Dorfromantik im Test: Entspannung pur!

Das Puzzlespiel des Entwicklerstudios Toukana Interactive ist bereits seit März 2021 als Early Access-Spiel auf Steam erhältlich. Schnell gelang es dem Spiel, die Leute zu begeistern und bis zum eigentlichen Release im April 2022 haufenweise Preise abzuräumen. Seit dem 29.09.2022 ist Dorfromantik auch auf der Nintendo Switch erhältlich. Wodurch das Spiel die breite Masse begeistert und wie sich die Nintendo Switch Version spielen lässt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test!

Gameplay

Zunächst gilt es zu klären, was sich hinter dem kitschigen Namen des Spiels versteckt. Bei Dorfromantik handelt es sich um ein Puzzlespiel. Man startet mit einer begrenzten Anzahl von zufallsgenerierten Kärtchen. Bei diesen Kärtchen handelt es sich um Landschaftskärtchen, auf welchen sich die unterschiedlichen Biome der Spielwelt wiederfinden. Auf dem einen Kärtchen befindet sich ein dichter Wald, während auf einem anderen beispielsweise zwei kleine Häuschen neben einem Getreidefeld stehen. Die zufälligen Kärtchen werden Zug für Zug von dem Spieler auf freie Felder platziert. Dabei lassen sie sich rotieren, um sie den Wünschen des Spielers entsprechend zu legen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Biome zu Gruppierungen zusammenzufügen, wodurch riesige Felder und Waldabschnitte entstehen können oder Dörfer in allen unterschiedlichen Größen und Formen. Je besser die Kärtchen platziert wurden, was daran gemessen wird, wie gut sie zu den umliegenden Kärtchen passen, desto mehr Punkte fährt der Spieler ein.

Neben den normalen Landschaftskärtchen gibt es Kärtchen, auf denen ihr Aufgaben wiederfindet. Bei diesen Aufgaben handelt es sich entweder um das Erreichen einer Mindestanzahl von aneinandergefügten Biomen oder um das genaue Erreichen einer vorgegebenen Anzahl, welche nicht überschritten werden darf. Durch das erfolgreiche Abschließen einer Aufgabe werden eurem Stapel 5 zusätzliche Karten gutgeschrieben. Damit die begrenzte Anzahl an Kärtchen nicht ausläuft, gilt es den Fokus auf die bestehenden Aufgaben zu legen, um den Stapel stets zu füllen. Dies klingt zunächst einfacher als es im Spiel letztendlich ist, da die Kärtchen stets strategisch und gut überlegt platziert werden müssen. Sonst sieht auf der einen Seite die Spielwelt unästhetisch und eher wenig idyllisch aus, auf der anderen Seite dauert es bei unüberlegtem Platzieren nicht lange bis euer Kärtchenstapel leer ist und das Spiel endet. Die einzige Chance, die euch das Spiel gibt, um begangene Fehler zu korrigieren ist die Möglichkeit das zuletzt platzierte Kärtchen erneut platzieren zu können.

Durch das Sammeln von Punkten und das Erfüllen von Aufgaben schaltet man sich neue Biome, Kärtchen und auch Quests frei.

Aufgrund der zufallsgenerierten Kärtchen hat das Spiel einen enorm hohen Wiederspielwert, da sich jede Runde von der vorherigen unterscheidet und es den Spieler reizt den Highscore in der nächsten Runde zu überbieten.

Das Spiel beinhaltet neben dem ‚Klassischen Modus‘ noch weitere Modi, die euch zur Verfügung stehen. Wie es der Name ‚Kreativ Modus‘ schon erahnen lässt, sind eurer Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Ihr habt unendlich viele Kärtchen und könnt diese ohne Limit platzieren. Gefällt euch ein Kärtchen nicht oder passt nicht auf ein freies Feld, so könnt ihr dieses ganz einfach von eurem Stapel entfernen. Relativ selbsterklärend sind auch der ‚Schnelle Modus‘, bei dem ihr aus wenigen Karten das bestmögliche Ergebnis erzielen müsst und der ‚Schwierige Modus‘ welcher sich für alle Spieler eignet, welchen der ‚Klassische Modus‘ zu langweilig und simpel erscheint. Zu guter Letzt der ‚Eigene Modus‘ und das Herzstück der unterschiedlichen Modis. Hier ist es zu Beginn jeder Runde euch überlassen, welche Einstellungen ihr tätigen wollt. Ihr findet die Schienen und Flusskärtchen lästig? Kein Problem, denn hier könnt ihr ganz nach eurem Belieben die Spielregeln festlegen. Dadurch kommt definitiv jeder Spieler auf seine Kosten und kann sein individuelles Regelset erstellen.

Grafik und Sound

Natürlich darf man bei einem Puzzlespiel wie Dorfromantik keine ultrarealistische Grafik erwarten. Das braucht es jedoch auch ganz und gar nicht, denn das niedliche Design passt hervorragend zum Rest der Spielatmosphäre. Das ganze Spielgeschehen ist mit einem dezenten Soundtrack unterlegt, welcher dem Entspannungsfaktor des Spiels definitiv zugute kommt und das ganze Spielgeschehen optimal abrundet.

Umsetzung auf der Nintendo Switch

Hier gibt es kaum etwas zu erwähnen, da die Umsetzung auf die Nintendo Switch hervorragend und ohne jegliche Makel funktioniert. Es kommt weder zum Ruckeln des Spiels bei großen Karten (wie z.B. bei dem ‚Kreativ Modus‘), noch zu gemeplay-technischen Einschränkungen bezüglich des Handlings. Hier hat Toukana Interactive, wie zu erwarten, hervorragende Arbeit geleistet.

Pro:

• Hohes Maß an Entspannung
• Suchtfaktor aufgrund von Highscoresystem
• Atmosphärisches Meisterwerk
• Extrem hoher Wiederspielwert

Kontra:

• kein Multiplayer
• keine komplexen, strategischen Spielmechaniken

Fazit:

Dorfromantik ist Entspannung und Kreativität pur. Wer sich darauf einlassen kann und keine actionreichen Erwartungen an das Spiel hat, für den ist das Spiel bestens geeignet. Hinter dem riesigen Entspannungsfaktor verbirgt sich jedoch ein kniffliges Puzzlespiel mit einem ausgeklügelten Highscoresystem, was für einen hohen Suchtfaktor sorgt. Das Spiel fesselt den Spieler geradezu vor den Bildschirm, um den bestehenden Highscore zu übertreffen, was in einem hohen Wiederspielwert resultiert.