NBA 2K22 (PS5) – Spieletest

NBA 2K22 - Basketballspiel
NBA 2K22 - Basketballspiel © 2K

Nachdem NBA 2K21 vor allem mit ihrem Open-World-Ansatz im Karrieremodus neue Maßstäbe für Sportsimulationen setzte, blieb es beim nachfolgendem Ableger abzuwarten, ob diese neuartige Idee nun auch weiter ausgebaut werden würde und die großen Probleme dieser Neuerung behoben werden können. Mit dem am 10. September 2021 erschienenem NBA 2K22, konnten sich 2K Games nun vollends auf die Anpassung an die Next-Gen-Konsolen konzentrieren und das, wie sich nun herausgestellt hat, mit Erfolg.

Story:

NBA 2K22 - PS 5
NBA 2K22 – PS 5 © 2K

Der Karriere-Modus ist in diesem Spiel mit Abstand der interessanteste Aspekt des neuen NBA 2K Spiels. Im vergangenem Ableger durften die Fans bereits erstmals die Open-World-Erfahrung genießen, welche die Macher von da an konsequent in ihre Spiele integrieren und ausbauen möchten. Dieses Jahr schaffen die Macher nun einen großen Sprung nach vorne, denn wo der ganze Karrieremodus sich im Vorgänger so anfühlte, als würde er sich noch in den Kinderschuhen befinden und damit einhergehend tatsächlich auch mit einigen Spielefehlern und anderen Ungereimtheiten daherkam, so muss man sagen, dass im aktuellen Titel eine ganze Schippe draufgelegt wurde. Neben der eigentlichen Stadt gibt es derweilen auch ein Kreuzfahrtschiff mit zahlreichen Möglichkeiten sich auszutoben. Die Stadt an sich ist wesentlich größer und fühlt sich im Großen und Ganzen viel lebendiger und spaßiger an. Im Gegenteil zum Titel des Vorjahres, hat man hier eine sehr belebte Stadt, bei der an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken wartet und euch oftmals für einen Moment vergessen lässt, dass man gerade eigentlich ein Basketballspiel spielt. Und ja, auch fernab vom Basketball an sich hat das Spiel einiges zu bieten: Es gibt Quests, die man erledigen kann, man kann die Stadt erkunden, sich eine Social-Media-Präsens aufbauen, ein Mode-Label gründen, Musik machen und natürlich Sponsoren an Land ziehen und die Beziehungen mit ihnen pflegen. So kann man also beim Story-Modus definitiv davon ausgehen, dass selbst Spieler die mit der Reihe eigentlich nicht viel oder gar nichts am Hut haben, großen Gefallen an diesem Spiel finden werden!

Grafik:

Obwohl das an sich gar nicht mal so üblich für eine Sportsimulation ist, merkt man der Grafik in der Tat eine positive Entwicklung zum Vorgänger an. Die Mimik und Gestik ist zwar oftmals immer noch mangelhaft und man erkennt wenig Leben in den Gesichtern der Charaktere, dafür ist aber allen voran die Stadt im Karrieremodus noch einmal um einiges aufgewertet worden. Auch im eigentlichen Basketball-Spiel ist speziell die Farbgebung ein wenig satter als der Vorgänger, erwähnen sollte man jedoch trotzdem, dass ich das Spiel auf der PS5 gespielt habe und dementsprechend keine Kenntnisse über den Unterschied zur PS4 habe, dieser dürfte aber aller Wahrscheinlichkeit nach relativ deutlich sein.

NBA 2K22: Dirk Nowitzki
NBA 2K22: Dirk Nowitzki © 2K

Sound:

Im Sound-Bereich hat sich so gut wie nichts getan, dementsprechend gibt es hierzu nicht viel zu sagen. Ein positiver Punkt, der dennoch auffällt, ist, dass die Soundtrack sehr passend sind und diese jeden Freitag um weitere Tracks ergänzt werden – würde man sich bei andern Sportsimulationen vielleicht auch mal wünschen!

Gameplay:

Auch im Gameplay-Bereich hat sich im Vergleich zum vorherigem Ableger nicht viel getan. Ja, die Dribbling-Kombos sind etwas geschmeidiger und auch die angekündigten Veränderungen in der Defense machen sich hier und da kurz bemerkbar, von neuartigem oder gar revolutioniertem Gameplay ist hier aber definitiv nicht die Rede.

 

NBA 2K22 - Die Stadt von oben
NBA 2K22 – Die Stadt von oben © 2K

Multiplayer:

Der My-Team-Modus, welcher wie eine Art Pendant zum Ultimate Team-Modus aus FIFA fungiert, bleibt so weit bis auf einen neuen Modus unverändert. My-Team: Draft heißt eben dieser neue Modus, bei dem man sich aus völlig zufälligen Spielern ein Team zusammenstellt und damit dann so viele Siege wie möglich erringen soll. Klar ist, auch damit wurde das Rad sicherlich nicht neu erfunden, denn einen Draft-Modus mit gleichem Prinzip gibt es in der FIFA-Reihe schon seit Jahren, aber wie sagt man so schön – besser spät als nie!

Pro:

  • Größere Stadt
  • Kreuzfahrtschiff
  • Mehr Möglichkeiten
  • Bessere Grafik
  • Neuer My-Team-Modus
  • Liebe zum Detail

Kontra:

  • Wenige Neuerungen, abgesehen von Karriere
  • Immer noch Pay2Win-Möglichkeiten
  • Gameplay keine wirklichen Änderungen bzw. Versprechungen eher enttäuschend
Spieletest
  • 9/10
    Story - 9/10
  • 8/10
    Grafik - 8/10
  • 7/10
    Sound - 7/10
  • 7/10
    Gameplay - 7/10
  • 7.5/10
    Multiplayer - 7.5/10
8/10

Kurzfassung

Die Anpassung an die Next-Gen-Konsolen wurde mit Erfolg umgsetzt.


Fazit:

NBA 2K22 ist ein sehr guter nächster Teil der ohnehin schon sehr erfolgreichen NBA 2K-Reihe und setzt speziell in puncto Karrieremodus neue Maßstäbe im Bereich der Sportsimulationen. Man merkt dem Spiel alles in allem aber trotzdem an, dass das Hauptaugenmerk auf den Karriere-Modus liegt, denn um diesen Modus herum ist das Spiel ziemlich unverändert geblieben. Dieser Umstand ist erst einmal in Ordnung, da die Ausgangslage eine dermaßen positive ist, dass keine großen Veränderungen von Nöten sind, jedoch könnte sich das Stagnieren der Entwicklung fernab vom Story-Modus in den kommenden Jahren noch rächen. Abzuwarten bleibt es, ob und wann die anderen großen Namen der Sportsimulation-Industrie dieses durchaus revolutionäre Open-World-Prinzip übernehmen und auch in ihren Spielen einarbeiten.


von Esteban Belon

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