Mythic Quest – Interview mit Danny Pudi und Jessie Ennis

Danny Pudi und Jessie Ennis spielen Brad und Jo in "Mythic Quest" ©Apple TV+

Nicht nur zu Zeiten der Pandemie erfreuen Videospiele das Gemüt zahlreicher Fans weltweit. Die Serie „Mythic Quest“ wirf einen Blick hinter die Kulissen der Branchen. Danny Pudi und Jessie Ennis spielen Brad und Jo, die in der Firma täglich neue Idee sponsern, um das Titelspiel weltweit bekannt zu machen.


Wir haben das Glück, ein Internet-Interview zur Serie „Mythic Quest“ führen zu können. Diese „sonderbare“ Situation erinnert an die Episode „Quarantäne“ der 1. Staffel. Nach über einem Jahr Pandemie ist es aber auch schon fast normal…

Jesse Ennis, Danny Pudi nicken beide zustimmend.

Ich bin kein Gamer. Ich habe mit 11 Jahren „Tetris“ und „Super Mario“ gespielt und während des Abiturs mal „Die Sims“. Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie, bevor Sie von der Serie erfuhren und das Drehbuch gelesen haben, eine Beziehung zu Videospielen gehabt?

Danny Pudi: Ich persönlich habe eine sehr familiäre Beziehung zu der Welt der Videospiele. Als Kind habe ich Nintendo gespielt. Ich habe „The Legend of Zelda“ und auch „Tetris“ geliebt. Aber ich hatte nie dieses umfassende Wissen über all die Charaktere, wie es viele andere haben. Für unsere Serie haben uns die Produzenten Kontakte mit den verschiedensten Leuten der Branche ermöglicht, die uns geholfen haben, unsere Rollen zu verstehen und sie bestmöglich auszuführen. Dank unserer Serie kann ich selbst ganz viel über die Branche lernen.

Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viele unterschiedliche Menschen an der Produktion eines Videospiels arbeiten. Daher ist es auch für mich sehr spannend mit der Serie in diese Branche einzutauchen. Wie wichtig ist es für Sie, Teil einer solchen Serie zu sein, die in der momentan kuriosen Zeit den Zuschauern die Möglichkeit gibt, eine Auszeit von ihrem Alltag zu bekommen, der von Sorgen und Ängsten über die herrschende Situation bestimmt ist?

Jessi Ennis: Für mich ist es eine große Freude, Teil der Serie zu sein. Ich finde es spannend zu sehen, wie viele Zuschauer der Serie von Episode zu Episode folgen. Ich denke, viele können sich mit Poppy identifizieren, die im Laufe der Handlung mit ihrer Arbeit und ihren persönlichen Problemen kämpft. Ich denke, für uns ist es ein Privileg, dass wir in der Pandemie arbeiten können. Umso schöner ist es zu sehen, dass unsere Arbeit den Zuschauern Entlastung und Komfort bietet, wenn sie den Geschichten der unterschiedlichen Charaktere folgen.

Mythic Quest: Danny Pudi als Brad ©Apple TV+

Die Serie zeigt auf sehr unterhaltsame Weise den Hintergrund der Gaming Branche. Die Serie richtet sich an Gamer, ist aber auch für Leute fernab der Branche spannend. Warum spricht Ihrer Meinung nach die Serie so eine breite Gemeinde an?

JE: Es ist lustig, dass Sie das sagen. Meine Großmutter Nana ist ein großer Fan von Videospielen und Flipperautomaten. Sie findet die Serie sehr unterhaltsam und versteht genau, was passiert. Aber ich finde es sehr gut, dass auch Leute die Serie verstehen, die keine Kenntnisse über die Videospielindustrie haben. Vermutlich liegt es daran, dass es eine Comedy-Serie geht und die Dynamik der Figuren und ihre Interaktion miteinander im Fokus steht. Man sieht, wie alle zusammenarbeiten, um ein Videospiel zu produzieren. Da braucht man kein Hintergrundwissen über die Abläufe, um die Serie zu verstehen.

Jessi, sie spielen Jo. In der ersten Episode macht es den Anschein, als ob Jo in Ian verliebt sei. Dann sagt sie aber in einer späteren Episode, dass Ian für sie wie ein Vater sei. Wie würden Sie Jos Beziehungen zu den Männern in der Firma beschreiben – David, Brad…

EJ: Es macht so einen Spaß, diese Frau zu spielen! Sie respektiert die Männer der Firma in einer Art und Weise, in der sie die Frauen der Firma nicht respektiert (lacht). Ich persönlich halte Frauen für sehr wertvoll, daher ist es für mich sehr unterhaltsam eine Frau zu spielen, die mit dem eigenen Geschlecht derart auf Kriegsfuß steht. Ihre Augen weiten sich jedes Mal, wenn ein Mann den Raum betritt. Sie schöpft ihre Kraft, die sie für die Firma investiert, aus den Männern um sie herum.

Ian ist der Creative Creator der Firma. Aber Brad ist der Finanzschef, der um vieles wichtiger ist, weil er einschätzen kann, mit welchen Ideen die Firma Geld verdienen kann. Während sich Ian nur auf die Gestaltung der Charaktere fokussiert, trifft Brad im Hintergrund die grundlegenden Entscheidungen. Wie würden Sie ihren Charakter und seine wichtigen Aufgaben in der Firma beschreiben?

DP: Ich danke Ihnen Sandy, dafür, dass Sie erkannt haben, wie wichtig Brad ist (lacht). Er ist für den Erfolg des Spiels sehr wichtig. Brad ist wirklich der Mann, der die Lichter in der Firma an- und ausknipst. Die Creator gestalten wunderbare Storylines, während Brad dafür zuständig ist, alle anfallenden Lizenzen zu zahlen. In einer Episode der 1. Staffel wird gezeigt, was passiert, wenn Brad die Firma verlassen würde – alles würde zu Fall kommen. Die Serie vereint sehr unterschiedliche Personen, die ganz verschiedene Ausgaben erfüllen, damit das Gesamtkonstrukt funktioniert. Wichtig sind in der Firma ALLE. Jeder Einzelne von ihnen hält die Firma zusammen. Brad zu spielen bedeutet, einem Charakter darzustellen, der nicht wissen will, was jeder andere über ihn denkt. Er ist immer sehr direkt und fokussiert sich auf das wesentliche. Er versucht immer Möglichkeiten zu finden, um Kontakte sinnvoll zu nutzen.

In der 2. Staffel agiert Brad als Lehrer für Jo. Er leitet sie sehr direkt in ihrer Arbeit an und sie himmelt ihn dafür an, weil sie die Regeln liebt. Wie ähnlich sind Sie Jo, Jessi?

EJ: Wir sind wie Tag und Nacht (lacht). Ich würde nicht soweit gehen und sagen, dass ich ihren Charakter mag. Aber es ist spannend, sie als einen Charakter zu etablieren, der sich mit aller Macht durchzusetzen weiß. Sie ist wie eine lodernde Flamme, die immer wieder Zündkraft findet.

Hatten Sie beide vor Drehbeginn die Möglichkeit, Personen aus der Branche kennenzulernen und sich mit ihnen über ihre Tätigkeiten zu unterhalten?

DP: Oh ja. Vor dem Dreh stand in im Kontakt mit dem Chef der Spielmodalisierung. Er hat mir seine Arbeitsweise genau erläutert. Ich habe auch viel über die unterschiedlichen Arbeitsprozesse gelernt, wie in etwas die Gestaltungsprozesse. Dadurch habe ich viele Kenntnisse über das Spiel an sich gewonnen. Als ich ein Kind war, hat meine Mutter in einer Spielfirma gearbeitet. In den 1990ern war sie in der Computertechnologie tätig. Es war sehr spaßig, sich mit meiner Mutter über die Spielindustrie zu unterhalten. Von der Konzeption bis zum Release konnte sie mir viel erzählen. Ich hatte von all dem nicht die große Ahnung. Meine Erfahrungen beschränken sich auf „Zelda“ (lacht).

Jessie Ennis als Jo in „Mythic Quest“ ©Apple TV+

Wie stolz ist Ihre Mutter nun, dass Sie sich für Videospiele interessieren?

DP: Sie ist sehr aufgeregt. Die Firma, in der meine Mutter damals gearbeitet hat, brachte das Spiel „Mortal Kompat“ heraus, als ich gerade auf die High School ging. Das war eine aufregende Zeit, weil all meine Freunde immer zu mir kamen, um das Spiel in der Garage zu spielen. Es macht Spaß, nun ein wenig in die alte Welt zurückzukehren. Allerdings ist meine Mutter nicht einverstanden mit Brads Sprache (lacht). Sie mag die Serie, aber seine Sprachweise findet sie nicht gut. Brad ist halt sehr direkt ABER es ist nur eine Rolle (lacht).

Haben Sie nach Drehschluss angefangen, selbst ein Videospiel zu spielen?

EJ: Ich habe tatsächlich nach Drehschluss erkannt, dass man beim Videospiel Verantwortung übernehmen muss. Ich genieße es, dass ich momentan quasi die Pflicht habe, zu spielen, um meinem Job gerecht zu werden.

Können Sie mir etwas über ihre kommenden Projekte verraten?

EJ: Ich starte mit meiner besten Freundin Brie Larson einen Prodcast, in dem wir die unterschiedlichsten Dinge besprechen werden.

DP: Ich habe letztes Jahr verschiedene Filme gedreht, die dieses Jahr veröffentlicht werden sollen. Zum einen hätten wir „Corner Office“ und zum anderen „American Dreamer“.

Vielen Dank für dieses unterhaltsame Gespräch. Ihnen beiden noch alles Gute für den Release der 2. Staffel.

von Sandy Kolbuch

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