Pacific Rim Uprising – Filmkritik: Fortsetzung des Roboter vs. Monster Spektakels

Pacific Rim Uprising - Die Jäger sind mit neuen Waffen ausgerüstet
Pacific Rim Uprising: Die Jäger sind mit neuen Waffen ausgerüstet © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Die Kritik:

Pacific Rim Uprising Plakat
Pacific Rim Uprising Plakat © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Mit Pacific Rim erschien 2013 ein Monster vs. Roboter Actionspektakel, das Kritiker und Zuschauer gleichermaßen entzückte – was angesichts des Genres durchaus eine Erwähnung wert ist. Wie man ähnlich geartete Blockbuster trotz Monster-Budget an die Wand fahren kann, zeigen beispielsweise die letzten Transformers. Auf die am 22.03.2018 startende Pacific Rim Fortsetzung Uprising darf man also besonders gespannt sein.

Allzu viel Charaktere haben es aus dem ersten Teil nicht ins Sequel geschafft. Mako (Rinko Kikuchi) bekleidet als eine der wenigen Überlebenden der finalen Schlacht nun mehr das politische Amt. Daneben sind erfreulicherweise wieder die beiden Wissenschaftler Newton Geiszler (Charlie Day) und Herman Gottlieb (Burn Gorman) mit dabei. Waren sie in Pacific Rim noch die einzigen komödiantischen Aspekte, hat man dies nun auf einige weitere Protagonisten erweitert. Mit Jake Pentecost (John Boyega) bekommen wir den Sohn des verstorbenen Leaders Stacker Pentecost zu Gesicht. Sympathisch verplant (wie als Sturmtruppler in den neuen Star Wars-Folgen) gibt John Boyega den Antihelden, der eher durch Zufall und Zwang zur Hauptrolle wird. Selbiges trifft auf das heranwachsende Mädchen Amara (Cailee Spaeny) zu. Deren Zufallsbekanntschaft soll für die Welt noch von großem Wert sein.

Pacific Rim Uprising - Jake Pentecost (John Boyega)
Pacific Rim Uprising: Jake Pentecost (John Boyega) © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Aber der Reihe nach: Einige Jahre nach den verheerenden Angriffen der Kaiju-Ungeheuer bauen die Überlebenden ihre Welt wieder auf. Während einige Gebiete nach wie vor verwüstet sind, erfreuen sich die dortigen Überreste der ausrangierten Jäger-Roboter und Kaijus bei Händlern großer Beliebtheit. Jake Pentecost bedient sich auch lieber diesem illegalen Geschäft statt in die Fußstapfen seines Vater zu treten. Dass er viel Freude an seinem ungezwungenem Leben hat, zeigen die ersten Szenen. Doch irgendwann streitet er sich mit der fremden Amara um ein besonders wertvolles Stück Altmetall, als sie von einem patrollierenden Jäger entdeckt werden und zusammen fliehen müssen, womit die Geschichte ins Rollen kommt.

Pacific Rim Uprising - Die Piloten vor ihrem Einsatz
Pacific Rim Uprising: Die Piloten vor ihrem Einsatz © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Wenn Jake mit der Schrottsammlerin in ihrem Mini-Roboter türmt (und sie sich während der amüsanten Actionszenen unterwegs noch zanken), erinnert das doch ziemlich an Star Wars: Das Erwachen der Macht. Auch hier stimmt die Chemie der gegensätzlichen Charaktere und man meint früh das neue Leinwand- und spätere Jäger-Duo ausgemacht zu haben. Schließlich können die Roboter nur von zwei kompatiblen Menschen geführt werden, die sich innerhalb des sogenannten Drifts vereinen. Während das ansonsten nur streng ausgebildete Soldaten vollziehen, könnten sich in der Fortsetzung also zwei noch heterogenere Helden zusammenfinden, als das schon in Teil 1 der Fall war.

Dahingehend macht Pacific Rim Uprising viel richtig und der Science-Fiction-Streifen wirkt ziemlich modern. Die Dramaturgie ist durch ihre Protagonisten spaßiger geworden, ohne allzu albern zu werden. Gleichwohl zünden natürlich nicht alle Gags. Darüber hinaus kratzt die Fortsetzung unaufgeregt auch mal an politischen Themen.

Pacific Rim: Uprising - Die neue Generation Jaeger
Pacific Rim: Uprising – Die neue Generation Jaeger © Universal Pictures International Germany GmbH © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Story-technisch überrascht die Fortsetzung ebenfalls. So klang der Pressetext doch wenig neuartig und beschrieb vermehrt einen noch schlimmeren Angriff der Alien-Monster. In Anbetracht dessen wird ein interessanter Weg gewählt, der die zwar ausformulierten, aber doch stumpfen Kämpfe aus dem ersten Teil übersteigt. Regisseur Steven S. DeKnight übernahm das Vermächtnis von Guillermo del Toro (der hier nur als Produzent mitwirkte) und fügte dem Actionstreifen eine unerwartete und konsequente Note hinzu. Einige Handlungsstränge mussten dafür jedoch schwinden.

Natürlich hat das auch seine Nachteile und dürfte nicht jeden Fan zufrieden stellen. Denn die Kämpfe zwischen Kaijus und Robotern sind deutlich reduziert worden. Lange Zeit fragt man sich, ob es überhaupt noch dazu kommt. Und wenn es dann soweit ist, macht es weit weniger Spaß. Denn hier setzte man nun deutlich mehr auf Effekte und Schauwert (immer mehr, größer und bewaffneter), wobei die ungekünstelten Kämpfe aus Teil 1 doch gerade das Prunkstück waren. Auch die Handlung darf überdacht werden, da Motive und Ausführung teils arg dünn bis fragwürdig geraten.

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Spaßiger, überraschender, aber auch unstetiger als der erste Teil gestaltet sich der Sci-Fi-Streifen von Neu-Regisseur Steven S. DeKnight.

Fazit:

Pacific Rim Uprising ist eine gute Fortsetzung des Erfolgs von 2013 geworden. Er beschreitet andere Wege, was teils gelinkt, aber auch die Stärken des Vorgängers vermissen lässt. Gerade die handgemachten spektakulären Zweikämpfe zwischen Jäger und Roboter müssen nun gegen Ende einer kürzeren, undurchsichtigeren Schlacht weichen. Hier sollte die Adrenalin-Ausschüttung beim Zuschauer nicht zu kurz kommen und nach dem gestrafften, anstrengenden Bombast möchte man sich wie die Protagonisten nur noch fallen lassen und die angesammelte Anspannung ablegen.


von Nicolas Wenger

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