Die Sims 4: Spieletest für die PS4

Die Sims 4 - Artwork
Die Sims 4 - Artwork © Electronic Arts

„Ein Spiel, welches sogar die Nicht-Spieler spielen“. So wurde die Sims-Reihe seit jeher oftmals beschrieben und hat so eine nicht abzustreitende weltweite Bekanntheit – Jeder hat dieses Spiel schon einmal gespielt. Das Aufsehen, welches die Erscheinung von Sims 4 im September 2014 erregte, war somit also sowohl von den zuständigen Maxis-Entwicklerstudios, vom altbekannten Problemkind-Publisher „EA“, als auch von den Konsumenten selbst zu erwarten. Doch wie gut ist der vierte Teil dieser so populären Lebenssimulation wirklich?

Die Sims 4 - Erstelle einen Charakter
Die Sims 4 – Erstelle einen Charakter © Electronic Arts

Grafik:

Da die Sims-Reihe von Anfang an darauf ausgelegt war für möglichst viele Menschen spielbar zu sein, ist die mittelmäßige Grafik auch im vierten Ableger kein Wunder. Sims 4 hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur minimal verbessert und dies nicht, weil es die Entwickler nicht besser hinbekommen haben, sondern weil der Fokus nicht darauf liegt ein fotorealistisches Erlebnis zu schaffen – Für die Entwickler geht es darum, die Systemanforderung klein zu halten um sich so den größtmöglichen Markt offenzuhalten. Die Grafik sollte aber nicht das Problem sein denn wer sich der guten Grafik wegen einen Sims-Teil kauft, der hat sich wohl überhaupt nicht mit den Spielen auseinandergesetzt.

Sound:

Sound-technisch gibt es auch wenige Änderungen zum Vorgänger und auch das ist nicht weiter schlimm, denn Sims hatte schon immer eine Auswahl an Musik und Sounds, die sowohl eine positive Atmosphäre erzeugen als auch perfekt in die Welt des Spieles passt. Die fröhliche Stimmung und die Leichtigkeit, die hier erzeugt wird, sorgen für ein angenehmes Spielerlebnis.

Die Sims 4 - Eine Hochzeit im eigenen Garten
Die Sims 4 – Eine Hochzeit im eigenen Garten © Electronic Arts

Gameplay:

Sims 4 ist in den Möglichkeiten so umfangreich, dass es sinnlos wäre zu versuchen das Ganze aus Gameplay-Sicht mehr als zu umreißen. Den vollen Umfang des Spieles kriegt man bereits direkt am Anfang bei der Erstellung seines Sims-Charakters zu spüren. Wenn man es drauf anlegt könnte man hier Stunden damit verbringen seinen Charakter detailliert anzupassen und alle möglichen verschiedenen Äußerlichkeiten auszutesten. Dieses anfängliche Menü ist sehr intuitiv gestaltet und wird auch für blutige Anfänger keine Herausforderung darstellen. Hat man seinen Sims erstellt, so begibt man sich wahlweise ins Tutorial oder aber direkt ins Spielgeschehen. Das erste was hier auffällt ist, dass die Welt im Gegensatz zu Sims 3 nicht mehr völlig offen ist. Genauer gesagt kann man hier nur wenige Schritte laufen und wenn man beispielsweise ein Gebäude betreten möchte, stößt man auf teils 20-sekündige Ladenzeiten die auf Dauer sehr ermüdend sein können.

Generell fühlt sich Sims 4 ein wenig wie die abgespeckte Version von seinem Vorgänger an. Viele positive Aspekte des Vorgängers (wie z.B der Whirlpool und damit auch die ganze Badekleidung) wurden aus dem Spiel herausgenommen, die Welt ist nun viel kleiner und nicht offen zu erkunden und selbst die Farben der Möbelstücke darf man nicht mehr frei wählen. Auf der anderen Seite gilt es aber auch zu erwähnen, dass viele grundlegende Features der Reihe generalüberholt und verbessert wurden. Neben der viel besseren Charaktererstellung, ist auch das Bau-Tool schöner und vor allem detaillierter gestaltet und die Auswahl an Bauobjekten ist weitaus größer als zuvor.

Außerdem gilt es bei den Sims nun nicht mehr nur auf Anzeigen wie „Hunger“ oder „Müdigkeit zu achten, viel mehr liegt jetzt der Fokus auf die inneren Zustände der Charaktere. Welche Laune die einzelnen Sims an den Tag legen ist jetzt abhängig davon in welchen der zahlreichen Lebensumstände sich der Charakter befindet und ganz speziell von zwischenmenschlichen Situationen. Wem man also wie gegenübertritt sollte man sich zweimal überlegen, da schon eine einzige negative Reaktion großen Einfluss auf das Spiel nehmen kann.

Die Sims 4 - Es gibt viele schöne Häuser zu bewohnen
Die Sims 4 – Es gibt viele schöne Häuser zu bewohnen © Electronic Arts

Singleplayer:

Sims 4 ist grundsätzlich ein Singleplayer-Titel, jedoch gibt es die Möglichkeit sich die Häuser von Freunden oder Spieler auf der ganzen Welt anzuschauen und sogar zu übernehmen, um sie dann als Kopie bei sich hinzustellen. Der Multiplayer-Aspekt fehlt also fast komplett, er liegt aber auch überhaupt nicht im Fokus der Entwickler und es Spieles – Man kann sich mit Sims 4 auch super stundenlang allein beschäftigen und muss dafür nicht einmal mit dem Internet verbunden sein.

Pro:

  • Spaßige Atmosphäre
  • detailreiche Charaktererstellung
  • viele Möglichkeiten der Charakterentwicklungen
  • große Bauvariation
  • auf den meisten Geräten flüssig spielbar

Kontra:

  • Gute Features entfernt
  • sehr nervige Ladezeiten
  • Grafik nur minimal besser als Vorgänger
  • insgesamt sehr ähnlich wie Sims 3
Spieletest
  • 5.5/10
    Grafik - 5.5/10
  • 8/10
    Sound - 8/10
  • 7/10
    Gameplay - 7/10
  • 7.5/10
    Singleplayer/Multiplayer - 7.5/10
7/10

Kurzfassung

Eher ein mittelmäßiger Nachfolger.


Fazit:

Auch wenn die Maxis-Entwicklerstudios einige Neuerungen in ihrem neusten Sims-Teil eingebaut haben, so bleibt es dennoch ein eher mittelmäßiger Nachfolger. Es kamen zwar einige gute Features und Aspekte dazu, jedoch wurden ebenso viele gute Aspekte von Sims 3 auch wieder verworfen und dies ohne erkennbaren Grund. Dass ein weiterer Ableger einer Lebenssimulation nicht das Rad neu erfinden kann, ist wahrscheinlich jedem bewusst und auch die Tatsache, dass auch noch 6 Jahre später DLC-Pakete erscheinen die dem Spielerlebnis frischen Wind bringen sollte man den Entwicklern zugutehalten. Trotz alledem lässt einen beim Spielen von Sims 4 (ganz unabhängig von den DLC-Paketen!!) das Gefühl nicht los, dass die Entwickler nicht so richtig Lust hatten einen würdigen Nachfolger zu kreieren und sie eher nur Features hinzugefügt und verschwinden lassen haben, um zumindest den Anschein eines völlig neuen Spieles zu erwecken.


von Esteban Belon

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