Gotham – Die komplette dritte Staffel – Blu-ray Kritik

Journalistin Valerie Vale (Jamie Chung) und Detective James Gordon (Ben McKenzie)
Journalistin Valerie Vale (Jamie Chung) und Detective James Gordon (Ben McKenzie) © Warner Home Video

Die Kritik:

Gotham - Season 3: Blu-ray Cover
Gotham – Season 3: Blu-ray Cover © Warner Home Video

Es ist schon Wahnsinn, wie viele TV-Serien es inzwischen über Superhelden aus dem Marvel- und DC-Universum gibt. Letztgenanntes startete im Jahr 2012 mit „Arrow“ durch, der es inzwischen auf insgesamt sechs Staffeln gebracht hat, in denen sich der grüne Bogenschütze gemeinsam mit seinem Team um den Schutz von Star City kümmert. Neben „Arrow“ gibt es aber auch noch mehrere Seasons von „The Flash“, „Supergirl“ sowie den „Legends of Tomorrow“, die allesamt eines gemeinsam haben: In allen geht es um Superhelden, die mit ihrer Begabung oder ihren Kräften gegen das Böse kämpfen. Einen gänzlich anderen Weg schlägt seit 2014 hingegen „Gotham“ ein, welche eher als Crime-Serie fungiert. Diese erzählt nämlich eine Ursprungsgeschichte, in der es um die Geburt von allen Schurken und Helden im Batman-Universum geht. Die zwei ersten Staffeln hatten es bereits in sich, doch jetzt erscheint am 23. November die dritte Season im Handel, welche nochmals eine ordentliche Schippe drauflegt – weshalb, klärt unsere Kritik.

Detective James Gordon (Ben McKenzie)
Detective James Gordon (Ben McKenzie) © Warner Home Video

Die Handlung von „Gotham – Die komplette dritte Staffel“ setzt sechs Monate nach den Geschehnissen der letzten Season ein. Weil die Flüchtigen von Indian Hill auf freiem Fuß sind und der Bürgermeister sowie die Polizei hoffnungslos mit der Lage überfordert sind, übernimmt Detective James Gordon (Ben McKenzie) persönlich die Angelegenheit und wird nebenbei im inzwischen von Monstern verseuchten Gotham City zum Kopfgeldjäger. Auch will er endlich das wahnsinnige Genie Hugo Strange (Bradley Darryl Wong) und dessen abartige Helferin Fish Mooney (Jada Pinkett Smith) aufspüren, allerdings sieht er sich dazu gezwungen, hierzu gemeinsam mit der Journalistin Valerie Vale (Jamie Chung) – der Tante der bekannten Vicky Vale, auf die Suche zu gehen. Derweil entwickelt sich die Beziehung zwischen Oswald Cobblepot (Robin Lord Taylor) alias Pinguin und Edward Nygma (Cory Michael Smith) alias Riddler weiter, welche diese Unruhen nutzen, um sich endlich mehr Macht zu verschaffen, was Captain Nathaniel Barnes (Michael Chiklis) und Detective Harvey Bullock (Donal Logue) natürlich versuchen zu unterbinden. Obendrein mischen auch noch die zukünftige Poison Ivy (Maggie Geha) sowie Jervis Tetch (Benedict Samuel) mit, der sich als Mad Hatter zu erkennen gibt und Gordon durch seinen Rachefeldzug vor schwere Entscheidungen stellt. Unterdessen stößt der junge Bruce Wayne (David Mazouz) auf weitere Geheimnisse bei dem Mord an seinen Eltern, als er die berüchtigte Unterweltorganisation Rat der Eulen entdeckt.

Oswald Cobblepot (Robin Lord Taylor) alias Pinguin
Oswald Cobblepot (Robin Lord Taylor) alias Pinguin © Warner Home Video

Wie man sofort erkennen kann, ist auch in der dritten Staffel von Gotham wieder einiges los und es gibt auch wieder einige neue Gesichter. Am signifikantesten tritt aus dem Cast wohl Mad Hatter hervor, der sehr überzeugend von Benedict Samuel dargestellt wird. Dieser macht Detective Gordons Leben wahrlich zur Hölle, da er in der ersten Hälfte der Staffel gleich für mehrere Aktionen verantwortlich ist. Eine Veränderung hat auch Ivy „Pamela“ Pepper durchgemacht, die durch einen Schurken, der über die Fähigkeit verfügt andere schneller altern zu lassen, ein paar Jahre älter geworden und nun deutlich reifer ist. Folglich gibt es diesbezüglich auch einen Darstellerwechsel, in welchem Jungdarstellerin Clare Foley durch Maggie Geha („Ted 2“) ersetzt wird – was definitiv eine sehr gute Wahl gewesen ist, denn Geha sieht nicht nur überaus bezaubernd aus, sondern sie weiß auch ihre Reize gekonnt in Szene zu setzen und wirkt überaus verführerisch. Aber auch Bruce Wayne wird erwachsener, während ihm Butler Alfred Pennyworth (Sean Pertwee) erneut hilfreich zur Seite steht. Ebenfalls ein Wiedersehen gibt es mit Lucius Fox (Chris Chalk), Selina „Cat“ Kyle (Camren Bicondova), Carmine „The Roman“ Falcone (John Doman), Victor Fries alias Mr. Freeze (Nathan Darrow) und natürlich ist auch Jerome Valeska alias Joker (Cameron Monaghan) wieder mit von der Partie. Weitere interessante Neuzugänge sind zudem Kathryn Monroe (Leslie Hendrix), welche den Rat der Eulen anführt, deren Talon-Attentäter, der Schamane/Sensei (Raymond J. Barry) sowie zuguterletzt Ra’s al Ghul (Alexander Siddig) höchstpersönlich, welche allesamt den verrückten Cast sowie das Batman-Universum sinnvoll ergänzen.

Bild:

Leslie Thompkins (Morena Baccarin)
Leslie Thompkins (Morena Baccarin) © Warner Home Video

Die Bildqualität von „Gotham – Die komplette dritte Staffel“ ist auf dem gleichhohen Niveau wie bei der vorangegangenen Season, liegt erneut im Ansichtsverhältnis von 1.78:1 (16:9) und in einem klassischen Film-Noir-Look vor, bei dem entsättigte und bläuliche Farbtöne die Szenerie dominieren. Die Bildschärfe ist durchgehend auf einem sehr hohen Niveau, genauso wie die Feindetaildarstellung, wie zweifelsohne die Szene in Folge 1: „Die Nacht der Monster“ bei Timecode 21:15, im Gebäude von Wayne Enterprises, eindrucksvoll verdeutlicht. Hier zeigen nicht nur die Bodenfliesen ihre feine Struktur, auch auf dem Schreibtisch, wenn Butler Alfred den Angestellten Mr. Crowley im Sitzungssaal tadelt, zeichnen sich die Gläser und Stifte klar und deutlich ab und selbst der Wolkenkratzer im Hintergrund des Bürofensters wird währenddessen detailliert dargestellt. Aber nicht nur die hellen Innenaufnahmen sind tadellos, auch viele der Außenaufnahmen, wie beispielsweise das Stadtpanorma bei Folge 6: „Folge dem weißen Kaninchen“ bei Timecode 19:46, sehen wirklich atemberaubend aus und zeichnen sogar die Gebäude bis zum Horizont detailliert und gestochen scharf heraus. Darüber hinaus muss auch erwähnt werden, dass sich das Bild dank der kräftigen Farben und dem satten Schwarzwert überaus plastisch präsentiert. Bildrauschen ist nur in ganz dunklen Bildbereichen zu vermelden, wo es ab und zu auch zu einem leichten Detailverlust kommen kann. Ansonsten gibt sich der Transfer aber keine Blöße, sondern spielt ganz klar in der oberen Liga mit.

Ton:

Detective Harvey Bullock (Donal Logue) und Nancy (Bianca Rutigliano)
Detective Harvey Bullock (Donal Logue) und Nancy (Bianca Rutigliano)© Warner Home Video

Auch beim Sound ist die dritte Season der Vorgängerstaffel ebenbürtig und bietet eine Vertonung, bei der zwar überwiegend die Dialoge das Geschehen dominieren, die aber dennoch auch bei den Actionszenen ihre Stärken gekonnt auszuspielen weiß. Zwar wird auch hier, wie man es von TV-Serien inzwischen gewohnt ist, lediglich deutscher Ton in Dolby Digital 5.1 mit einer statischen Bitrate von 640Kbps geboten, dennoch klingt die Abmischung sehr annehmbar. Dem englischen Originalton in verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1, dessen variable Bitrate hoch bis auf 3.1Mbps geht, hat diese zwar nichts entgegenzusetzen, allerdings braucht man schon sehr gute Englischkenntnisse, sollte man diesem klar besseren Tonformat den Vorzug geben. Ebenfalls mit auf der Disc untergebracht wurde eine italienische Tonspur, diese bietet allerdings nur Dolby Digital 2.0-Sound.

Extras:

▪ Wachsender Wahnsinn: Die neuen Schurken von Gotham (9:58 min.)
▪ In der Dunkelheit: der Rat der Eulen (12:02 min.)
▪ Gotham: Auf der Comic-Con 2016 (28:22 min.)
▪ Ben McKenzies Regiedebüt (2:20 min.)
▪ 10 nicht verwendete Szenen (13:57 min.)
▪ Booklet mit Episoden-Guide
▪ Ultra-Violett-Code
▪ Wendecover

Das Bonusmaterial der dritten Gotham-Staffel ist zwar nicht ganz so üppig ausgestattet wie bei den Serien-Kollegen „Arrow“, „Flash“ oder „Supergirl“, dennoch sind einige interessante Specials mit dabei, welche sich auf alle den vier enthaltenen Discs aufteilen. Neben insgesamt zehn entfernten Szenen und einem kurzen Beitrag, über Episode 3.16, welche Ben McKenzies Regiedebüt darstellt, dürfte es vor allem die Featurette „Wachsender Wahnsinn“ sein, die das Interesse der Serienfans weckt. In dieser werden nämlich die neuen Schurken von Gotham vorgestellt, in dessen erster Hälfe sich Jervis Tetch alias Mad Hatter ordentlich austoben darf. Ebenfalls vorgestellt werden darin auch die neue Poison Ivy, die Sirenen sowie der Rat der Eulen. Sehenswert ist auch das Interview von der Comic Con 2016 in San Diego, welches hier von Zap2it-Moderator Chris Hayner durchgeführt wird, der neben Drew Powell, Jessica Lucas, Erin Richards, Cory Michael Smith, Camren Bicondova, Robin Lord Taylor, Ben McKenzie, Morena Baccarin, Michael Chiklis, Sean Pertwee, David Mazonz sowie Chris Chalk auch die leitenden Produzenten Danny Cannon und John Stephens geladen hatte. Folglich wird es am Tisch sehr voll, dennoch bekommt hier jeder die Möglichkeit, sich ausführlich zu Wort zu melden und den Fragen Rede und Antwort zu stehen. Ebenfalls mit zur Ausstattung gehören ein Booklet mit kurzem Episoden-Guide, ein UltraViolett-Code sowie ein Wendecover. Sämtliche Extras liegen zudem komplett in HD vor und bieten auch deutsche Untertitel.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Serie - 9.0/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 5/10
    Extras - 5.0/10
8/10

Kurzfassung

ʻGotham: Die komplette dritte Staffelʻ hat sich konsequent weiterentwickelt, geht mit vielen bekannten aber auch neuen Gesichtern in die richtige Richtung und bietet – allen voran wegen dem Mad Hatter – gute sowie spannende Unterhaltung bis zum Finale.

Fazit:

Die dritte Staffel von Gotham hat mir sehr gut gefallen, zum einen weil sich diese erwachsener anfühlt und darüber hinaus auch inhaltlich viel zu bieten hat. Nahezu alle Charaktere, allen voran natürlich Detective James Gordon, Bruce Wayne sowie Ivy Pepper haben eine Entwicklung durchgemacht und obendrein wird mit dem Mad Hatter eine neue Figur ins Spiel gebracht, die wahrlich für frischen Wind und viele spannende Momente sorgt. Technisch wurde die dritte Staffel ebenfalls gut auf Blu-ray umgesetzt und wartet mit einer großartigen Bildqualität auf. Beim deutschen Ton hat man zwar „leider“ wieder nur auf Dolby Digital 5.1-Sound gesetzt, dafür sind aber sehenswerte Extras mit an Bord, die es auf eine Gesamtlaufzeit von knapp 70 Minuten bringen.


von Roland Nicolai

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