Suzume – Der nächste Hit von Makoto Shinkai

Suzume und Souta
Suzume und Souta © Wild Bunch Germany

Die Kritik:

Makoto Shinkai ist momentan einer der größten Namen, wenn von Animefilmen gesprochen wird. Der Regisseur war für das Meisterwerk „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ verantwortlich, welches „Chihiros Reise ins Zauberland“ als den erfolgreichsten Animefilm aller Zeiten abgelöst hat, bis er 2020 selbst übertroffen wurde. Auch „Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte“ sollte ein riesiger Erfolg werden, weshalb der neue Film des Meisterregisseurs sehnlichst erwartet wurde. Nun erscheint „Suzume“ in den deutschen Kinos und Fans von den Werken des japanischen Regisseurs sollten die Taschentücher wieder bereithalten.

Das Poster von SUZUME
Das Poster von SUZUME © Wild Bunch Germany

Die 17-jährige Suzume muss sich auf ein gefährliches Abenteuer einlassen, um Japan vor einem großen Unglück zu schützen. Gemeinsam mit Souta, welcher unglücklicherweise in einen Stuhl verwandelt wurde, muss sie Unheil verursachende Türen schließen, von denen ansonsten gewaltige Naturkatastrophen auskommen würden. Gemeinsam reisen die beiden durch ganz Japan, damit das Land vor unbeschreiblichem Schaden verwehrt bleibt. Außerdem lernt Suzume die Wahrheit hinter ihrer tragischen Vergangenheit kennen und macht den ersten Schritt zum Erwachsenwerden.

„Suzume“ erzählt also eine Coming-of-Age-Geschichte, die vor allem von ihrer Protagonistin Suzume lebt. Sie ist eine liebevolle Figur, welche man aufgrund von ihrem emanzipierten Auftreten einfach direkt sympathisch finden muss. Wir lernen mit ihr diese magische, übernatürliche Welt kennen, weshalb sie stets unser Anker in der Geschichte bleibt. Durch ihren tragischen Hintergrund, der noch stärker im Laufe des Filmes ergründet wird, fiebern wir sogar immer stärker mit ihr mit. Neben Suzume ist Souta die wichtigste Figur im Film. Eigentlich ist es Soutas Aufgabe, die Türen zu schließen, jedoch wurde er in einen Stuhl verwandelt, was der Grund dafür ist, warum er nun Suzumes Hilfe benötigt. Souta hat manchmal einen zu ruppigen Ton, weswegen man ihn erst näher kennenlernen muss, um ihn richtig zu mögen. Auf der anderen Seite wurde er aber auch gerade erst in einen Stuhl verwandelt, was seine grobe Art vielleicht etwas erklärt. Trotzdem wird den Protagonisten hin und wieder die Schau gestohlen, wenn die Katze Daijin auf der Leinwand auftaucht, welche durch ihre kindliche und unbeschwerte Art Zuneigung auslöst.

Eine der wichtigen Türen in SUZUME
Eine der wichtigen Türen in SUZUME © Wild Bunch Germany

Visuell begeistert „Suzume“ ebenfalls. Die Werke von Makoto Shinkai zeichnen sich durch wunderschöne Zeichnungen aus und auch „Suzume“ begeistert, wie man es von Shinkai gewohnt ist. Anhänger des Regisseurs werden sich direkt zu Hause fühlen, da man häufig an den Stil von beispielsweise „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ erinnert wird. Zu Beginn kommt fast das Gefühl auf, dass beide Geschichten im gleichen Dorf spielen könnten. Beeindruckend sind zudem die Würmer, welche aus den Türen herauswachsen und für die Naturkatastrophen verantwortlich sind. Insbesondere im späteren Verlauf begeistern die großen Bilder des Filmes.

Obwohl der Film sehr liebenswürdig ist, gibt es einen ernsten Hintergrund für die Geschichte. Was für ein Leid, speziell Erdbeben auslösen können, haben wir vor kurzer Zeit erst an der Türkei gesehen. So erhält der Film noch einmal eine aktuellere Ebene, als ohnehin schon vorhanden wäre. Insgesamt ist die Geschichte ziemlich berührend und emotional, auch wenn es im Mittelteil für eine kurze Zeit etwas repetitiv wird, da Suzume und Souta schon zu lange und zu häufig sich um die Türen kümmern müssen. Es fehlt ein bisschen die Abwechslung. Schließlich erhält man aber diese Variation im spektakulären Finale, das sogar mit dem nächsten großen Hit der Band Radwimps ausgestattet ist und sicherlich dafür sorgen wird, dass einige Augen feucht werden. „Suzume“ orientiert sich dabei zwar zu stark an ein paar anderen Werken von Shinkai, dafür spürt man gleichzeitig die Liebe und die Begeisterung für das Projekt von allen Beteiligten. So verzeiht man diese kleinen Schönheitsfehler in Anbetracht der emotionalen Lawine, die am Ende losgelassen wird.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

Mal wieder ein bezaubernder Anime von Makoto Shinkai.

Fazit:

„Suzume“ ist ein Film, welcher jedem gefallen wird, der sich für die Arbeit von Makoto Shinkai interessiert. Die Zeichnungen sind mal wieder wunderschön, die Figuren liebenswürdig und die Geschichte tiefgründiger als zuerst gedacht. Außerdem darf man nicht die wunderbare Musik vergessen, die ebenfalls charakteristisch für die Werke von Makoto Shinkai ist. „Suzume“ hat einfach das Herz am rechten Fleck.


von Lukas Weinandy

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