Fokus: Animationsfilme – Die kleine Lampe – Luxo Jr.

Luxo Jr.
Luxo Jr. © Disney

„TOY STORY“ war zwar der erste animierte Langezeifilm, der es ins Kino schaffte und PIXAR damit den Weg ebnete. Ein Start, den man sich nicht besser hätte vorstellen können und doch ist er verglichen mit dem heutigen Kurzfilm, nur einer von vielen.


Der Kurzfilm „Die kleine Lampe – Luxo Jr.“ erschien nämlich im Jahre 1986 und ist auch heute noch (35 Jahre später) das unschlagbare Maskottchen. Auch heute noch hüpft die kleine Lampe zu Beginn jedes Films auf dem armen I herum. So lange, bis es kaputt geht und die Lampe zum neuen Buchstaben wird. Klingt erstmal etwas seltsam, aber jeder der schonmal einen der bisher erschienen 24 Filme gesehen hat, wird das Bild kennen und es lieben. Diese kleine Lampe kann man nämlich einfach nur gerne haben und sie fand ihren Ursprung tatsächlich in diesem Kurzfilm.

In 1 Minute und 41 Sekunden wird uns die Geschichte von Papa Lampe erzählt. Er steht auf dem Schreibtisch und macht seinen Dienst als Lampe: Er leuchtet. Plötzlich kommt ein Ball hergerollt. Diesen kickt er weg. Jedoch ohne Erfolg, er kommt direkt zurück. Unbeeindruckt kickt er ihn ein zweites Mal weg und schon wieder kommt der Ball zurück. Papa Lampe ist verwundert darüber, was es mit diesem Ball auf sich hat. Zum Glück kommt aber schnell sein Sohn Luxo Jr. und ihm wird klar, was los ist. Luxo Jr. Freut sich über seinen neuen Ball, springt vor Freude hoch und zerquetscht ihn. Traurig schaut er zu Boden. Er hat sein neues Lieblingsspielzeug zerstört. Oder etwa doch nicht?

Schön zu sehen ist hier, dass die Schwäche der letzten Kritik (TOY STORY) hier nicht wiederholt wird und damit mehr als klar macht, ein Film kann noch so lang oder kurz sein, das Wichtigste ist der Tiefgang der Figuren und dieser ist in 1.41 Minuten tatsächlich mehr vertreten und stärker ausgeprägt als in einem Langfilm und genau wegen solchen Figuren, ist das Genre des Animationsfilms noch immer das Beste. In einem normalen Film hätte man niemals eine Lampe mit Gefühlen in den Mittelpunkt gestellt. In einem Animationsfilm hingegen, ist das mehr als natürlich ohne es gibt daran auch gar keine Zweifel. Dieses Genre bietet dem Geist seiner Zuschauer also nicht nur Spaß und Unterhaltung, sondern in erster Linie auch Kreativität und die Kunst der Vorstellungskraft. Denn egal was man sich vorstellt, am Computer oder mit Bleistift erstellt bekommt man all das hin. Luxo ist dabei aber nicht nur süß anzuschauen, sondern macht auch das Verhalten eines Kindes und dessen leicht überforderten Vaters deutlich klar. Ein Fall, dass das Kind nicht hören möchte und am liebsten alles ausprobieren will, ist wohl jedem Elternteil klar.

Als große Lampe würde man niemals auf einen Ball springen, denn es ist einem von Anfang an klar, dieser Ball geht dadurch kaputt. Einem Kind nicht. Es probiert es trotzdem aus und lernt dadurch seine Erfahrungen. Erfahrungen, die wichtig sind um zu reifen. Denn hätten wir als Kinder alles gemacht, was unsere Eltern uns gesagt haben, ohne jegliche Form von Abenteuerlust und Neugierde, wären wir bestimmt nicht zu den Menschen geworden, die wir heute sind. Falsche Entscheidungen prägen uns sehr viel mehr, als steht’s die Vernünftigsten und das wird wohl auch Luxo eines Tages merken. Man bekommt hier also eine Szene vorgesetzt, über mit der man sehr gut mit seinem Kind lernen kann. Es lernt, dass es okay ist falsche und teilweise auch dumme Entscheidungen zu treffen und die Eltern, dass ein Kind diese einfach machen muss. Es lernen also beide etwas und das trotz einer so verdammt kurzen Lauflänge, von nicht einmal 2 Minuten. Der Kurzfilm hat also eine sehr gute Message und eine, die vor über 30 Jahren genauso wichtig war, wie heutzutage. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die kleine Lampe auch heute noch bei jedem Film des Konzerns glücklich herumhüpft. Klar könnte sie es lernen und endlich damit aufhören, doch das beweist auch, dass man sich das Kind in einem selbst behalten sollte und das vor einem (Für viele Kinogänger bleibt es das einfach, egal wie oft man sie vom Gegenteil überzeugen möchte) „Kinderfilm“ klar zu machen, ist eine gute Idee.

Natürlich fällt bei diesem Film aber auch auf, dass er nicht bei allen Punkten mit einem Langfilm konkurrieren und er manches eben nicht leisten kann. Auch hat PIXAR in ihrer Karriere schon den ein oder anderen besseren Kurzfilm entworfen. Doch er ist ein mehr als perfekter Einstieg und macht vieles richtig.

Fazit

Wer sehen möchte, wo das wohl süßeste Maskottchen einer Produktionsfirma ihren Ursprung hatte und wie es vor über 30 Jahren entworfen wurde, der sollte sich diesen Kurzfilm wirklich mal anschauen und sollte er einem doch nicht so sagen, verschwendet man bei 100 Sekunden nicht wirklich viel Lebenszeit. Es ist ein gutes Vorbild für kleine Kinder und es freut mich sehr als Nostalgiker den kleinen Luxo vor wirklich jedem der PIXAR Filme sehen zu können.

Filmwertung
8/10
von Peter Brauer

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