Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen - Film

Die Heinzels © Tobis Film
Die Heinzels - Die Rückkehr der Heinzelmännchen (Deutschland, 2018)
Genre: ,
Internationaler Titel: Die Heinzels

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen Filmposter Kinostart: 30.01.2020
FSK: 0 - Laufzeit: 78 Minuten
Verleih: Tobis Film

Inhalt:

Heinzelmädchen Helvi hat es satt! Seit mehr als 250 Jahren verstecken sich die Heinzelmännchen nun schon tief unten in der „furzfinsteren“ Erde vor der Menschenwelt. Während die anderen Heinzels auf der Jagd nach der größten Zipfelmütze fleißig ihrem Handwerk nacheifern, stürzt die quirlige Helvi mit ihrem überbordenden Tatendrang von einem Missgeschick ins nächste. Heimlich schleicht sie sich mit den Heinzeljungen Butz und Kipp ans Tageslicht und stößt direkt auf den stinkstiefeligen Bäcker Theo. Der hat tatsächlich wenig zu lachen, ruiniert ihm sein geldgieriger Bruder Bruno fast das Geschäft. Für Helvi ist klar: Ihr neuer Freund braucht Hilfe. Und wer wäre dafür besser geeignet als die Heinzelmännchen?



Trailer zu Die Heinzels - Die Rückkehr der Heinzelmännchen


Besetzung und Stab

Regie:

Ute von Münchow-Pohl

Produzent:

Dirk Beinhold

Ausführender Produzent:

Sebastian Runschke, Valentin Greulich

Musik:

Alex Komlew

Drehbuch:

Jan Strathmann

Stimme:

Jella Haase, Louis Hofmann, Leon Seidel, Detlef Bierstedt, Elke Heidenreich, Bill Mockridge, Marie-Luise Marjan


Filminfo und Wissenswertes zu Die Heinzels - Die Rückkehr der Heinzelmännchen

DIE FIGUREN
Helvi, Butz und Kipp in Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen
Helvi, Butz und Kipp in Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen © Tobis Film

KIPP
Kipp ist ein Musterheinzeljunge, der mit seinen Erfindungen immer punktet und kein Verständnis hat, wenn Helvis Projekte ständig mit einer Bruchlandung enden. Als Helvi unerlaubt zu den Menschen aufbricht, will er sie aufhalten, stürzt  dann aber unfreiwillig mit Helvi und Butz Hals über Kopf ins  Abenteuer.

HELVI
Helvi ist frech, quirlig und selbstbewusst. Ihre „helvinösen“ Ideen gehen leider immer schief und ihre wahre Bestimmung hat das Heinzelmädchen auch noch nicht gefunden. Aber unterkriegen lässt sie sich trotzdem nicht. Lieber hinterfragt der neugierige Powerwinzling die uralten Heinzel regeln und stürzt sich unerschrocken ins nächste Abenteuer.

BUTZ
Butz ist ein treuer Freund, der sich ständig Sorgen macht. Er will Helvi helfen, endlich ein Handwerk zu erlernen. Deshalb begleitet der pummelige Heinzeljunge, der alles Süße liebt, das mutige Heinzelmädchen zu den Menschen, auch wenn ihm dieser Ausflug ans Tageslicht nicht ganz geheuer ist. Aber Theos Backstube entpuppt sich für das Leckermäulchen als wahres Paradies.

VENDLA
Vendla hat bei den Heinzels das Sagen. Sie ist meist mürrisch und sorgt dafür, dass sich alle Heinzels an die strengen Gesetze halten. Niemand darf auch nur einen Fuß in die Menschenwelt setzen, denn die Menschen sind in ihren Augen undankbar und viel zu groß. Doch am Ende zeigt sich, dass auch Vendla ein gutes Herz hat.

BRIMUR
Angesichts von Helvis unbändiger Abenteuerlust steht dem Heinzel-Senior Brimur regelrecht die Zipfelmütze zu Berge! Doch er ist etwas gutmütiger als die herrische Vendla und würde die Heinzelkinder nie im Stich lassen.

DIE SPRECHER

JELLA HAASE (Helvi)

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen: JELLA HAASE spricht Helvi
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: JELLA HAASE spricht Helvi © Tobis Film / Markus Braumann

Jella Haase erblickte 1992 in Berlin das Licht der Welt. Mit ihren vielfältigen Rollen, von rebellischen Frauen und Jugendlichen am Rande der Gesellschaft bis hin zu der prolligen Chantal in der FACK JU GÖHTE-Trilogie, hat sie ihr Können bereits beeindruckend unter Beweis gestellt.

Schon ihre ersten Auftritte auf der großen Leinwand waren von Erfolg gekrönt: Für ihre darstellerische Leistung in Ziska Riemanns LOLLIPOP MONSTER (2011) und David Wnendts KRIEGERIN (2012) wurde Jella Haase beim Bayerischen Filmpreis 2012 mit dem Preis als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet.

Von 2012–2017 begeisterte sie als „Chantal“ in Bora Dagtekins sensationellen Kinoerfolgen FACK JU GÖHTE 1–3 ein Millionenpublikum. Direkt auf den Erfolg von FACK JU GÖHTE 2 folgte eine beeindruckende Hauptrolle in Theresa von Eltz’ VIER KÖNIGE (2015), der sich schnell zum Arthouse-Liebling entwickelte, vielfach ausgezeichnet wurde und lange auf internationalen Festivals zu sehen war. Haase wurde auf der Berlinale zum European Shooting Star gekürt.

2018/2019 waren Roadtrips das Motto von Haases Leinwandauftritten: In VIELMACHGLAS (2018) tourte Haase an der Seite von Matthias Schweighöfer und Marc Benjamin durch’s Land, in 25 km/h (2018) inspirierte sie Bjarne Mädel und Lars Eidinger auf ihrem Roadtrip in die eigene Kindheit und in DIE GOLDFISCHE (2019) machte sie aus Tom Schilling als Banker Oliver einen besseren Menschen. Darüber hinaus schenkte Jella Haase nicht nur in PETS (2016), sondern auch in der Fortsetzung, dem diesjährigen Animations-Hit PETS 2 (2019) der Spitzdame „Gidget“ ihre Stimme. In „Kidnapping Stella“ war sie als Entführungsopfer an der Seite von Clemens Schick und Max von der Groeben auf Netflix zu sehen, bevor sie in einem All-Star-Ensemble in Bora Dagtekins DAS PERFEKTE GEHEIMNIS wieder für Rekorde an der Kinokasse sorgte. Es folgt in Kürze die mit Spannung erwartete Neuverfi lmung von Alfred Döblins weltberühmtem Roman BERLIN ALEXANDERPLATZ unter der Regie von Burhan Qurbani.

MARIE-LUISE MARJAN (Rosa)

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen: MARIE-LUISE MARJAN spricht Rosa
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: MARIE-LUISE MARJAN spricht Rosa © Tobis Film / Vviktor Strasse

Marie-Luise Marjan stammt aus Essen und wurde bekannt als „Lindenstraßen“-Ikone Helga Beimer.

Marjan wuchs bei Pfl egeeltern in Hattingen auf und besuchte das dortige Mädchengymnasium, wo sie bei Schulaufführungen früh ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellte. Nach dem Gymnasium absolvierte sie von 1958 bis 1960 die Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Eduard Marks. Von 1960 bis 1982 war sie durchgehend an großen Schauspielhäusern engagiert, darunter in Bochum, Berlin und Hamburg.

Vor ihrer „Lindenstraßen“-Zeit war Marjan in diversen TVProduktionen zu sehen, darunter mehrere „Tatort“-Episoden und Klassiker wie SMOG (1972) von Wolfgang Petersen und BERLIN ALEXANDERPLATZ (1979) von Rainer Werner Fassbinder. Auch in Serien wie „Neues aus Uhlenbusch“ (1982), „Das Traumschiff“ (1983) und „Die Schwarzwaldklinik“ (1984) war sie zu sehen. Zu hören war sie dagegen in den deutschen Synchronfassungen der SHREK-Filme 2–4 (2004, 2007, 2010) als Königin Lillian (im Original Julie Andrews). 2018 stand sie für mehrere Folgen der Daily-Soap „Rote Rosen“ vor der Kamera.

Seit 1990 engagiert sich Marie-Luise Marjan bei UNICEF und beim Kinderhilfswerk PLAN International. 2010 gründete sie die Marie-Luise-Marjan-Stiftung unter dem Dach von PLAN, deren Zweck darin besteht, weltweit Projekte zur Unterstützung bedürftiger Kinder, insbesondere benachteiligter Mädchen zu fördern. Seit 2018 ist sie außerdem Märchen-Botschafterin der Stadt Hanau und der dortigen Brüder Grimm Festspiele.

LEON SEIDEL (Butz)

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen: LEON SEIDEL spricht Butz
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: LEON SEIDEL spricht Butz © Tobis Film / Vviktor Strasse

Leon Seidel, bekannt als Huckleberry Finn aus Hermine Huntgeburths TOM SAWYER (2011) und DIE ABENTEUER DES HUCK FINN (2012), wurde 1996 in Köln geboren. Sein schauspielerisches Talent erbte er von seinem Vater, dem Kabarettisten Heiko Seidel.

2008 debütierte Leon Seidel im Kinofi lm BERLIN 36 an der Seite von Karoline Herfurth und Axel Prahl. Im selben Jahr wirkte er in der ersten von insgesamt vier Folgen der Pro-Sieben-Serie „Stromberg“ mit. Weitere frühe Kinoprojekte waren TEUFELSKICKER (2010) und WINTERTOCHTER (2011).

2014 spielte Seidel in dem Fernsehfi lm „Die Auserwählten“ einen 13-jährigen Schüler, der in den 70er-Jahren an der Odenwaldschule vom Schulleiter missbraucht wird. In der dänischen Produktion UNTER DEM SAND – DAS VERSPRECHEN DER FREIHEIT (2015) spielt er erneut an der Seite von Louis Hofmann, einen jungen deutschen Kriegsgefangenen in Dänemark, die sich an der Minensuche beteiligen müssen, um die Freiheit zu erlangen.

Zuletzt profi lierte Seidel sich vor allem in Serien wie „Wir sind die Welle“ (2019) und „Freundinnen – Jetzt erst recht“ (2018–2019). Parallel dazu entwickelte er sich zu einem gefragten Sprecher. Zu seinen Hörspielen zählen „Kap der Finsternis“, „Die Tore der Welt“, „Mit Felix auf großer Deutschlandreise“ sowie die Filmhörspiele zu „Tom Sawyer“ und „Die Abenteuer des Huck Finn“. Im Kino war seine Stimme in DIE HÄSCHENSCHULE – JADG NACH DEM GOLDENEN EI (2017) zu hören.

LOUIS HOFMANN (Kipp)

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen: LOUIS HOFMANN spricht Kipp
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: LOUIS HOFMANN spricht Kipp © Tobis Film / Vviktor Strasse

Louis Hofmann ist Jahrgang 1997 und wuchs in Köln auf. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er zwischen 2006 und 2008 in der „Servicezeit“ des WDR. Dort testete er als „Ausfl ieger“ in der Rubrik „Familie“ Freizeitangebote. 2009 wirkte er unter anderem in der TV-Serie „Danni Lowinski“ mit. 2011 spielte er die Titelrolle in TOM SAWYER, für die er 2012 mit dem New Faces Award ausgezeichnet wurde.

Gemeinsam mit Leon Seidel, der die Rolle des Huck Finn übernahm, war er auch am Soundtrack des Films als Sänger des Songs „Barfuß gehen“ beteiligt. Die Fortsetzung, DIE ABENTEUER DES HUCK FINN (2012), war bereits Hofmanns dritte Zusammenarbeit mit Regisseurin Hermine Huntgeburth. Im Jahr 2014 übernahm Hofmann die Rolle des Werner Krollmann in DAS ZEUGENHAUS nach dem gleichnamigen Buch von Christiane Kohl. In FREISTATT verkörperte er 2015 den rebellischen Wolfgang, der in ein Fürsorgeheim abgeschoben wird. Für seine Darstellung erhielt er den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller und den Nachwuchspreis des Deutschen Schauspielerpreises.

Erste internationale Erfahrung sammelte Louis Hofmann beim Dreh der ebenfalls 2015 erschienenen dänisch-deutschen Koproduktion UNTER DEM SAND – DAS VERSPRECHEN DER FREIHEIT von Martin Zandvliet. Auch für diese Rolle gewann er mehrere Filmpreise. In der Romanverfilmung von Andreas Steinhöfels Bestseller DIE MITTE DER WELT (2016) spielte er die Hauptrolle.

Zuletzt war Hofmann unter anderem in der gefeierten Netflix-Serie „Dark“ sowie in den Kinoproduktionen RED SPARROW (2018) und DEUTSCHSTUNDE (2019) zu sehen. Er lebt in Berlin.

BILL MOCKRIDGE (Brimur)

Heinzelmännchen: BILL MOCKRIDGE spricht Brimur
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: BILL MOCKRIDGE spricht Brimur © Tobis Film / Vviktor Strasse

William „Bill“ Mockridge, 1947 in Toronto geborener, in Deutschland lebender kanadischer Schauspieler und Kabarettist, ist vor allem als „Erich Schiller“ aus der TV-Serie „Lindenstrasse“ bekannt.

Von 1963 bis 1966 absolvierte Mockridge eine Schauspielausbildung an der National Theatre School of Canada in Montreal. Es folgten erste Engagements am Manitoba Theatre Centre und 1968/69 beim Shakespeare Festival in Stratford. Während einer Deutschlandtournee 1970 begeisterten ihn die Möglichkeiten des deutschen Theaters so sehr, dass er sich entschloss, in Deutschland zu bleiben. Er arbeitete zunächst als Regieassistent am Ulmer Theater, wo er zwischen 1971 und 1973 sein erstes Engagement an einem deutschen Theater hatte. Es folgten weitere Verpfl ichtungen am Stadttheater Heidelberg, am Basler Theater sowie am Schauspiel Bonn.

1982 gründete er in Bonn das Improvisationstheater Springmaus, wo er auch mit eigenen Soloprogrammen zu sehen ist.

Einem breiten Publikum bekannt wurde er als Erich Schiller in der ARD-Serie „Lindenstrasse“, den er von September 1991 bis Dezember 2015 verkörperte. 2015 und 2016 zeigte der WDR zwei Staffeln der Comedyserie „Die Mockridges – Eine Knallerfamilie“ mit fi ktiven Geschichten aus dem Leben seiner Familie.

2012 veröffentlichte Mockridge sein Buch „Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig“. Darin setzt er sich humoristisch mit dem Altwerden auseinander. Seit 2018 moderiert er auf Sat.1 die Fernsehsendung „Mord mit Ansage“.

Bill Mockridge ist mit der Kabarettistin Margie Kinsky verheiratet und lebt im Bonner Stadtteil Endenich. Das Paar hat sechs Söhne, die alle in kreativen Berufen arbeiten; darunter sind Matthew, Luke und Jeremy Mockridge. Gemeinsam mit seiner Ehefrau ist er seit 2017 mit dem Kabarett-Programm „Hurra, wir lieben noch!“ auf Tournee.

ELKE HEIDENREICH (Vendla)

Die Heinzels - Rückkehr der Heinzelmännchen: ELKE HEIDENREICH spricht Vendla
Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen: ELKE HEIDENREICH spricht Vendla © Tobis Film / Vviktor Strasse

Elke Heidenreich ist Journalistin, Literaturkritikerin und Autorin von Romanen, Erzählungen, Kindergeschichten und Opernlibretti.

Sie studierte in Berlin, Hamburg und München Germanistik und Theatergeschichte. Seit 1970 arbeitet sie als freie Autorin. 1975 erfand sie die Figur der Else Stratmann – eine Metzgersfrau mit rotzfrechem Charakter aus Wanne-Eickel, mit deren Hilfe sie sich in kleinbürgerlicher Manier über die Reichen und Schönen der Welt ausließ. Sie trat damit in rund 3000 Beiträgen im Radio auf und war bei den Olympischen Spielen von Seoul und Los Angeles als „Olympia-Else“ dabei.

Ab Mitte der siebziger Jahre arbeitete sie als Autorin für Filme und TV-Produktionen wie „Tour de Ruhr“ oder „Kein schöner Land“. Als Synchronsprecherin lieh Heidenreich von 1990 bis 1992 der Figur „Rita Raupe“ aus der belgischen Zeichentrickserie „Zoo Olympics“ und vielen anderen Tieren in der „Sendung mit der Maus“ ihre Stimme. Auch an der deutschen Fassung von Mel Brooks‘ Parodie SPACEBALLS wirkte sie mit.

Heidenreich erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Bambi für ihre Sendung „Lesen!“, die goldene Kamera und den Adolf-Grimme-Preis. Sie lebt in Köln.

DIE VOLKSSAGE DER HEINZELMÄNNCHEN

Erstmals erwähnt wurden die Kölner Heinzelmännchen Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Sage nach erledigten die kleinen, fleißigen Gesellen nachts die Arbeit der Menschen. Sogar am Bau des Kölner Doms sollen sie beteiligt gewesen sein. Dabei gab es nur eine Bedingung: Die winzigen Hausgeister wollten nicht gesehen werden und ihre Tätigkeiten unbehelligt verrichten. Die Menschen konnten ihre Neugierde zwar kaum im Zaum halten, hielten sich aber an die Regel. Bis auf die Frau des Schneidermeisters. Sie war so neugierig, dass sie eines Abends Erbsen auf dem Boden der Schneiderwerkstatt ausstreute. Als die Heinzelmännchen kamen, rutschen sie aus und purzelten mit großem Gepolter übereinander. Die Frau des Schneiders sprang aus dem Bett, um nachzusehen, doch die fleißigen Helfer waren schon weg – und kamen nie mehr zurück. Danach mussten die Kölner ihre Arbeit wieder selbst verrichten. Aus diesem Grund soll auch am Dom zu Köln die kommenden 300 Jahre nicht mehr weitergebaut worden sein.

Bereits anno 1826 verarbeitete der Kölner Schriftsteller Ernst Weyden die Sage zu einer kurzen Prosaerzählung. Wirklich bekannt wurden die Heinzelmännchen gut 10 Jahre später durch den Breslauer Maler und Dichter August Kopisch, der zwar selbst nie in Köln war, die emsigen Zwerge aber trotzdem mit seinem 1836 erschienenen Gedicht unsterblich machte.

Die Volkskundlerin Marianne Rumpf führte 1976 zwei Erklärungen zur Herkunft des Namens „Heinzelmännchen“ an: Zum einen war „Heinzelmännlein“ eine Bezeichnung für die Alraune, ein Nachtschattengewächs, welcher magische Kräfte nachgesagt werden. Zum anderen waren „Heinz“ oder „Heinzenkunst“ im Bergbau Namen von Vorrichtungen zur Wasserabführung. Daher könnten die Bediener solch hilfreicher Vorrichtungen „Heinzelmänner“ genannt worden sein.

Anlässlich des 100. Geburtstags von August Kopisch errichtete die Stadt Köln unweit des Doms den berühmten Heinzelmännchenbrunnen. Der Weihnachtsmarkt auf dem Heumarkt heißt noch heute „Heinzels Wintermärchen“. Verwandte der Heinzelmännchen aus der Kölner Altstadt finden sich übrigens in vielen Ländern – als Wichte, Zwerge oder Trolle. In Skandinavien dienen sie auch als fleißige Helferlein des Weihnachtsmanns.

Wie war zu Cölln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul, man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
eh‘ man es gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten
und rupften
und zupften
und hüpften und trabten
und putzten und schabten
und eh ein Faulpelz noch erwacht,
war all‘ sein Tagewerk bereits gemacht!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*