Age of Empires III: Definitive Edition im Test

Age of Empires III: Definitive Edition - Piraten greifen an © Microsoft
Age of Empires III: Definitive Edition - PC Packshot
Age of Empires III: Definitive Edition – PC Packshot © Microsoft

Teil I und II der beliebten AoE-Serie wurden in den vergangenen Jahren bereits aufpoliert und als „Definitive Edition“ neu herausgebracht, dasselbe gilt ab dem 15.10.2020 für Age of Empires III: Definitive Edition. Das heißt, dass hier neben der Standardkampagne die beiden Erweiterungen, die für das Spiel erschienen sind, mit dabei sind.

Mein zuletzt gezocktes Spiel der Reihe war vor vielen Jahren, etwaige Skills vorab waren beim Test hier also kaum noch vorhanden. Die kleine Zeitreise rief mir nun vor allem in Erinnerung, was für ein tolles Game es damals schon war und wie einige Verbesserungen zu noch mehr Spielspaß führen können. Ein paar Kritikpunkte gibt es dennoch.

Der 29GB schwere Download klappt über die Steam-Plattform (alternativ auch auf der Xbox). Die vorhandene 4K Grafik des Spiels muss der Bildschirm aber natürlich auch innehaben. Dann aber geht es mit einem gewohnt epischem Introvideo los. Die Menüpunkte in Age of Empires III: Definitive Edition geben beim Mouseover gute Kurzerläuterungen. Diese waren bei der uns zur Verfügung gestellten Beta Version noch teilweise auf Englisch, eine flotte Übersetzung ist aber zu erwarten. Noch bevor man tiefer in die verschiedenen Menüpunkte einsteigt, erscheint ein Layer, mit sympathischem Hinweis wie sehr auf die ‚Echtheit und eine respektvolle Darstellung‘ vor allem bei den Völker geachtet wird. Und dann kann es auch schon losgehen…

Story:

Age of Empires III: Definitive Edition - Schlacht in Japan
Age of Empires III: Definitive Edition – Schlacht in Japan © Microsoft

Die Story des Strategiespiels ist so bekannt wie gut. Über mehrere Zeitalter gilt es eine Nation aufzubauen. Zu erobern gibt es Europa, Amerika oder die Schlachtfelder Asiens. Das kann man entweder über die schönen Kampagnen zu historischen Schlachten samt tollen Introvideo machen. Oder man startet die freiere Welt wie z.B. Deathmatch. Dort stehen viele Möglichkeiten zur Auswahl: So etwa die Anzahl der Verbündeten und der Feinde, der Kartentyp, die Schwierigkeit und vieles mehr.

Grafik:

AoE III kommt anno 2020 in einer 4K-Grafik daher inklusive überarbeitetem 3D-Gameplay. Das kommt bei vielen Dingen wie den Gebäuden, Tieren oder Effekten wunderbar zur Geltung. Bei den gebauten Figuren fällt die Unterscheidung aber schwer und beim heranzoomen geht der Überblick im Kampfgeschehen bisweilen unter.

Sound:

Auch der Sound wurde generalüberholt, ist am Game aber sicherlich nicht das wichtigste. Der Soundtrack im Hintergrund ist angehmen, vor allem aber gefällt das Audio in Bezug auf die sprechenden Figuren; sowohl in den Videosequenzen als auch bei den spielenden Dorfbewohnern und Soldaten. Deren Sprache ist abhängig von der gewählten Zivilisation.

Gameplay:

Age of Empires III: Definitive Edition - Piraten der Karibik
Age of Empires III: Definitive Edition – Piraten der Karibik © Microsoft

Hier kommt zunächst die Abfrage ob der gewünschten Benutzeroberfläche. Hierfür gibt es drei verschiedene, überarbeitete Layouts für den gewünschten Spielstil. Damit kann jeder Spieler seinen Favoriten auswählen, was uns gut gefällt. Bei den allermeisten Kampagnen geht es im Gameplay erst einmal um zu sammelnde Rohstoffreserven, wofür die Dorfbewohner verantwortlich sind. Diese sammeln gleich in die Reserven, ohne dass die Erträge erst wohin getragen werden muss. Zumindest in AoE II war das noch anders und etwas nervig, obwohl natürlich realistischer. Das Bauen von Soldaten und Verbesserungen geht sehr flott. Den Überblick, wo welche Upgrades stattfinden, kann man anfangs noch nicht haben. Eine entsprechende Grafik war z.B. auch in den Tutorials nicht auffindbar. Damit gilt: Probieren geht über studieren. Neu ist ansonsten z.B. die „Heimatstadt“ mit eigener Benutzeroberfläche. Sie übernimmt auch noch die Verbesserungen von Fähigkeiten, die pro Zeitalter ansteigen und wiederum neue Boni freischalten.

Spieltiefe:

Hier gibt es neben den bekannten Möglichkeiten noch zwei neue Spielmodi: Historische Schlachten und Art of War Herausforderungen. Zudem sind zwei neue Zivilisationen wählbar, die exklusiv in der Definitive Edition enthalten sind: die Inkas und die Schweden. Das steigert die Auswahl auf 16 Völker. Angespielt wurden in unserem Test die Schweden, große Vor- oder Nachteile im Laufe des Anspielens konnten wir noch nicht ausmachen. Insgesamt ist die Spieltiefe in den Kampagnen zumindest bisher noch nicht sonderlich groß. Die offenen Welten laden dagegen zu schier unendlichem Spielspaß ein, dank der vielen Konfigurationen.

Pro:

  • Neue 4K-Grafik
  • Überarbeitete, realisitsche und eine respektvolle Darstellung

Kontra:

  • Schwer zu unterscheidene Figuren
  • Für Anfänger undurchsichtige Weiterentwicklungen von Fähigkeiten
Spielwertung
  • 8/10
    Grafik - 8/10
  • 7/10
    Sound - 7/10
  • 7/10
    Gameplay - 7/10
  • 7/10
    Spieltiefe - 7/10
  • 9/10
    Story - 9/10
7.5/10

Kurzfassung

Feinjustierte Neuauflage des dritten und bisher letzten Spiels der AoE-Reihe.


Fazit:

Age of Empires III zählt für einige Spieler nicht unbedingt zum besten der Reihe. Wer mit dem dritten Teil seinen Spaß hatte, kann sich in dieser Definitive Edition die Standardkampagne samt beiden Erweiterungen in zumeist überzeugender 4k-Grafik sichern. Kleine aber feine Neuerungen wie die skalierbare Benutzeroberfläche, zwei ganz neue Völkern oder der Heimathafen sind ein zusätzlicher Kaufanreiz.


von Nicolas Wenger

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