Matrix Resurrections: Alter Aufguss oder tolle Fortsetzung?

Matrix Resurrections - Die Matrix
Matrix Resurrections - Die Matrix © Warner Bros.

Die Kritik:

Nach 20 Jahren Pause geht nun unerwartet die Reise mit dem Helden Neo weiter. Unerwartet, da das Finale aus „Matrix Revolutions“ eigentlich mehr als abschließend war. Doch Keanu Reeves ist zurück. Und mit ihm auch die Regisseurin Lana Wachowski, welche zusammen mit ihrer Schwester schon an der vorherigen Trilogie beteiligt war. Nun stellt sich also abermals die Frage, ob man lieber die rote oder die blaue Pille nehmen möchte. Doch funktioniert diese futuristische Heldenreise auch noch im Jahr 2021 oder hat sich das Universum rund um die Matrix auserzählt? Dies erfahrt ihr in meiner Kritik zu „Matrix Resurrections“.

Matrix Resurrection - Hauptplakat
Matrix Resurrection – Hauptplakat © Warner Bros.

Thomas Anderson (Keanu Reeves) ist zurück in der Matrix. Doch diesmal nicht als sein Alter Ego Neo. Stattdessen lebt er ein normales Leben ohne jegliche Erinnerung an seine Vergangenheit. Doch mit der Zeit fangen an Deja Vu’s ihn zu verfolgen. Als er zufällig eine Frau namens Tiffany (Carrie-Anne Moss) trifft, bekommt er das Gefühl nicht los, schon einmal ein Leben mit ihr durchlebt zu haben. Doch auch andere Organisationen haben es im Sinn, Thomas seine Gedanken zurück zugeben.

Wie man meiner kurzen Zusammenfassung wahrscheinlich schon entnehmen kann, gehe ich nur sehr wage auf die eigentliche Handlung ein. Dies hat den Grund, dass einem als Zuschauer das gesamte Grundkonstrukt der Story nur Überraschungen bietet. Ich möchte dieses daher keinem vorweg nehmen. Aus diesem Grund werde ich eher auf die Emotionen eingehen, welche ich während dieser Reise verspürt habe. Somit bleibt die gesamte Rezension Spoilerfrei. Nur soviel: Entweder man wird das Konzept lieben oder hassen.

Für mich persönlich funktionierte diese Grundidee wunderbar. Ich war daher überrascht, wie frisch sich die Prämisse im Vergleich zu anderen Blockbustern anfühlt. Und hier muss man Lana Wachowski schon einmal zu gute halten, dass sich das ganze wirklich wie ein neues Kapitel anfühlt. Aber dennoch versprüht der Film auch einiges an Nostalgie. Zuvor hatte ich bedenken, dass das neue Casting von etablierten Figuren Probleme mit sich zieht. Doch nach dem einmaligen Schauen ist mein Eindruck, dass dies größtenteils sehr gut funktioniert hat, ohne mich als Zuschauer rauszuwerfen. Einziger Wermutstropfen ist für mich die Figur Morpheus. Und dies liegt auf keinem Fall an dem Darsteller Yahya Abdul-Mateen II, sondern eher an der Darstellung im Film. Ich konnte mich dabei nämlich leider nicht ganz mit dem neuen Ansatz der Figur anfreunden. Positiv hingegen kann ich besonders die Antagonisten des Filmes erwähnen. Ohne zu sagen, wer diese verkörpert, fügen sich diese wunderbar in das Grundkonzept der Matrix ein.

Matrix Resurrection - Keanu Reeves ist zurück als Neo
Matrix Resurrection – Keanu Reeves ist zurück als Neo © Warner Bros.

Die 2 ½ Stunden Laufzeit vergehen dabei auch wie im Flug. Besonders das erste und das letzte Drittel stellen die Highlights dabei dar. Hier begibt sich Matrix nämlich vollkommen in neue Gewässer. Einzig allein die Mitte badet mir persönlich zu sehr in Nostalgie und Exposition. Hier hätte man sich ebenfalls etwas mehr trauen können und sich mehr vom Ursprung der Reihe entfernen können. Entfernt haben sich leider auch einige Personen hinter der Kamera im Vergleich zu der Original-Trilogie. Und leider leidet das Gesamtwerk manchmal mehr und teils weniger deutlich durch diesen Fakt.

Besonders die Action wirkt dadurch kaum noch wieder zu erkennen. Wo man zuvor noch auf eine asiatisch angehauchte Kung Fu Choreografie setzte, erkennt man nun dank Schnittgewitter und wackeliger Kamera nicht mehr viel von dem Spektakel. Dies ist schade, da sich die Reihe zuvor gerade dadurch ausgezeichnet hatte. Im 4. Teil wirkt alles stattdessen wie ein generischer Blockbuster. Aber auch die Kamera generell vereint nicht mehr das Fingerspitzengefühl wie zuvor. Stattdessen wirkt alles wie der typische Hochglanzlook aus Hollywood. Hier hat man leider deutlich zu viel optisches Potential verschenkt.

Matrix Resurrection - Carrie-Anne Moss ist zurück als Trinity
Matrix Resurrection – Carrie-Anne Moss ist zurück als Trinity © Warner Bros.

Insgesamt hat mich aber die erneute Reise in die Matrix mehr als überzeugt. Besonders die Chemie zwischen Keanu und Carrie-Anne fühlt sich nach all der Zeit einfach gut an, erneut auf der Leinwand erleben zu dürfen. Auch hat die gesamte Geschichte so viele Wendungen, dass sie sich von anderen Mainstream Blockbustern abheben kann. Ich würde euch daher auch ans Herz legen, die rote Pille zu nehmen.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

„Matrix Resurrections“ erzählt die Reihe sinnvoll weiter und liefert einem ein actiongeladenes Gesamtpaket ohne Verschnaufpausen ab.

Fazit:

„Matrix Resurrections“ ist eine echte Überraschung und katapultiert die Reihe mit frischen Ideen in das Jahr 2021. Dabei gelingt es der Fortsetzung, nach all den Jahren, würdevoll an das Franchise anzuknüpfen. Solange man der Prämisse etwas abgewinnen kann, wird man als Fan definitiv auf seine Kosten kommen. Auch sollte man sich das Spektakel unbedingt auf der großen Leinwand angucken. Denn nur hier entfacht das wuchtige Geschehen erst sein wirkliches Potential. Für Neueinsteiger bietet das Ganze auch einen neuen Zugang. Man sollte sich aber dennoch im besten Falle unbedingt die Vorgänger anschauen, um den Film in seiner vollen Bandbreite genießen zu können. Ich kann daher nur eine Empfehlung für meinen wahrscheinlich letztes Kinohighlight des Jahres 2021 aussprechen. Wenn man dem Ganzen etwas abgewinnen kann, wird man sicherlich nicht enttäuscht werden.


von Phillip Schwellenbach

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