BioShock – The Collection (PS4) Test

BioShock: The Collection - Columbia-Town-Center
BioShock: The Collection - Columbia-Town-Center © 2016 2K Games

Endlich dürfen auch PS4-Besitzer in die geheime Unterwasserstadt Rapture abtauchen und obendrein auch der fliegenden Stadt Columbia einen Besuch abstatten. Ob sich der Ausflug in die HD-Welt von ‚BioShock – The Collection‘ lohnt, decken wir in unserem Test auf.

Story:

Kehrt in die Städte Rapture und Columbia zurück und erlebt die preisgekrönte BioShock-Reihe auf ganz neue Weise. ‚BioShock: The Collection‘ erzählt von den aufregenden Reisen durch das remasterte BioShock-Universum und das in atemberaubender High Resolution.

BioShock: The Collection - PS 4 Cover
BioShock: The Collection
– PS 4 Cover © 2016 2K Games

Die PlayStation 4-Collection umfasst dabei alle Einzelspielerinhalte aus ‚BioShock‘, ‚BioShock 2‘ und ‚BioShock: Infinite‘, als auch alle Single-Player Add-On-Inhalte, das ‚Columbia’s Finest‘- Pack sowie das Bonusmaterial Director’s Commentary: ‚Imagining BioShock‘ mit Ken Levine und Shawn Robertson.

Bioshock (2007)

Im Jahr 1960 stürzt ein Flugzeug über dem Atlantik ab und Jack, der einzige Überlebende, kann sich gerade noch an einen nahe der Absturzstelle gelegenen Leuchtturm retten. Über eine Tauchkugel gelangt er in die geheime Unterwasserstadt Rapture, welche von dem ehrgeizigen Wissenschaftler Andrew Ryan, dem Gründer und Herrscher von Rapture, erbaut wurde. Verloren in diesem gescheiterten Utopia, wird Jack über Funk von Atlas, einem Bewohner von Rapture, kontaktiert, welcher ihn über den katastrophalen Zustand der Stadt informiert. Beinahe sämtliche Einwohner der Stadt sind durch eine Substanz namens ADAM verrückt geworden, welche es ermöglicht, den menschlichen Körper mit neuen Fertigkeiten auszustatten. Nun fürchtet Atlas um das Leben seiner Familie und bittet Jack, diese zu suchen und zu retten.

Bioshock 2 (2010)

Ungefähr 10 Jahre nach den Ereignissen des ersten ‚BioShock‘ wird die Unterwasserstadt Rapture, die nun von Sofia Lamb geleitet wird, erneut von den Sünden der Vergangenheit heimgesucht. Entlang der atlantischen Küstenlinie verschleppt ein Monster kleine Mädchen und entführt diese in die geheime Unterwasserstadt. Dort schlüft ihr nun in die Rolle von Subjekt Delta, dem ersten funktionstüchtigen Prototypen eines Big Daddys und durchstreifst die Ruinen der wunderschönen untergegangenen Stadt auf der Suche nach Eleanor, eurer Little Sister. Auf eurer Reise werdet ihr mit einem unsichtbaren Feind konfrontiert, der euch auf der Suche nach Antworten und dem Kampf um das eigene Überleben, vor eine schwierige Aufgabe stellt – Eleanor zu beschützen.

Bioshock: Infinite (2013)

Bring uns das Mädchen und tilge deine Schuld! Wir schreiben das Jahr 1912: Der hoch verschuldete ehemalige Pinkerton-Detektivs Booker DeWitt hat nur eine einzige Chance, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und um alte Schulden zu begleichen. Er muss Elizabeth retten – eine junge Frau, die seit ihrer Kindheit in der fliegenden Stadt Columbia festgehalten wird. Mit nichts außer gegenseitigem Vertrauen müssen sie sich ein wachsendes Arsenal an Waffen und Fähigkeiten zu Nutze machen, um den Gefahren der Wolkenstadt zu trotzen und ihre dunklen Geheimnisse aufzudecken.

Grafik:

Aus technischer Sicht betrachtet präsentieren sich alle drei BioShock-Teile erstmals in 1080p-Auflösung und mit 60 Bildern pro Sekunde, was sich im Vergleich zu den Erstauflagen für Xbox 360 sowie PS3 nicht nur hübscher, sondern auch deutlich flüssiger präsentiert.

BioShock: The Collection - Adonis-Luxury-Resort
BioShock: The Collection
– Adonis-Luxury-Resort © 2016 2K Games

Optisch macht vor allem der inzwischen fast neun Jahre alte Erstling eine sehr gute Figur, der nicht nur spürbar schärfere Texturen liefert, sondern auch mit mehr Details aufwartet. Das wird vor allem zu Beginn des Spiels bereits deutlich, denn nicht nur die Wassereffekte sind nun realistischer, auch die Unterwasserstadt selbst profitiert von vielen Neuerungen wie beispielsweise umherrschwimmenden Quallen, Wasserkrebsen, mehr Fischschwärmen und auch vielen Unterwassen-Pflanzen. Aber nicht nur der erste Teil sieht wesentlich besser aus als das Original, auch ‚BioShock 2‘ kann durch die optimierte Bildrate punkten. Ebenfalls immer noch schön anzusehen ist das ordentlichen Leveldesign sowie der wirklich großartige Art-Déco-Stil. Am schönsten sieht allerdings ‚BioShock: Infinite‘ aus, was jedoch kaum verwunderlich ist, stellt dieser doch den neusten Teil der Reihe dar und ist auch erst knapp drei Jahre alt.

Sound:

‚Bioshock – The Collection‘ präsentiert sich, genau wie auch die Einzelveröffentlichung zuvor, auf allerhöchstem Niveau. Wie schon bei der damaligen PC-, Xbox 360- beziehungsweise PS3-Variante, katapultiert euch die starke Sounduntermalung mitten rein ins Geschehen und lässt euch dank der vielen tollen Effekte und stets interessanter Audio-Tagebücher, immer tiefer in die Spielwelt eintauchen. Dazu gesellt sich bei allen drei Teilen eine stimmige gruselige Musikuntermalung, welche definitiv auf Filmniveau angesiedelt ist und den Vergleich mit aktuellen Kinoproduktionen keinesfalls scheuen braucht.

BioShock: The Collection - Welcome-To-Rapture
BioShock: The Collection
– Welcome-To-Rapture © 2016 2K Games

Ebenfalls erstklassig ist die deutsche Synchronisation, die nicht nur mit professionellen und engagierten Sprechern aufwartet, sondern auch sehr gute und stets passende Dialoge bietet. Besser kann man eine Spielreihe nicht vertonen, deshalb gibt es auch hier die volle Punktzahl!

Gameplay:

Für heutige Verhältnisse spielt sich ‚BioShock – The Collection‘ zwar etwas antiquiert, aber trotzdem immer noch gut. Wer bereits einen oder mehrere Teile gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen, Neueinsteiger indessen könnten allerdings etwas überfordert werden, da die Steuerung als auch das Gameplay im weiteren Verlauf der Geschichte immer anspruchsvoller werden. Glücklicherweise werden eigentlich alle Waffen, Plasmide und Toniken gut erklärt, es werden allerdings immer mehr und man wird mit der Auswahl der Möglichkeiten und der Vielfalt seiner Fähigkeiten schon beinahe erschlagen. Habt ihr euch aber erst einmal mit dem tiefgründigen Spielprinzip und den zahlreichen Upgrades, welche an Automaten durchgeführt werden, an denen es zudem auch Munition zu kaufen gibt, angefreundet, bereitet das Kämpfen mit den vielen unterschiedlichen Gegnertypen und der Einbeziehung der Umgebung wirklich eine Menge Spaß. Insbesondere die Fähigkeiten der übernatürlich begabten Elizabeth, die euch auf eurem Abenteuer in ‚BioShock: Infinite‘ begleitet und mittels derer es möglich ist, über Dimensionsrisse alternative Realitäten und Zeithorizonte ins Kampfgeschehen mit einzubeziehen, sind sehr beeindruckend umgesetzt.

Spieltiefe:

Wer bislang noch keinen BioShock-Titel gespielt hat, der hat definitiv etwas verpasst. Die gesamte Spielreihe bietet nämlich nicht nur eine sehr düster angelegte und kinoreife Story, sondern auch ein unglaublich fesselndes Spielerlebnis.

BioShock: The Collection - Lighthouse
BioShock: The Collection
– Lighthouse © 2016 2K Games

Bereits ab der ersten Spielminute möchte man den Controller nicht mehr aus der Hand legen und ertappt sich immer dabei, das man jeden Winkel der Unterwasserstadt Rapture beziehungsweise der Wolkenstadt Columbia sehr gründlich erkundet. Gründe dafür gibt es jedenfalls genug, denn jeder Bereich hat eine eigene Geschichte zu erzählen und überall sind wertvolle Audio-Tagebücher versteckt, welche die Geschehnisse rund um die gesamte Handlung nochmals vertiefen. Innovativ ist auch immer noch das Spielprinzip, in welchem sich durch die vielen käuflich erwerblichen Plasmide und Toniken neue Herangehensweisen zum bekämpfen der durchgeknallten Stadtbewohner und bezwingen der mächtigen Boss-Gegner erschließen. Für Langzeitspielspaß ist ebenfalls reichlich gesorgt, denn vor allem das Ende von Teil 1 und 2 ist anhängig von den jeweiligen Handlungen innerhalb des Spiels, besonders den Little Sisters gegenüber. So bringt es beispielsweise ‚BioShock‘ alleine bereits auf drei verschiedene Enden, während es in ‚BioShock 2‘ sogar insgesamt sechs verschiedene Ausgänge der Geschichte gibt – mehrmaliges durchspielen ist folglich also durchaus lohnenswert.

Schön anzusehen ist außerdem, das ‚BioShock – The Collection‘ auch noch ganz viel Bonusmaterial enthält. Unter anderem kann man sich in ‚BioShock‘ im ‚Museum der verwaisten Konzepte‘ verschiedene Artworks und 3D-Modelle verworfener Ideen ansehen, selbstverständlich inklusive kurzem Erklärungstext der Entwickler. Darüber hinaus ist auch eine Dokumentation mit dem Titel ‚Imagining BioShock‘ enthalten, die insgesamt zehn Video-Interviews beinhaltet, in welchen Spieldirektor Kevin Levine und Lead Animator Shawn Robertson von Studio Irrational Games sehr interessante und aufschlussreiche Details zur Entstehung des ersten Teils ausplaudern. Allerdings kann man diese Interviews nicht einfach so abspielen, sondern muss diese, welche auf goldenen Filmrollen im Spiel verteilt sind, zunächst finden. ‚BioShock 2‘ beinhaltet hingegen ‚Minerva’s Den‘ – einen vom Hauptspiel losgelösten Story-DLC, der Rapture von bisher unbekannter Seite zeigt. Außerdem enthalten sind die sogenannten ‚Protektoren-Prüfungen‘ – packende Gefechts-Herausforderungen, die euren Fähigkeiten im Umgang mit Waffen und Plasmiden alles abverlangen. Bei ‚BioShock: Infinte‘ ist vor allem ‚Seebestattung‘, eine in zwei Episoden aufgegliederten Story-Erweiterung, überaus interessant, da es diesen zurück nach Rapture geht. Unterhaltsam ist auch ‚Kampf in den Wolken‘, dessen Kampfmodus insgesamt 60 Herausforderungen auf vier brandneuen Maps beinhaltet.

BioShock: The Collection - Eves-Garden
BioShock: The Collection
– Eves-Garden © 2016 2K Games

Zusätzlich ist auch das DLC-Paket ‚Columbia’s Finest‘ enthalten, das Kampagnen-Spielern einen Boost bestehend aus 500 Silver Eagles, fünf Dietrichen, sechs einzigartigen Rüstungsgegenständen sowie zwei Waffen-Upgrades spendiert.

Multiplayer:

Zwar gibt es einige Extra-Herausforderungen im Spiel zu meistern und auch einen freischaltbaren höheren Schwierigkeitsgrad, echte Mehrspielerinhalte bietet ‚BioShock – The Collection‘ allerdings nicht. Im Gegenteil sogar, denn der einstige Online-Modus aus ‚BioShock 2‘ ist der Entwicklerschere zum Opfer gefallen. Wirklich schade, denn das gute Spielprinzip mit seinen vielen taktischen Möglichkeiten, wäre geradezu für spannende Mehrspielerschlachten prädestiniert gewesen.

Spielwertung
  • 8.5/10
    Grafik - 8.5/10
  • 10/10
    Sound - 10/10
  • 8.5/10
    Gameplay - 8.5/10
  • 10/10
    Spieltiefe - 10/10
9.3/10

Kurzfassung

Fast neun Jahre nach Veröffentlichung des ersten Teils, bietet ‚Bioshock – The Collection‘ immer noch eine grandiose Spielerfahrung.


Fazit:

‚Bioshock – The Collection‘ bietet auch heute noch, selbst fast neun Jahre nach Veröffentlichung des ersten Teils, eine wirklich grandiose Spielerfahrung, die jeder, der auch nur ansatzweise eine Vorliebe für Shooterspiele hat, unbedingt einmal erlebt haben sollte. Das HD-Remaster macht darüber hinaus eine technisch sehr gute Figur, präsentiert alle drei Abenteuer in 1080p-Auflösung und wartet mit sämtlichen Erweiterungen auf. Die Spielesammlung ist dabei auf insgesamt zwei Discs verteilt, eine für ‚BioShock‘ und ‚BioShock 2‘ sowie eine für ‚BioShock: Infinite‘. Wer alle drei Teil der Reihe spielen möchte, sollte dazu rund 60GB freien Speicherplatz mit einkalkulieren, aber die Installation lohnt sich definitiv, denn ‚BioShock‘ für die PlayStation sah noch nie schöner aus.


von Roland Nicolai

2 Kommentare zu BioShock – The Collection (PS4) Test

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