Obsessed: Tödliche Spiele – Blu-ray Kritik: abgefahrener Horror-Thriller

Obsessed: Imogen Waterhouse
Obsessed: Imogen Waterhouse © Lighthouse Home Entertainment

Die Kritik:

Obsessed Blu-ray Cover
Obsessed Blu-ray Cover © Lighthouse Home Entertainment

Tilda (Sarah Hay) und Petula (Imogen Waterhouse) verdienen sich ihr Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Drogen. Als sie aber bei einer Razzia fliehen müssen, wenden sie sich an ihre alte Freundin Daphne (Madeline Brewer). Diese will ein Spiel aus ihrer früheren gemeinsamen Zeit erneut spielen, doch vom kindlichen Humor ist nichts mehr übrig. Es entwickelt sich ein psychedelischer Trip durch die menschliche Psyche.

„Obsessed – Tödliche Spiele“ ist ein sehr abgefahrener Horror-Thriller. Der Anfang lässt nicht einmal ansatzweise vermuten, wie abgedreht sich dieser Film entwickelt. Im Fokus steht die Freundschaft der beiden Protagonistinnen. Die beiden sind durch ihr gemeinsames Drogengeschäft eng miteinander verbunden. Bis es zur Razzia kommt, entstehen wunderschöne Momente, die sehr deutlich etablieren, wie nah sich die beiden stehen. Das Ganze wird aber leider durch etliche Rückblenden zerstört. Vor allem, da man recht früh die Antagonistin, also die ehemalige Freundin sieht. Es ist wirklich schwer für sich selbst die Verbindungen zu ziehen und so entstehen oftmals Momente, wo man überhaupt nicht mehr weiß was abgeht. Oftmals kommen auch bewusstseinserweiternde Substanzen ins Spiel, die die ganze Handlung noch wirrer machen. Nachdem die beiden Freundinnen zu der anderen gestoßen sind, kann man dann wirklich nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden.

Sarah Hay, Madeline Brewer und Imogen Waterhouse in Obsessed – Tödliche Spiele
Sarah Hay, Madeline Brewer und Imogen Waterhouse in Obsessed – Tödliche Spiele © Lighthouse Home Entertainment

Aber ab da an wird der Film auf eine mysteriöse Art und Weise sehr interessant. Er wird zwar auch immer spezieller, was Zuschauer abschrecken könnte, aber er bildet einen unfassbaren Sog. Die zweite Hälfte spielt komplett in der Villa und dort entsteht eine sehr intensive Atmosphäre. Der Gewaltgrad steigt immer mehr und es kommt auch psychische Gewalt hinzu. Leider nimmt ab da die Story ab, da die Freundinnen nur noch versuchen zu entkommen. Dabei stellen sie sich oftmals dumm an, weshalb einige Szenen aus Schreien und Rennen bestehen.

Sarah Hay in Obsessed – Tödliche Spiele
Sarah Hay in Obsessed – Tödliche Spiele © Lighthouse Home Entertainment

Für Mitzi Peirone ist dieser Film ihr Debüt-Film. Man kann sich nur fragen, was in ihrem Kopf vor sich geht, um auf so eine Idee zu kommen. Es bleibt auf jeden Fall spannend zu beobachten, was die Regisseurin noch so rausbringt, da dieser Film schon sehr vielversprechend ist. Für ihre Hauptrollen hat sie sich viele Schauspielerinnen ausgesucht, die sonst nur in Nebenrollen brillieren. Sarah Hey („Black Swan“), Imogen Waterhouse („Nocturnal Animals“) und Madeline Brewer („Hustlers”) leisten wunderbare Arbeit.

Bild:

Die Bilder sehen fantastisch aus. Die Blu-ray bietet einen großen Kontrast zwischen extrem bunten Szenen und sehr düsteren, allerdings wird alles qualitativ hochwertig dargestellt. Der Kameramann Todd Banhazl („Hustlers“) hat wirklich tolle Bilder kreiert. Vor allem in den Drogenszenen, spielt er sehr mit den Farben und den Perspektiven.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD MA. 5.1 abgemischt und hat keinerlei Störungen. Die Schreie sind in einigen Szenen vielleicht ein bisschen zu laut, aber sonst ist nichts zu beanstanden. Der Soundtrack von Michael Gatt bietet eine wunderbare Abwechslung und ist vor allem in den wirren Szenen sehr präsent.

Extras:

Auf der Blu-ray befinden sich nur Trailer.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
6.5/10

Kurzfassung

Abwechslungsreicher Trip in die menschliche Psyche.

Fazit:

„Obsessed – Tödliche Spiele“ ist ein sehr abwechslungsreicher Trip in die menschliche Psyche. Die Stärke der Handlung lässt leider im dritten Akt nach, allerdings sieht der ganze Film unglaublich fantastisch aus. Im Vordergrund steht die Freundschaft der Protagonistinnen und diese wird in vielen Dialogen sehr toll dargestellt.


von René Fischell

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