Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – Abschluss der Saga

(L. n. r. ( Chewbacca (Joonas Suotamo), BB-8, D-O, Rey (Daisy Ridley), Poe Dameron (Oscar Isaac) und Finn (John Boyega)
(L. n. r. ( Chewbacca (Joonas Suotamo), BB-8, D-O, Rey (Daisy Ridley), Poe Dameron (Oscar Isaac) und Finn (John Boyega) © 2019 ILM and Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Die Kritik:

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers Filmplakat
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers Filmplakat © 2019 ILM and Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Als Disney im Jahr 2012 Lucasfilm für sage und schreibe 4 Milliarden Dollar aufkaufte, waren Star Wars-Fans auf der ganzen Welt überglücklich. Denn diese Nachricht bedeutete, dass nun mehr Geschichten innerhalb des Star Wars Universums erzählt werden und die Skywalker-Saga fortgesetzt wird. Drei Jahre später wurde dann „Star Wars: The Force Awakens“ veröffentlicht, die siebte Episode dieser legendären Filmreihe. Satte 2 Milliarden Dollar spielte allein dieser Film ein. Mit „Rogue One“ und „Han Solo“ folgten zwei Stand Alone Filme, weil Kathleen Kennedy, Chefin von Lucasfilm, auch etwas Neues ausprobieren wollte. Insgesamt spielten die seitdem Kauf von Lucasfilm veröffentlichten vier Star Wars-Filme ganze 4,6 Milliarden Dollar ein – mehr als der Verkaufspreis von Lucasfilm. Doch mit dem letzten Film „Star Wars: Die letzten Jedi“ hat sich Disney keine Freunde gemacht. Trotz einem hervorragenden Einspielergebnis waren die Fans gespalten. Die einen fanden die Entscheidungen von Rian Johnson mutig und interessant, die anderen wiederum mochten den Film überhaupt nicht, weil Charaktere anders agierten und ihrer Persönlichkeit nicht treu blieben. Diese Kritik galt speziell der Charakterisierung von Luke Skywalker. Von der Euphorie im Jahr 2020 ist nicht viel mehr geblieben, die Star Wars-Fans sind nun unberechenbarer geworden und sind nicht mehr leicht zufrieden zu stellen. Die Aufgabe vom Abschluss der Skywalker-Saga, „The Rise of Skywalker“ ist es also, Fans, die vom letzten Film nicht überzeugt waren, wieder zu begeistern und diejenigen, die den letzten Film trotz aller Kritik toll fanden, ebenfalls zu überzeugen. Eine schier unmögliche Aufgabe, wenn man bedenkt, wie die Hardcore-Fans von Star Wars ticken. Als Fan der letzten beiden Episoden muss ich sagen: „The Rise of Skywalker“ ist ein großartiger Abschluss der Skywalker-Saga und bietet alles, was das Star Wars Herz begehrt.

Rey (Daisy Ridley)
Rey (Daisy Ridley) © 2019 ILM and Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Auch hinter den Kulissen von Star Wars ging es nicht immer rund ab. Denn es wurden mehrmals Regisseure gefeuert oder sie verließen das Projekt. Man erinnere sich nur an Lord und Miller, die zwei Filmemacher, die dem „21 Jump Street“-Franchise mit Jonah Hill („The Wolf of Wall Street“) und Channing Tatum („G.I. Joe“) neues Leben einhauchten. Sie sollten eigentlich den Han Solo-Film drehen, wurden dann aber prompt entlassen. Anscheinend war Kathleen Kennedy mit ihren Improvisationsmethoden nicht einverstanden. Kurzerhand wurde Ron Howard eingestellt, der einige Sequenzen von neuem drehen musste und diese mit den von Lord & Miller schon abgedrehten Szenen zu einem Film editieren musste. Das Ergebnis: Das schlechteste Einspielergebnis für einen Star Wars Film aller Zeiten. Und auch Episode 9, also dieser Film, sollte eigentlich von Colin Trevorrow inszeniert werden, bevor er „freiwillig“ das Projekt verließ. Daher wurde J.J. Abrams engagiert, der schon mit „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ super Arbeit geleistet hat, auch wenn der Film nicht gerade mit Originalität punkten konnte. Man kann von Abrams halten was man möchte, der Mann kann einfach Filme drehen. Hier liefert er einen temporeichen Star Wars-Film ab, der mit hervorragenden Actionsequenzen punkten kann. Das Drehbuch hat er zusammen mit Chris Terrio, dem Oscargewinner für „Argo“, geschrieben und kann ebenfalls überzeugen. Dennoch gibt es einige Entscheidungen, die eher nicht so gelungen sind. Andere wiederum können die Fans positiv stimmen, denn das Trio ist wieder vereint. Etwas, was man im letzten Film vermisst hat, denn Finn, Poe und Rey hatten alle ihre eigenen Missionen, die ebenfalls heiß diskutiert wurden.

Carrie Fisher in Star Wars: Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers
Carrie Fisher in Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers © Disney

Am Ende von „Die letzten Jedi“ ist der Widerstand stark geschwächt und befindet sich vollständig an Bord des Millennium Falcons mit unbekanntem Ziel. Nach dem Tod von Supreme Leader Snoke ist Kylo Ren der neue Supreme Leader der Ersten Ordnung und setzt alles daran, seinen Machtanspruch zu festigen. Luke Skywalker hat ebenfalls (zur Enttäuschung vieler Fans) das zeitliche gesegnet, ist aber dabei der festen Überzeugung, dass er nicht der letzte Jedi ist. Rey befindet sich mit den heiligen Schriften des Jedi Ordens und mit beiden Teilen von Lukes Lichtschwert ebenfalls an Bord des Millennium Falcon. „Der Aufstieg Skywalkers“ setzt etwa ein Jahr später ein. Ein Jahr, in dem sich die Rebellion etwas erholen und Rey ein wenig trainieren konnte. Aber auch die Erste Ordnung war in der Zwischenzeit nicht untätig. Denn die Galaxie vermutet, dass Palpatine noch am Leben ist. Kylo Ren ist auf der Suche nach ihm und möchte ihn töten, denn die Existenz von Palpatine macht ihm den Rang als Leader der First Order streitig. Alle Schauspieler sind in fantastischer Spiellaune und liefern allesamt tolle Leistungen ab. John Boyega, Daisy Ridley und Oscar Isaac sind wieder vereint und es macht dem Trio einfach Spaß dabei zuzuschauen, wie sie miteinander agieren und versuchen die Galaxie zu retten. Die Chemie, die sie da an den Tag legen, ist einfach hervorragend. Besonders die Bromance zwischen Finn und Poe ist klasse und bietet mehrere Lacher. Adam Driver gehört zu den besten Schauspielern in Hollywood und kann hier ebenfalls überzeugen. Kylo Ren hat einen komplizierten Arc in dem Film, und diese Komplexität wird von Driver glaubwürdig dargestellt. Die Rückkehr von Billy Dee Williams ist fantastisch, und auch Carrie Fisher’s ikonische Figur Leia wird mit viel Würde verabschiedet. Hier werden jedem die Tränen kommen. Ian McDiarmid als Palpatine ist auch wie immer klasse. Bedrohlich, brutal und angsteinflößend: So kennen wir Palpatine, und so kehrt er auch zurück.

BB-8 and D-O
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: BB-8 and D-O © 2019 ILM and Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

„Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ legt ein beachtliches Tempo hin und behält es bis zum fulminanten Schluss bei. Kein Wunder, denn Abrams muss enorm viel in einen Film packen. Die Story, die hier erzählt wird, hätte man locker auf zwei Filme strecken können. Das gehört zu den wenigen Schwachstellen des Films, denn einige Handlungsstränge werden schnell erzählt, obwohl man vielleicht gewollt hätte, dass man sich hier mehr Zeit lässt. Auch wenn der Film überladen wirkt, so fühlt sich die Erzählung organisch an. Abrams versucht sein Bestes, jedem Charakter genug Screen Time zu geben, das führt zu einem Heldenmoment für Finn, Poe und natürlich Rey. Es wird hier viel Fan Service betrieben, was natürlich toll ist, denn einige Szenen sind wirklich fantastisch. Wenn beispielsweise Chewie seine Medaille bekommt, dann ist das schon sehr berührend. Es gibt aber nicht nur viele Anspielungen auf alte Filme, sondern Abrams versucht auch, einige „Fehler“ aus „The Last Jedi“ „wiedergutzumachen“. Rey’s Eltern sind nun doch wichtiger als gedacht, etwas, dass Rian Johnson anders gehandhabt hat. In beiden Kategorien gibt es Momente, die sehr gut funktionieren und einem Tränen aufs, oder zumindest ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Aber es gibt auch immer wieder Momente, die einen für einige Sekunden aus dem Film herausreißen und denken lassen: „Huch, das war aber jetzt sehr auffälliger Fanservice, hätte nicht sein müssen.“ Es gibt im Film einfach zu viele gute Momente, die einen diesen Aspekt etwas vergessen lassen können. Im ersten Teil gibt es viel Exposition, dafür ist der zweite Part umso spektakulärer, wenn der Widerstand zum letzten Mal angreift. Hier gibt es mehrere Gänsehautmomente, die es in sich haben. Rey’s Entwicklung im Film ist hervorragend, sie ist die letzte Hoffnung des Widerstands und erfüllt letztendlich ihren Job.

Filmwertung
8.5/10

Kurzfassung

Fantastischer Abschluss der Skywalker-Saga.

Fazit:

„The Rise of Skywalker“ ist ein fantastischer Abschluss der Skywalker-Saga. Ich werde diese Charaktere vermissen, bin mir aber auch sicher, dass wir sie wiedersehen werden. 2020 folgt jetzt eine neue Ära von Star Wars-Filmen, die sich auf neue Welten und Charaktere fokussieren werden. Wenn aber die Zeit reif ist, werden wir Rey, Finn und Poe wiedersehen. Da bin ich mir sicher.


von Denizcan Sürücü

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