Pinewood-Studios feiern 80. Geburtstag

Der Haupteingang der weltberühmten Pinewood-Studios nahe London
Der Haupteingang der weltberühmten Pinewood-Studios nahe London © Pinewood Studios Ltd.

Heute vor 80 Jahren öffneten die weltbekannten Filmstudios bei London ihre Pforten, um es Großbritannien zu ermöglichen, mit Hollywood mithalten zu können.

Der Name ist wood… Pinewood. Es ist vor allem die James-Bond-Filmreihe, die die Filmstudios im englischen Iver Heath, Buckinghamshire geprägt hat und die im Gegenzug auch von Pinewood geprägt wurde. Nicht nur sind die Studios seit dem ersten Film „James Bond jagt Dr. No“ im Jahr 1962 die Heimat des Franchise, die größte Bühne auf dem Gelände ist auch die 007 Stage. Bond-Produzent Albert Broccoli ließ sie Mitte der 70er Jahre für die Dreharbeiten zu „Der Spion, der mich liebte“ konstruieren, weil es zu diesem Zeitpunkt keine Studiobühne gab, die groß genug für die geplanten Sets gewesen wäre.

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Die 007 Stage © Pinewood Studios Ltd.

Doch die Studios haben in den inzwischen 80 Jahren ihres Bestehens noch unzählige weitere Großproduktionen beherbergt. Bevor Pinewood (engl. für die umgebenden Kiefernwälder) am 30. September 1936 seine Pforten öffnete, gehörte das Gelände zu dem viktorianischen Anwesen Heatherden Hall. Der millionenschwere Mehl-Magnat J. Arthur Rank und Baulöwe Charles Boot bauten über einen Zeitraum von neun Monaten und für Kosten von 1 Mio. Pfund (heutzutage umgerechnet über 40 Mio. Euro) den Studiokomplex mit ersten fünf Hallen. Inzwischen verfügt das Gelände über 21 Studiobühnen mit einer Gesamtfläche von knapp 40.000qm.

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Der alte Studioeingang © Pinewood Studios Ltd.

Der Krimi „Talk of the Devil“ (1936) von Carol Reed war der erste Film, der vollständig in den Studios gedreht wurde. Zu den weiteren hier – komplett oder teilweise – verwirklichten Produktionen zählen „Oliver Twist“ (1948), „Superman“ (1978), „Alien“ (1979), „Full Metal Jacket“ (1987), „Batman“ (1989), „Mission: Impossible“ (1996) und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ (2010). Im Jahr 2009 wurden die Pinewood Studios zusammen mit den Shepperton Studios für ihren außerordentlichen Beitrag zum britischen Filmwesen mit dem BAFTA ausgezeichnet.

Nachdem die Anteile der Studios, die inzwischen Einrichtungen auf der ganzen Welt (u.a. USA, Kanada und Malaysia) besitzen, in den letzten Jahren bei zwei Aktionären lagen, steht aktuell möglicherweise ein Gesamtverkauf an einen neuen Besitzer an. Dieser wird jedoch voraussichtlich das aktuelle Management behalten, weswegen vorerst keine Entlassungen zu befürchten sind. Die Zukunft der Studios ist auch in keinem Fall gefährdet, denn bis heute beherbergen sie zahlreiche Film- und auch Hollywood-Produktionen. Zu den aktuellsten zählen Die Insel der besonderen Kinder, Assassin’s Creed, „Rogue One: A Star Wars Story“, „Passengers“ mit Chris Pratt und Jennifer Lawrence sowie die Marvel-Verfilmungen Doctor Strange und „Guardians of the Galaxy, Vol. 2“.

von Matthias Pasler

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