Amazon Games Franchise Leiter Soomin Park sprach in einem aktuellen Interview über die Möglichkeit, dass Entwickler Smilegate Lost Ark auf Konsolen bringt.
Lost Ark war nach seiner internationalen Veröffentlichung im Februar 2022 das heißeste neue MMORPG des Jahres. Das Spiel ist aber wegen seiner Bugs, Balance-Probleme, übermäßig sexualisierten Charaktere, geschlechtsspezifischen Klassen und dem kostenpflichtigen Endgame-Fortschritt nicht ganz von Kritik verschont geblieben. Nichtsdestotrotz bleibt es ein heißer Anwärter darauf, das MMO-Machtvakuum zu füllen, das World of Warcraft hinterlassen hat.
Da das koreanische MMO auf dem PC sehr erfolgreich ist, fragen sich einige, ob Lost Ark auch für die Konsolen erscheinen könnte. Tatsächlich kam das Thema während eines Interviews mit Soomin Park, dem Franchise-Leiter von Amazon Games, zur Sprache. Seine Antwort war zwar alles andere als konkret, aber es scheint, dass Konsolenversionen eine Möglichkeit sind.
Der britische Spielejournalist Sherif Saed befragte Park kürzlich zu einer Reihe von Themen wie den Veröffentlichungsrechten, dem Vergleich zwischen Lost Ark und Diablo 3 und warum Lost Ark so lange gebraucht hat, um in den Westen zu kommen. Im Zusammenhang mit dem Diablo 3-Vergleich kam auch die Frage nach Konsolenportierungen auf, wobei Saed den Erfolg des Spiels auf mehreren Plattformen erwähnte. Leider war Park nicht in der Lage, eine eindeutige Antwort auf die Frage zu geben, ob Lost Ark in absehbarer Zeit auf Konsolen erscheinen wird oder nicht. „Wenn Lost Ark auf Konsolen etwas ist, das die Fans wirklich wollen“, sagte er zu Saed, „dann denke ich, dass es etwas ist, das beide Parteien in Betracht ziehen würden!“
Mit „beide Parteien“ meint Park wahrscheinlich Amazon und Smilegate, die sich die Veröffentlichungsrechte an dem Spiel teilen. Er erläuterte die Beziehung des Unternehmens, als er erklärte, warum Lost Ark nicht im Nahen Osten oder in Teilen Europas erhältlich ist. Im Gegensatz zu früheren Amazon Games-Titeln wie New World ist das Unternehmen nicht Besitzer von Lost Ark. Vielmehr ist es eine Partnerschaft mit dem koreanischen Publisher Smilegate RPG eingegangen, der die geistigen Eigentumsrechte besitzt. Park erklärte, dass die Vereinbarung Amazon nicht das Recht gibt, Lost Ark weltweit zu veröffentlichen, sondern nur in bestimmten Gebieten Europas, Ozeaniens und Amerikas. Leider ist damit unklar, ob oder wann Lost Ark in neuen Ländern erscheinen wird.
Eine andere Frage, die damit zusammenhängt, ist, warum es so lange gedauert hat, bis Lost Ark im Westen erschienen ist. Immerhin wurde das Spiel in Korea erst 2019 veröffentlicht, international kam es erst dieses Jahr heraus. Park hatte keine wirklich gute Antwort darauf, warum Amazon nicht früher auf Smilegate zugegangen ist, merkte aber an, dass Amazon seinen Schritt gemacht hat, nachdem es die Popularität von Lost Ark im Osten gesehen hat.
Er weist darauf hin, dass die Unterhaltungsbranche immer globaler wird und koreanische Musik, Filme und Fernsehsendungen auch im Westen Erfolg haben. Laut Park ist es nur natürlich, dass koreanische Videospiele diesem Beispiel folgen würden. Amazon, so scheint es, war einfach das erste amerikanische Unternehmen, das sich das Spielepotenzial des Landes zunutze machte.
