch für sich alleine stehen und benötigt den Vorgänger nicht unbedingt, doch wer dieses Werk damals mochte, wird sich hier freuen, dass bestimmte Figuren und Themen weitergesponnen werden. Man spürt zudem, dass man hier nicht nur irgendetwas abgeben wollte, sondern sich wirklich Mühe gegeben hat. Im Kern geht es hier um Bernard und Bianca, diese haben damals die kleine Penny gerettet und wurden von vielen für ihren Mut gelobt. Auch sie selbst haben sich dadurch lieben gelernt und Bernard würde nun nur zu gerne seiner Liebsten diese ganz bestimmte Frage stellen. Doch daraus wird nichts, denn noch bevor er sie fragt, gibt es ein weiteres Abenteuer und dieses Mal führt es die Beiden mit ihrem alten Freund Wilbur nach Australien. Dort erwartet sie ein großer Vogel, ein kleiner Junge in Gefahr und der gefürchtete Percival C. McLeach. Wird ihnen die Rettungsaktion erneut gelingen oder ist die Zweite nun eine Nummer zu groß für sie? Und was wird Bianca auf seine Frage antworten, wenn er sie fragen kann, ob sie seine Frau werden will?

Es ist nach den Sümpfen nun eine gute Idee gewesen, das Abenteuer nach Australien zu verlegen, denn dort leben nicht nur so viele verschiedene Tiere, für Mäuse lauern auch überall Gefahren und es ist leicht das Typische einer Fortsetzung umzusetzen. Immer wieder fallen zweite Teile nämlich damit auf, dass sie größer, epischer und packender sind als ihr Vorgänger und als würde man gerne den Konsumenten überall eine Nummer größer geben wollen. Dieses Ziel fällt hier oft auf. Zum einen hat der Film es wunderbar geschafft, die Weiten des Kontinents darzustellen. Besonders am Anfang gibt es einen Flug zu einem bestimmten Haus hin, was direkt einen gewissen Eindruck hinterlassen hat. Zeitgleich gab es hier auch eine Schlucht, die wichtig und groß war und mehr, wo man in der Zeit seit Teil 1 ordentlich zugelegt hat. Auch der Schurke war nicht mehr die Kopie einer bereits etablierten Figur, sondern konnte mehr für sich alleine stehen. Er hatte einen Sidekick der für manche Kinder zu gruselig sein könnte, doch der mehr Charakter erhält als die Krokodile von Madame Medusa. Die Eidechse ist sowohl gruselig und einschüchternd, als auch süß und man freut sich sehr darüber wie es für sie am Ende ausgeht, auch wenn man das noch etwas weiter hätte erzählen können. Ebenso gibt es hier aber auch neben den beiden einige tolle neue Figuren, wo besonders Jake die Maus als Indiana Jones Verschnitt und Frank die Eidechse positiv auffällt. Jake ist eine tolle Ergänzung der beiden anderen Mäuse und über Frank konnte man hier am meisten lachen. Er ist so dumm und herzlich, dass man ihn einfach gerne haben muss.

Leider ist aber die größte Schwäche bei dem Bekannten. Bernard und Bianca haben immer wieder tolle Stellen, wo sie für sich alleine gesehen überzeugen und wo es Spaß macht ihnen zu folgen, sie haben hier aber keine wirkliche Chemie mehr. Es ist merkwürdig, dass sie sich lieben und heiraten wollen und sich zugleich immer noch mit sie ansprechen. Man spürt die Liebe nicht und benötigt auch in den ersten paar Minuten erstmal Zeit wieder warm mit ihnen als Team zu werden. Das hat der Vorgänger deutlich besser hinbekommen. Ebenfalls haben die beiden Filme den wohl nervigsten Sidekick, der hier noch mehr unlustige Momente hat und wo man sich wünschen würde, ihn aus diesem Projekt zu entfernen. Es ist ihr Flugtier Wilbur. Er hat sicherlich seine Fans und genau für die ist es gut, dass es auch hier in diesem Teil wieder drin ist, doch ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich persönlich ein Sidekick schonmal so genervt hat wie er.

So bleibt hier eine sehr gerechte Fortsetzung. Ein Film der mal wieder alles größer, epischer und genialer machen möchte und dem das auch gelingt. Er hat mit Australien eine schöne Kulisse, viele tolle neuen Figuren und ein Abenteuer dass Spaß macht. Er legt in fast allen Punkten eins drauf und doch ist es schön, dass es keinen dritten Teil gegeben hat. Die bekannten Figuren sind etwas schlechter als im Vorgänger, doch im Gesamten bekommt man genau das, was man sich erhofft und von einer solchen Fortsetzung erwartet.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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