The Falcon and the Winter Soldier – Kritik zur Miniserie

The Falcon and the Winter Soldier - Artwork
The Falcon and the Winter Soldier - Artwork c Disney

Nach den beiden Nebenfiguren Wanda Maximoff und Vision, sollten auch zwei weitere treue Figuren des Marvel Cinematic Universe mehr Screentime erhalten.


Sie standen ebenfalls in den letzten Projekten eher in der zweiten Reihe und unterstützen zwar tatkräftig Captain America bei seinen Aufgaben, doch man hätte sie nicht unbedingt benötigt. Das soll sich aber mit dieser Serie nun ändern. Doch gelingt das auch? Am Ende von „Avengers – Endgame“ hat Falcon das Schild von Captain America bekommen. Dieser hat die Chance seiner zweiten Zeitreise genutzt und ist mit der Liebe seines Lebens glücklich alt geworden. Nun möchte er sein Schild an eine neue Generation weitergeben und hat sich dafür nicht seinen besten Freund Bucky Barnes, sondern Sam Wilson ausgesucht. Dieser fühlt sich jedoch nicht dazu bereit, in solche großen Fußstapfen zu treten und bringt das Schild ins Museum. Dort bleibt es allerdings nicht sehr lange, denn es wird dieser Helden benötigt. So wird John Walker zum Nachfolger gemacht. Das wollten aber weder Barnes noch Wilson. Sie hatten jedoch bei der Entscheidung kein Mitspracherecht. So müssen sie damit klarkommen, dass sie nicht mehr das letzte Geschenk ihres besten Freundes in den Händen haben. Sehen einen Helden vor sich mit diesem Logo, der aber über Leichen gehen würde für den Frieden. Sie müssen sich hinterfragen, was es wirklich bedeutet, ein Captain America zu sein. Ebenso wie sie den Titel überhaupt wieder bekommen und wer von beiden ein größeres Recht darauf hat.

The Falcon and the Winter Soldier - Anthony Mackie
The Falcon and the Winter Soldier – Anthony Mackie © Disney

Die erste klare Stärke dieser zweiten MCU Serie sind die beiden Hauptdarsteller Sebastian Stan und Anthony Mackie. Ihnen machen diese Rollen sichtbar Spaß und man kann richtig spüren, dass sie es genießen, nun endlich mal selbst im Mittelpunkt eines solchen Projekts zu stehen. Sie haben es vollkommen verdient und alleine dafür lohnt sich ein Blick. Sie haben auch eine wunderbare Chemie und ergänzen sich großartig. Man holt aus diesen Helden wirklich nochmal das Beste heraus und hat auch sonst die relevanten Punkte, die Marvel einfach drauf hat. Die Action stimmt, die Kamerafahrten überzeugen und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Es gibt einen genialen Auftritt von Daniel Brühl und besonders sein Tanz hat man zur Veröffentlichung der Folge überall auf Social Media gesehen. Auch ihm tut es richtig gut, in dieser Reihe zu sein und man ist gespannt, wie es für diese drei Männer weitergehen wird. Es gab bereits Gerüchte über einen vierter „Captain America“ Film, der die Geschehnisse dieser Serie weitererzählen soll. Dann jedoch auf der Kinoleinwand. Eine wirklich interessante Idee, sofern man aus einigen der Schwächen lernt und besonders auch endlich etwas zu erzählen hat.

Die Handlung dreht sich nämlich viel zu sehr im Kreis und ACHTUNG SPOILER kommt genau an dem Punkt wieder an, wo sie gestartet ist. Es gibt keine Weiterentwicklung von irgendeiner Figur, keinen Grund, wieso es diese Serie unbedingt gebraucht hätte. Die Handlung bleibt dabei viel zu oberflächlich, erwartbar und auch durch die besagte Schwäche leider viel zu egal. Alle neuen Figuren sind komplett unsympathisch. Egal ob sie auf der guten oder der bösen Seite stehen. Man bringt hier auch eine gewisse Figur zurück und zieht sie komplett durch den Dreck, was sie wirklich nicht verdient hat. Da interessiert es einen auch nicht, wie das weitergeht, denn bei ihr driftet das jetzt schon zu sehr in eine falsche Richtung. Sie ist zwar die Einzige, mit einer wirklichen Veränderung, doch die hätte man sich sparen können. Ebenso setzt man hier wieder auf eine Schurkin, die böse ist um böse zu sein und das, was sie sagt und was sie macht, passt einfach nicht so recht zusammen. Sie reiht sich damit ein in die Liste vieler anderer misslungener Schurken, wo auch schon die Schurkin aus der letzten Marvel Serie einen Platz gefunden hat. Die Figur bleibt somit nervig, man kann sie nicht nachvollziehen, sie besteht auch nur aus Gegensprüchen und ist genauso zum Vergessen wie alles andere.

The Falcon and the Winter Soldier - Wyatt Russell
The Falcon and the Winter Soldier – Wyatt Russell © Disney

So tut es den Schauspielern zwar spürbar gut, mehr Screentime zu bekommen. Ebenso ist eine typische Fließbandproduktion, die die Punkte hat, die die Fans sehen wollen. Man muss sich aber wirklich hinterfragen, ob das der Mehrwert ist, der einem persönlich bei solchen Serien reicht. Mehr können sie nämlich bisher leider nicht und dabei ist das Potenzial eigentlich an so vielen Stellen spürbar da.

Wertung
4/10
von Peter Brauer

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