Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind – Filmkritik

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Newt Scamander (Eddie Redmayne) kehrt von seiner Expedition zurück.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Newt Scamander (Eddie Redmayne) kehrt von seiner Expedition zurück. © Warner Bros.

Die Kritik:

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind - Plakat
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind – Plakat © Warner Bros.

Der Name Newt Scamander ist allen „Harry Potter“-Fans bestens bekannt. Schließlich zählte sein Lehrbuch über die ungewöhnlichen Tierarten zur Pflichtlektüre in Hogwarts. Joanne K. Rowling, die als Autorin der sieben „Harry Potter“- Bände bekannt wurde, widmet nun als Drehbuchautorin dem Leben des Wissenschaftlers und Zauberers Newt Scamander eine eigene Filmreihe. Bereits jetzt wurde bekannt gegeben, dass die ursprünglich als Dreiteiler geplante Filmreihe auf insgesamt fünf Filme ausgeweitet werden wird. Die Fans dürfen gespannt sein, ob es zudem auch eine Buchreihe geben wird.

Die Handlung von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ spielt im Jahr 1920, also 70 Jahre bevor Harry Potter seine wahre Geschichte erfährt und erstmals Hogwarts betritt. Wissenschaftler und Zauberer Newt Scamander, gespielt von Oscar-Preiträger Eddie Redmayne („Die Entdeckung der Unendlichkeit“, „The Danish Girl“) kehrt gerade von einer Expedition zurück. Im Gepäck hat er seltene Tiere und phantastische Wesen, die er zu Forschungszwecken und dem Schutz vor Unkundigen mit sich führt. Bei einem Zwischenstopp in New York kommt es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Bei einem Zusammenstoß mit einem No-Majs (auch Muggel genannt= Mensch ohne Zauberkräfte) entkommt ihm ein Niffler. Das maulwurfähnliche Getier mit einer Vorliebe für alles Glänzende sorgt für allerlei Chaos, nachdem es in der Bank der Stadt den Tresorraum für sich entdeckt hat. Newt versucht, das schlimmstmögliche zu verhindern und das Tier wieder einzufangen.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Newt Scamander (Eddie Redmayne) hat ein magisches Tierwesen entdeckt.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Newt Scamander (Eddie Redmayne) hat ein magisches Tierwesen entdeckt. © Warner Bros.

Dabei macht er Porpentina Goldstein (Katherine Waterston), eine Beamtin des Magischen Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika, auf sich aufmerksam. Diese verhaftet ihn kurzerhand und überstellt ihn der Präsidentin des Magischen Kongresses. Da zeitgleich New York von einer dunklen Macht heimgesucht wird, gerät Newt kurzzeitig in Vergessenheit. Lediglich Percival Graves (Colin Farrell), Vorstand des Magischen Kongresses, behält Newt dennoch im Hinterkopf.

Rowlings Spin-off-Abenteuer spielt in den 1920er Jahren in Amerika. Die Regie führt David Yates, der bereits die letzten vier „Harry Potter“-Filme inszenierte. Mit eben soviel Magie, einem schier unendlichen Detailreichtum und unglaublichen Kulissen kehrt der Regisseur in die Welt der Zauberer zurück. Er nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in ein Jahrzehnt, in dem Magie und Zauberei als Teufelswerk verschrien waren. Die ausnahmslos am Computer animierten Tierwesen fügen sich perfekt in die Welt ein, die Rowling 1992 zum Leben erweckte und seither kontinuierlich erweitert hat.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Die magischen Bewohner von New York © Warner Bros.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Die magischen Bewohner von New York © Warner Bros.

Neben dem maulwurfähnlichen Niffler, der verdammt putzig anzusehen ist, macht der Zuschauer auch die Bekanntschaft mit Donnervögeln, Occamys und weiteren beeindruckenden Wesen. Aber nicht nur im Bereich der Tiere sind magische Geschöpfe entstanden. Auch in der Welt der Zauberer haben sich Trolle und Feen in die Geschäftswelt integriert. Doch auch diese müssen vor der Welt der No-Majs geheimgehalten werden, da die Bewegung der „Second Salemers“ zur Hexenjagd aufruft. Während die dunkle Gefahr zusehends wächst, versucht Newt immer noch, seine magischen Wesen wieder einzufangen. Und dabei bekommt er Hilfe von Porpentina, ihrer Schwester Queenie (Alison Sudol) und dem No-Majs Jacob (Dan Fogler).

Innerhalb von Minuten findet man sich in der altbekannten Zauberwelt wieder, in der nichts unmöglich scheint. Obwohl der Film 70 Jahre vor den Ereignissen aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“ spielt und die Zauberei in manchen Bereichen noch in den Kinderschuhen stecken mag, wirkt der Film sehr erwachsen. Das liegt natürlich an dem wesentlich älteren Cast, aber auch an dem gelungenen Drehbuch von Rowling, die ihre Geschichte zwar mit gewissen Versatzstücken aus der Potter-Welt versehen hat, ihr aber dennoch eine vollständige Eigenhandlung ermöglicht. Dennoch lassen sich schnell Eckpfeiler der Geschichte als bekannte Fakten erkennen, wobei ein Wissen um die magische Welt nicht als Voraussetzung dient.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Jacob (Dan Fogler) traut seinen Augen nicht.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Jacob (Dan Fogler) traut seinen Augen nicht. © Warner Bros

Selbst wer bisher keinen der „Harry Potter“-Filme gesehen hat, muss sich nicht vor Verständnisschwierigkeiten fürchten.Rowling, die mit diesem Film ihr Debüt als Drehbuchautorin feiert, weiß dem Zuschauer auf einfache Art den Einstieg in die Geschichte zu erleichtern. Die Figuren werden nach und nach eingeführt und ihre Rolle in der präsentierten Welt anschaulich erläutert. Der Unterhaltungswert wird von der ersten bis zur letzten Minute groß geschrieben und der Humor kommt keinesfalls zu kurz. Dies ist vor allem Eddie Redmayne und seinem kindlichen Schalk im Nacken zu verdanken. Seine Faszination und Liebe für die Tierwesen aller Art bringt er dermaßen charmant zum Ausdruck, dass man ihm seine Nachlässigkeit in Bezug auf seinen defekten Koffer nur allzu gerne verzeiht. Auch seine Jagd nach dem ausgebügsten Niffler ist mehr als amüsant, sodass man sich dabei ertappt, selbst gerne so ein Tierchen adoptieren zu wollen.

Aber auch die liebenswerte Queenie, gespielt von Alison Sudol und die Tollpatschigkeit von Comedian Dan Fogler als Jacob, sind einfach nur unterhaltsam.

Filmwertung
9/10

Kurzfassung

Mehr als gelungener Auftakt zu einer neuen magischen Filmreihe voller Effekte, Zauberei und Spannung.

Fazit:

„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist der furiose Auftakt zu einer neuen Filmreihe voller Magie, Zauberei und Spannung und zugleich eine mehr als gelungene Erweiterung des Harry Potter-Universums.


von Sandy Kolbuch

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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