Zurück ins Kino oder lieber VoD?

„Der Geburtstag“ läuft z.B. im Kino, aber auch als Online-Angebot © w-Film

Nach wie vor gibt es unter den Kinogängern ein großes Verlangen, bald möglichst wieder ins Kino gehen zu können – das ergab eine Umfrage von S&L Research. Eine zu schnelle Kinoöffnung wird aber kritisch betrachtet. Währenddessen überbrücken Video-On-Demand-Angebote (an dem Kinos beteiligt werden).

Das Kino wird in Deutschland vermisst!

Anlass der Umfrage war, dass Kinowiedereröffnungen zwischenzeitlich in Aussicht gestellt wurden: Zwar liegt die Quote der Kinogänger, die nach der Krise bzw. nach Aufhebung der Beschränkungen „sehr wahrscheinlich“ oder „wahrscheinlich“ wieder ins Kino zurückkehren wollen mit 89%  weiter sehr hoch, hat jedoch etwas abgenommen, je länger die Krise dauert.

39% der Kinogänger geben an, das Kino sehr zu vermissen. Am meisten vermisst werden „die Atmosphäre/das Feeling“ sowie „die große Leinwand“. 30% der Befragten würden auch gerne „Filmklassiker“ schauen, wie es beispielsweise aktuell in Japan gemacht wird.

Nicht zu früh wieder öffnen

Auch hinsichtlich des geplanten Zeitpunkts der Rückkehr zeigt die aktuelle Befragung eine größere Zurückhaltung als die erste Umfrage: Innerhalb der ersten zwei Monate nach Wiedereröffnung wollen aktuell 76% der Befragten ein Kino besuchen. Der Rückgang der schnellen Bereitschaft könnte mit der Tatsache zusammenhängen, dass die Wiedereröffnung der Kinos jetzt doch für alle Seiten überraschend schnell in Aussicht gestellt wurde: 45% der Befragten empfinden den Zeitpunkt als „zu früh“, 49% als „genau richtig”. Auch andere Freizeitaktivitäten stoßen noch auf Ablehnung wie Fitnessstudios gehen (66% würden gerne wieder) oder Restaurantbesuche (83%).

Schutzmaßnahmen erhalten Zuspruch

Mit Abstand und Masken ins Kino? Das würde angenommen werden. Insbesondere für zwei Maßnahmen beobachtet S&L Research Zustimmug: So wird „Abstand“ in der offenen Fragestellung am häufigsten als mögliche Vorsichtsmaßnahme genannt – 72% aller Nennungen sind für „Abstand zwischen nicht zusammen gebuchten Tickets“ sowie „Abstand an Kassen und Snackverkauf“ (35%).

Jeder fünfte Kinogänger hat sein Kino in der Krise unterstützt

Das eigene Kino zu unterstützen, ist einfach und viele haben die Möglichkeiten genutzt. 20% der Befragten gaben an, ihr Lieblingskino während der Zeit der Schließungen unterstützt zu haben – „Online-Werbung geschaut“ (#hilfdeinemKino) und „Gutscheinkauf“ werden hier mit 45% bzw. 32% am häufigsten angegeben. Inzwischen gibt es auch schon VoD-Angebote, wonach neue Filme per Stream gekauft werden können. Kinos werden dann prozentual dran beteiligt.

von Nicolas Wenger