Ad Astra – Zu den Sternen: Blu-ray Kritik

Astronaut Roy McBride (Brad Pitt)
Astronaut Roy McBride (Brad Pitt) © Twentieth Century Fox

Die Kritik:

Ad Astra Bluray Cover
Ad Astra Bluray Cover © Twentieth Century Fox

Brad Pitt gehört zu den most underrated Schauspielern in Hollywood. Wenn über die besten Schauspieler diskutiert wird, kommt sein Name nie auf, sondern die Namen der üblichen Verdächtigen Leonardo DiCaprio, Joaquin Phoenix und Christian Bale werden erwähnt. Doch Pitt hat schon einige fantastische Leistungen abgeliefert. Er wurde für vier Oscars nominiert und konnte einen Oscar gewinnen, jedoch nicht für seine schauspielerische Leistung, sondern als Produzent für den Film „12 Years a Slave„. 2019 war ein glänzendes Jahr für Pitt: Für seine Rolle in Quentin Tarantino’s „Once Upon a Time in… Hollywood“ gewinnt er einen Filmpreis nach dem anderen und wird kommenden Sonntag auch wahrscheinlich seinen ersten Schauspiel-Oscar mit nach Hause nehmen. Doch in dem Sci-Fi-Film „Ad Astra“ ist Pitt sogar noch besser, und auch der Film liefert ab.

Regisseur James Gray hat in seiner Karriere bisher sechs Filme und dabei einige hervorragende Filme abgeliefert. In vier seiner Filme übernahm Joaquin Phoenix die Hauptrolle. Zum ersten Mal macht er gemeinsame Sache mit Brad Pitt und zum ersten Mal setzt Gray einen Schritt ins Sci-Fi-Genre. Wer hier einen actionreichen Film erwartet, der ist hier fehl am Platz. Hier werden anspruchsvolle Themen wie Einsamkeit und Verlust mit viel Feingefühl und Tiefgang bearbeitet. Man könnte glatt meinen, dass hier ist der Terrence Malick unter den SciFi-Filmen. Visuell ist der Film fantastisch und Gray’s Inszenierung verleiht dem Film eine gewisse Einzigartikeit. Das Drehbuch, welches ebenfalls von Gray geschrieben wurde, überzeugt mit selbstreflexiven Monologen und intelligenten Dialogen. Man beschäftigt sich mit vielen Themen und wer SciFi-Filme mit Tiefgang bevorzugt, ist hier an der richtigen Stelle.

Brad Pitt (Roy McBride)
Brad Pitt (Roy McBride) © Twentieth Century Fox

Der Film fokussiert sich auf den leicht autistischen Weltraumingenieur Roy McBride, dessen Vater vor 20 Jahren eine wissenschaftliche Reise zum Neptun angetreten ist, um dort außerirdisches Leben zu finden. Der Vater kehrte jedoch nie zurück. McBride übernimmt nun selbst eine Reise durch das Sonnensystem, um seinen Vater zu finden und herauszufinden, weshalb die Mission scheiterte. Brad Pitt war klasse in „Once Upon a Time in… Hollywood„, doch in „Ad Astra“ ist er noch viel besser. Die Performance ist sehr starkt und er schafft es der Figur allein durch seine Mimik, die durch viele Close-Ups gezeugt werden, viel Tiefgang zu verleihen. Die Emotionen bringt Pitt glaubwürdig auf die Leinwand und man fühlt mit ihm mit. Neben Pitt sind noch Schauspieler wie Tommy Lee Jones, Ruth Negga oder Liv Tyler im Film zu sehen, die jedoch allesamt nur kleinere Rollen innehaben. Sie sind aber alle ganz gut. „Ad Astra“ ist eine One-Man-Show von Pitt, die er mit Bravour meistert.

V.l.n.r.: Donald Sutherland, Brad Pitt (Roy McBride), Sean Blakemore (Willy Levant)
V.l.n.r.: Donald Sutherland, Brad Pitt (Roy McBride), Sean Blakemore (Willy Levant) © Twentieth Century Fox

„Ad Astra“ ist ein fantastischer Film, der mit leisen Tönen eine extrem starke Wirkung auf den Zuschauer hat. Wer nach der Sichtung des Trailers einen actionreichen Film erwartet wird hier bitter enttäuscht werden. Denn der Film ist eine langsam erzählte existenzielle Persönlichkeitssuche eines Mannes in den Tiefen des Weltalls. Hinzu kommt, dass der Film eher eine intime Vater-Sohn-Geschichte ist, die emotional wie sein Hauptcharakter introvertiert erzählt wird. Das Weltall ist dabei nur eine Metapher, um die Vater-Sohn Beziehung zu beschreiben. Visuell ist der Film ebenfalls überragend. Die Szenen im Weltall oder die Verfolgungsjagd auf dem Mond gehören dabei zu den Highlights des Films, des Weiteren liefert die Kamera mit Close-ups intime Bilder ab, die das Gefühlsleben von McBride glaubwürdig auf die Leinwand bringt. Die Art und Weise, wie Regisseur Gray Sozialkritik, Familienkonflikte und andere Themen behandelt und dabei einen stimmigen Film abliefert ist grandios. Gegen Ende hin gibt es ein paar langatmige Momente, aber das sind nur Kleinigkeiten, die die Unterhaltung nicht trüben.

Ad Astra – Zu den Sternen: Brad Pitt (Roy McBride)© 2019 Twentieth Century Fox

Bild:

Das Bild ist überzeugend, hat aber auch seine Schwächen. An einigen Stellen ist das Bild ziemlich körnig und einige Close-ups sind ebenfalls nicht gelungen.

Ton:

Der Ton ist hervorragend und gehört zu den Highlights der Disc.

Extras:

Im Bonusmaterial zu Ad Astra finden sich neben dem Audiokommentar von James Gray noch ein paar Featurettes, die allesamt über die Blu-ray abrufbar sind. Besonders die vielen Featurettes können überzeugen.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Film - 9/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 9.5/10
    Ton - 9.5/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
8.5/10

Kurzfassung

Ein fantastischer Film.

Fazit:

„Ad Astra“ ist ein hervorragender Film, der eigentlich für mehrere Oscars nominiert sein sollte.


von Denizcan Sürücü

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