In My Skin – Blu-ray Kritik zum Skinhead-Drama

Damson Idris in In my Skin
Damson Idris in In my Skin © Koch Films

Die Kritik:

In my Skin - Blu-ray Cover
In my Skin – Blu-ray Cover © Koch Films

Der Rechtsextremismus nimmt auf der ganzen Welt zu. Nazis demonstrieren in den Vereinigten Staaten, AFD-Mitglieder hängen mit Nazis ab und auch in den anderen Ländern sind die Zustände besorgniserregend. Der Film „In My Skin“ fokussiert sich auf Enitan, der als Schwarzer Karriere bei einer rechtsextremen Gruppe macht. Klingt absurd, ist aber überzeugend gespielt und geschrieben.

Bereits 2004 erschuf Schauspieler Adewale Akinnuoye-Agbaje („Die Mumie kehrt zurück“) mit dem Kurzfilm „Farming“ einen Einblick in seine eigene Jugend. Mit „In My Skin“ feiert er als Regisseur nun sein Spielfilmdebüt, in dem er noch einmal deutlich ausführlicher seine eigene Geschichte beleuchtet. Akinnuoye-Agbaje war bei „In My Skin“ nicht nur als Regisseur tätig, sondern steuerte auch das Drehbuch bei und ist als leiblicher Vater von Enitan zu sehen. Kein Wunder, dass Akinnuoye-Agbaje hier für alles zuständig war, denn er verfilmt seine eigene Geschichte. Der gute Mann hat definitiv Talent fürs Filmemachen, denn die Inszenierung ist handwerklich einwandfrei und es gibt nicht viele langatmige Szenen. Auch das Drehbuch ist überzeugend und Enitans Selbsthass ist nachvollziehbar geschrieben. Der Film hätte aber ruhig mehr schockierende Szenen verdient gehabt, um den Wandel Enitan’s darzustellen.

Enitan (Damson Idris) wird angefeindet
Enitan (Damson Idris) wird angefeindet © Koch Films

Im Zentrum von „In My Skin“ steht Enitan, der von seinen Eltern aus Afrika nach Großbritannien gegeben wird, damit er dort ein besseres Leben genießen kann. Doch in einer überlaufenen Pflegefamilie und mit stetigem Rassismus konfrontiert, gelingt es ihm nicht vernünftig in der britischen Welt anzukommen. Von Selbsthass zerfressen rutscht er erst als Opfer in eine rechtsextreme Gruppe, erarbeitet sich dort aber zunehmend Respekt. Damson Idris liefert eine beeindruckende Performance ab, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Es ist schade, dass Preisverleihungen solche Leistungen so gut wie nie würdigen. Seine mitreißende Leistung ist das Highlight des Films, voller Hass und Erniedrigung. Dass er sich den Respekt der Rechtsradikalen nach zahlreichen Demütigungen erarbeitet ist darstellerisch nachzuvollziehen. Die restliche Besetzung mit Gugu Mbatha-Raw und Kate Beckinsale kann ebenfalls überzeugen.

Kate Beckinsale in In my Skin
Kate Beckinsale in In my Skin © Koch Films

„In My Skin“ ist ein Film, den man gesehen haben sollte. Die schockierende Geschichte wird mit Sorgfalt in Szene gesetzt und kann im Kern überzeugen. Während der Sichtung des Films kann man Enitan verstehen, warum er sich den Skinheads angeschlossen hat. Die große Schwäche des Films ist die Art und Weise, wie die Story präsentiert wird. Der Abschnitt von Enitans Leben unter den Skinheads hätte man ausführlicher darstellen können, zudem hat man das Gefühl, dass einige Momente von Enitans Leben zu schnell abgehakt werden, um die nächste Phase zu zeigen. Hier hätte man sich viel mehr Zeit nehmen müssen, damit der Film eine noch stärkere Wirkung entfalten kann.

Bild:

Die Disc überzeugt mit gestochen scharfen Bildern und starken Farben.

Ton:

Am Ton gibt es nichts zu bemängeln.

Extras:

Als Extra ist nur der Trailer zum Film enthalten.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
7/10

Kurzfassung

Ein solider Film mit einem anspruchsvollen Thema.

Fazit:

„In My Skin“ ist dennoch ein solider Film mit einem anspruchsvollen Thema. Es wäre vielleicht besser gewesen, die Geschichte in Form einer Dokumentation zu verfilmen. Dennoch ist der Film über die meiste Zeit gelungen.


von Denizcan Sürücü

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