Fokus: Animationsfilme – Pocahontas 2 – Reise in eine neue Welt

Pocahontas 2 - Key Art
Pocahontas 2 - Key Art © Disney

Es wird Zeit, mit den „Direct to Video“ Produktionen von Disney zu beginnen. Filme, die von den Meisten gemieden und oftmals verspottet werden. Werke die natürlich nicht die Qualität ihrer Originale erreichen können, aber auch Namen die mit gesenkten Erwartungen etwas Gutes mit sich bringen können.


Aktuell remaken sie alles, was sie mal ins Kino gebracht und einige Dollar eingespielt hat. Dafür nutzen sie stets die gleiche Geschichte und es ist einfach nur eine Kopie vom Alten. Da sind die Fortsetzungen mit neuen Ideen – auch wenn es nicht immer die besten sind – die gelungeneren Optionen. Das gilt auch für die Fortsetzung der jungen Frau Pocahontas. In der Fortsetzung verlässt sie ihr Land und fährt nach London. Damit trifft sie auf eine ganz neue Welt und da hat man sich etwas Gutes einfallen lassen. Diese Idee ist zwar nicht wirklich neu und schon oft dagewesen, doch nachdem die Engländer in ihrem Land gestrandet sind, ist es schön es nun mal umzudrehen.

Pocahontas 2 - Die große Stadt
Pocahontas 2 – Die große Stadt © Disney

Man begleitet sie sehr gerne und wenn sie auf Neues trifft, spürt man definitiv eine bestimmte Faszination, die wir immer mehr verlieren, desto älter wir werden. Doch sie sieht all das zum ersten Mal und hat die großen Augen eines Kindes. Dies ist eine wirklich schöne Idee. Ebenso ist es toll, dass sie auch hier nicht auf ihre drei Sidekicks verzichten muss. Eigentlich wollte sie zwar nicht mitnehmen, tut es dann aber doch und das ist gut so. Ohne sie wäre es schnell langweilig geworden, doch mit ihnen wird sie großartig unterstützt und es gibt wieder viel zu lachen. Sie sind einfach nur süß und genauso wie die Konsumenten sie sehen wollen. Auf der Gegenseite kommt auch ein bekannter Schurke zurück. Er fiel zwar im Vorgänger nicht besonders positiv auf, trotzdem weiß man wo man ist und kann ihn direkt wieder so hinnehmen. Auch sonst wirkt aber sehr viel vertraut und man schafft es, die Figuren gut weiterzuerzählen, einige deutsche Synchronsprecher sind dafür auch zurückgekehrt und nehmen ihre Figuren erneut auf. Dadurch funktioniert es noch viel besser und man kann die beiden Werke in einem Rutsch durchschauen. Jedoch muss man sich auf eine Sache gefasst machen.

Pocahontas 2 - Tanz
Pocahontas 2 – Tanz © Disney

Man eröffnet hier eine neue Liebesgeschichte. Diese bleibt definitiv im Windschatten des Vorgängers, man spürt keine Chemie zwischen ihnen und dadurch, dass sie hier einen neuen Mann kennenlernt, macht man gefühlt den ersten Teil rückgängig und das ist fatal. Wir haben John und ihr beim kennen- und lieben lernen zugeschaut und auch wenn es ebenfalls nicht das beste Paar war, so haben wir uns doch für sie gefreut. Nun bekommen wir aber klar gezeigt, dass wir uns all diese Gefühle hätten sparen können, denn man hat sich etwas Neues einfallen lassen und bringt John zwar auch zurück, doch er ist die Figur, die sich nicht unbedingt zum Besseren verändert hat. Er ist noch immer so cool wie im Vorgänger, doch er wurde nun anders geschrieben, damit der neue Mann süßer wirkt. Das ist schwierig und bei diesem Film ganz eindeutig der größte Punkt über den man diskutieren kann. Ein weiterer ist die Musik. Hier wird zwar auch wieder viel gesungen, doch es bleibt kein einziges Lied davon wirklich im Ohr oder löst eine Wirkung im Konsument aus und so bleibt hier eine Fortsetzung, die weiß, was den ersten Teil ausgemacht hat und spinnt es an einigen Punkten gut weiter. Wir freuen uns für die Protagonistin und es macht Spaß, die Welt mit ihr zu erforschen, doch man endet falsch und streicht den besseren Vorgänger und damit das schönere Paar blass weg nur um es dann mit etwas Schlechterem zu ersetzen.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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