House of Manson – Once Upon a Time in L.A. – Blu-ray Kritik

Charles Manson (Ryan Kiser) und Anhänger
Charles Manson (Ryan Kiser) und Anhänger © Lighthouse Home Entertainment

Die Kritik:

House of Manson - Once Upon a Time in L.A. Blu-ray Cover
House of Manson – Once Upon a Time in L.A. Blu-ray Cover © Lighthouse Home Entertainment

„House of Manson“ ist ein bereits aus 2014 stammender Streifen über den weltweit bekannten Charles Manson, dessen Hippie-Kommune unter seiner Leitung zahlreiche blutige Mörde ausgeübt hat, um einen Rassenkampf zwischen schwarzen und weißen Amerikanern auszulösen. Der Film behandelt dessen Werdegang auf erschreckend freie Art und Weise. Den Zusatztitel „Once Upon A Time In L.A.“ bekam der Film sicherlich erst jetzt nach Veröffentlichung des thematisch ähnelnden Tarantino-Streifens „Once Upon a Time in…Hollywood“.

Wenn ich mich mit einem Thema, wie den Tate-Morden und Manson auseinandersetzte, sollte ich die Courage besitzen und mit Respekt an das Vorhaben gehen. Vor allem sollte ich dies tun, wenn oben auf dem Blu-ray-Cover der Schriftzug „Basierend auf der wahren Geschichte von Amerikas brutalsten Serienkiller“ prangt – denn in diesem Film ist einiges dazu geschwindelt und in ein anderes Licht gerückt worden. Regisseur Brandon Slagle, welcher bis jetzt nur Trashfilme auf dem Markt etabliert hat, ändert dies hier auch nicht. Er geht mit einer solchen Plumpheit an die Sacher heran, dass man schon über dessen Gesinnung stutzig werden kann. Der Film besteht im Großen und Ganzen nur aus vielen Sexmontagen und Gewaltakten, die zwar irgendwie grausam, aber gleichzeitig auch zensiert inszeniert sind. Dies verschafft dem Film einen nichtssagenden Stil und man stellt sich schnell die Frage was er eigentlich sagen oder wenigstens bedeuten will.

Charles Manson (Ryan Kiser)
Charles Manson (Ryan Kiser) © Lighthouse Home Entertainment

Da der Film eine real passierte Geschichte behandelt, ist es kein Spoiler, wenn Manson am Ende im Gefängnis sitzt (der Film beginnt ja sogar mit der Festnahme). Wenn diese dann auch noch mit „Amazing Grace“ (einem Beerdigungslied!) untermalt ist, muss man sich als Zuschauer schon die Frage stellen, ob man gerade einen Film gesehen hat, der die Nachricht Charles Manson war ein missverstandener Messias geradezu herausschreit. Es ist widerwärtig wie respektlos mit mehreren Massenmorden umgegangen wird. Die letzte Einstellung zeigt einen jungen Manson, der in Freiheit durch die Natur läuft – schrecklich.

Auch die Figur des Charlie Manson funktioniert sehr mäßig. Hauptdarsteller Ryan Kiser hat einzig und alleine eine Ähnlichkeit zum echten Manson. Der Film will vermitteln, dass Manson ein charismatischer und dadurch manipulierender Sektenführer gewesen ist. Gleichzeitig besitzt der Hauptdarsteller jedoch das Charisma eines Steins. Man nimmt ihm in keiner Sekunde ab, dass jeder ihn vergöttert und er eine manipulierende Wirkung auf andere hat. Dadurch scheint es nahezu plump, dass dieser komische Kauz plötzlich eine Vielzahl an Mädchen um sich herum versammeln kann, die auch noch für ihn Morde begehen. Sharon Tate ist ebenfalls so inszeniert als wäre sie das stereotype blonde, hochnäsige Sternchen. Vielleicht war sie das in Realität ja auch – das kann ich nicht beurteilen, aber im Film kommt es schon fast so rüber, als hätte sie es verdient zu sterben und das ist absolut pietätlos.

Szene aus House of Manson
Szene aus House of Manson © Lighthouse Home Entertainment

Einzig die Einstellungen verhelfen dem Film zu etwas Ruhm. So ist vor allem die Farbgebung oft wirklich herausragend getroffen.

Bild:

Wie bereits in der Kritik erwähnt ist das Licht und die Kameraführung der einzige Lichtpunkt dieses Films – wenn auch ein recht schwach leuchtender. Die 1080p-Auflösung der Blu-ray reichen vollkommen aus, um sich den Film auf den heimischen Fernsehern anzusehen.

Ton:

Das Tondesign ist beängstigend plump und vor allem in den brutalen Szenen versucht der Film auf dieses zu setzen, was ihm absolut nicht gut tut. Alles in allem eine schwache Leistung.

Extras:

Außer den Trailern nicht vorhanden.

Blu-ray Wertung
  • 2/10
    Film - 2/10
  • 5/10
    Bild - 5/10
  • 2/10
    Ton - 2/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
2/10

Kurzfassung

Pietätloses Pseudobiopic über das menschliche Monster Charles Manson. Ein langweiliger Film ohne jegliche Moralvorstellungen, welcher im Fahrwasser von „Once Upon a Time in…Hollywood“ vor sich her schippert.

Fazit:

Alles in allem ist „House of Manson“ eine schockierend respektlose Verfilmung der Tate-Morde, welche so niemals hätte produziert werden sollen. Der Film hatte einfach das Glück, dass das True-Crime-Genre aktuell einen so großen Aufschwung geniest. Ich kann diesen Film keineswegs weiterempfehlen, da er moralisch äußerst fragwürdig ist.


von Jan Welsch

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