Nationalstraße – Trailer

Nach der beeindruckenden Romanvorlage von Jaroslav Rudiš inszeniert Štěpán Altrichter eine furiose und in jeder Hinsicht schlagkräftige Selbstverteidigung, verzweifelt, radikal und energisch. Und wie nebenbei gelingt ihm mit NATIONALSTRASSE das kluge Porträt einer systematisch in die Spaltung getriebenen Gesellschaft und eines Menschen, dessen Welt schon fast vollständig aus unserem Blick geraten ist.


Er ist ein Kind der Vorstadt und die Faust sitzt ihm locker. Seine Klappe ist gigantisch und sein Spitzname ist nicht ironisch gemeint: Vandam. Wie Jean-Claude van Damme. Vandam hat seine Neubau-Siedlung nie verlassen und darauf ist er stolz. Sein Leben scheint ein bisschen aus der Zeit gefallen – doch globale Entwicklungen halten sich nicht an Stadtgrenzen. Immobilien-Haie haben es auf seine Lieblingskneipe abgesehen. Auf sein Revier, seine Heimat, sein Zuhause. Jetzt soll die Kneipe abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Aber das ist noch nicht alles: Die Kneipe gehört der Frau, die er liebt. Irgendwie. Heimlich. Lucka heißt sie. Lucka und die Kneipe sind wie ein Licht im Dunkeln – auch wenn er das so nie sagen würde. Aber ein Krieger ist ein Krieger und kämpft für das, was ihm heilig ist.

Also zieht Vandam breitbeinig in die Schlacht. Er bedroht den neuen Besitzer des Grundstücks, pöbelt in dessen Firmenzentrale herum und bittet am Ende sogar seinen neureichen Bruder, mit dem er seit Jahren nicht mehr redet, um Geld. Vandam wirft alles in den Ring und sieht nicht, dass er einen Kampf führt, der schon längst entschieden ist.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*