A Plague Tale Requiem im Test: Ein würdiger Nachfolger eines grandiosen ersten Teils?

A Plague Tale: Requiem - Screenshot
A Plague Tale: Requiem - Screenshot © Cover Focus Entertainment

Der Nachfolger des atmosphärischen Storyspiels A Plague Tale: Innocence, des französischen Entwicklerstudios Asobo Studio, ist am 18. Oktober 2022 für die neuste Konsolen Generation, den Pc, sowie die Nintendo Switch erschienen. Ob der zweite Teil dem grandiosen ersten Teil gerecht wird, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Warnung: Im folgenden Test können Story Spoiler des ersten Teils enthalten sein!

Story:

Zeitlich ordnet sich das Abenteuer erneut zur Zeit des 100-jährigen Krieges in Frankreich ein. Wie bereits im Vorgänger handelt es sich bei den Protagonisten des Spiels um Amicia und Hugo. Der zweite Teil setzt rund sechs Monate nach den Handlungen des ersten Teils an. Der Blutfluch „Prima Macula“ haftet noch immer an Hugo wodurch sich Hugo und Amicia mit anderen Gefährten auf den Weg begeben eine Heilung zu suchen. Dass es sich bei diesem Weg mehr um eine beschwerliche Reise mit dunklen Geheimnissen als um einen Spaziergang handelt, dürfte jedem Spieler des ersten Teils klar sein. Die Reise ist gespickt von emotionalen Höhen und Tiefen, tiefgründigen Gesprächen, intensiver Gewalt und hervorragenden geschriebenen Charakteren (sowie deren Entwicklungen im Verlauf der Story).

A Plague Tale: Requiem - Screenshot
A Plague Tale: Requiem – Screenshot © Cover Focus Entertainment

Grafik:

Grafisch lässt A Plague Tale Requiem definitiv nichts zu Wünschen übrig. Es legt im Vergleich zum ersten Teil nochmal deutlich eine Schippe drauf. Die wechselnden Landschaften sehen allesamt phänomenal aus und die Umgebung wirkt sehr detailreich. Der hohe Detailgrad macht sich auch an den Rattenschwärmen im Spiel bemerkbar, welche im Vergleich zum Vorgänger noch größer und bedrohlicher wirken. An dieser Stelle muss man erwähnen, dass das Entwicklerstudio in Dingen Grafik nicht mehr durch eine Veröffentlichung auf den Last Gen Konsolen eingeschränkt ist, da der Titel ausschließlich für die Next-Gen Konsolen erschienen ist. Dadurch können PlayStation 5, sowie die beiden neuen Xbox Konsolen ihr volles Potential entfachen.

Wie bereits im ersten Teil sind die grafischen Darstellungen von herumliegenden Leichen nichts für schwache Nerven und schlagen teils auf den Magen. Nicht zu wundern, braucht man sich an dieser Stelle über die USK-Empfehlung von 16 Jahren. Doch all diese grafischen Aspekte führen zu einer einzigartigen spielerischen Atmosphäre.

Sound:

Das Spiel wird untermauert von einem, der Atmosphäre entsprechenden, Soundtrack komponiert von Olivier Deriviere. Den kennt ihr sicherlich auch aus anderen Spielen wie beispielsweise Dying Light 2 in welchen er bereits hervorragende Arbeit geleistet hat.

Die deutsche Synchronisation ist an dieser Stelle das Einzige, was zu wünschen übriglässt, wodurch ich beim Testen nach gerade einmal 10 Minuten auf die Englische (deutlich gelungenere) Synchronisation gewechselt habe.

A Plague Tale: Requiem - Screenshot
A Plague Tale: Requiem – Screenshot © Cover Focus Entertainment

Gameplay:

Wie bereits im ersten Teil wird das Schleichen auch im zweiten Teil großgeschrieben und passt hervorragend zu Amicias Zweispalt bezüglich der von ihr begangenen Gewalttaten im ersten Teil. Die Stealth-Mechaniken des ersten Teils wurden erweitert und fühlen sich deutlich besser und flüssiger an. Gleiches gilt an dieser Stelle auch für das Kampf-Gameplay verglichen zum ersten Teil. Trotz alledem steht klar und deutlich das Storytelling im Fokus des Spiels, wodurch ihr euch keine komplexen Gameplaymechaniken erhoffen dürft. Das hat a Plague Tale Requiem jedoch genauso wenig wie dessen Vorgänger nötig.
Schleichend (oder kämpfend) bewegen wir uns durch Map Abteile, in denen wir auf unterschiedliche Rätselabschnitte treffen, den Charakteren bei ihren Dialogen lauschen oder an einer handvoll Wachen vorbeischleichen, indem wir für eine geschickte Ablenkung sorgen. Dazu diesen uns wie bereits im ersten Teil die altbekannte Schleuder, sowie diverse Alchemie Hilfsmittel die beispielsweise Brand auslösen können oder Ratten anlocken. Das Waffenarsenal wird im zweiten Teil jedoch um eine tödliche Armbrust und ein Messer, welches seitens Amicia zur Verteidigung im Nahkampf eingesetzt wird, erweitert. Somit ist man im zweiten Teil deutlich wehrhafter als im Vorgänger, was euch unterschiedliches und abwechslungsreicheres Vorgehen in den einzelnen Storyabschnitten erlaubt.
Hugo begleitet uns wie bereits im ersten Teil als KI- gesteuerter Unterstützer, wie wir es auch aus Spielen wie beispielsweise The Last Of Us kennen.

Die Zielführung (aka Marker auf der Map oder richtungsweisende Pfeile) reduziert sich in a Plague Tale Requiem auf Informationen, die der Spieler in den Dialogen der Charaktere bekommt. Gutes aufmerksames Zuhören ist also gefragt, was bei den grandiosen Dialogen jedoch kein Problem darstellen sollte.

Pro:

  • Bombastische Atmosphäre
  • Tiefgründige und gute Story
  • Hervorragende Charaktere
  • Stimmiger Soundtrack
  • Authentisches Setting

Kontra:

  • Deutsche Synchronisation
  • Teils zu einfach
  • Leichte Ruckler beim Spielen
Spieletest
  • 9/10
    Grafik - 9/10
  • 9/10
    Sound - 9/10
  • 8/10
    Gameplay - 8/10
  • 9/10
    Spieltiefe - 9/10
  • 7/10
    Steuerung - 7/10
  • 9/10
    Singleplayer/ Story - 9/10
8.5/10

Kurzfassung

A Plague Tale Requiem ist ein story-technisches Meisterwerk und steht seinem Vorgänger in keinem Aspekt nach. Fans von story-lastigen Spielen werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen!


Fazit:

Vorab lässt sich an dieser Stelle erwähnen, dass wer in den vollen Genuss von A Plague Tale Requiem kommen möchte, definitiv den ersten Teil spielen sollte. Denn wie bereits bei A Plague Tale: Innocnce ist das Herzstück des Spiels die hervorragende Story, die Charaktere und die einzigartige atmosphärische Gestaltung. Die Neuerungen im zweiten Teil sind bis auf kleine Ausnahmen gut und geben dem Gameplay spürbaren Schwung. Ob es das Zeug zum GOTY-Award hat wird sich zeigen, aus meiner Sicht hat das Singleplayer-Meisterwerk jedoch definitiv das Zeug dazu!


von Luca Fiederer

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