Luca – Filmkritik zum sommerlichen Animationsfilm

Luca © 2021 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

Die Kritik:

Wasser ist ein wichtiges Element, das schon oft in Disney/Pixar-Filmen eine wichtige Rolle gespielt hat. Bei „Arielle, die Meerjungfrau“ spielte die Geschichte unter Wasser und an Land, während bei „Findet Nemo“ und „Findet Dorie“ fast ausschließlich die wunderschöne Wasserwelt betrachtet wurde. Nachdem bei „Die Eiskönigin 2“ das Element Wasser für den Handlungsverlauf wichtig war, sowie auch bei „Raya und der letzte Drache“, nutzt Regisseur Enrico Casarosa das Element nun abermals als Lebensraum der Hauptfigur.

Luca – Poster © 2020 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

Bereits die ersten Klänge lassen erkennen, dass sich die Geschichte in Italien ereignet. Auf dem Meer erfährt ein kleiner Junge von einer alten Legende, die von Seemonstern handelt, nichtsahnend, dass er einen heimlichen Zuhörer hat. Unter Wasser muss sich Luca beeilen, um die entschwommene Fischherde wieder einzusammeln. Dabei vergisst er die Zeit und kommt zu spät heim zu seiner Familie. Nach dem gemeinsamen Essen mit seiner Mutter, Vater und Großmutter ist Luca zurück auf dem Weg zur Arbeit als er ein Grammophon entdeckt. Auf dieses hat auch ein anderer Wasserbewohner namens Alberto ein Auge geworfen. Dieser schnappt es ihm weg und flüchtet damit an Land. Als Luca ihm folgt, sieht er, dass sich Alberto verwandelt, um an Land existieren zu können. Von dem Erlebnis fasziniert, versucht auch Luca an Land zu gehen. Doch der erste Versuch scheitert. Aber nach weiteren Versuchen und mit der Hilfe von Alberto gelingt auch Luca die Fortbewegung an Land. Die zwei freunden sich an und Alberto zeigt Luca seine menschlichen Artefakte, die er sammelt. Besonders an einem Bild über eine Vespa erfreuen sich beide gemeinsam.

Fortan treffen sich die Jungen heimlich, um gemeinsam eine Vespa zu bauen und menschliche Verhaltensweisen zu erlernen. Als Lucas Eltern herausfinden, was ihr Sohn treibt und wie nahe er sich an die Menschen heranwagt, wird er dazu verdonnert, den Sommer bei Onkel Ugo zu verbringen. Alberto überredet ihn jedoch dazu, die Zeit stattdessen mit ihm an Land zu verbringen. Gemeinsam brechen sie nach Sizilien auf, wo sie an Land gehen. In der Stadt treffen sie auf Ercole (deutsche Stimme: Giovanni Zarrella), der bei einem Wettbewerb eine Vespa gewonnen hat, und diese stolz präsentiert. Luca und Alberto sind begeistert und wollen sich ebenfalls auf diese Weise ihren großen Traum von einer eigenen Vespa erfüllen. Sie schließen sich Giulia an, die mit ihnen gemeinsam den Triathlon (Schwimmen, Radfahren und Pasta essen) bestreiten will. Da Giulias Vater jedoch ohne einen großen Fischfang das Startgeld nicht zahlen kann, unterstützen Luca und Alberto ihn beim Angeln – mit Erfolg. Derweil sind Lucas Eltern ebenfalls im Küstenort an Land gegangen, um ihren Sohn zu finden. Als Alberto Giulia seine wahre Identität offenbart, ist sie erschrocken. Es kommt zu einem Streit zwischen den Freunden, der ihre Teilnahme am Wettbewerb gefährdet.

Luca and Alberto—in ihrer verwandelten Gestalt- mit ihrer selbstgebauten Vespa © 2021 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

In Zeiten, in denen Corona Reisen eingedämmt und das Fernweh geschürt hat, kommt mit „Luca“ genau zur richtigen Zeit der passende Film heraus. Sommer, Sonne, Strand und Meer sorgen für perfekte Urlaubsstimmung, während die Figuren für amüsante Unterhaltung sorgen. Der Flair Italiens wird in jedem Bild eingefangen. Dass dies auf diese faszinierende Art und Weise gelingt, ist nicht nur den Drehbuchautoren Jesse Andrews und Mike Jones zu verdanken, sondern auch dem in Italien geborenen Regisseur Enrico Casarosa, der die Erinnerungen an seine Kindheit mit diesem Film wiederbelebt. Die italienische Mentalität mit ihrer Leidenschaft für Musik, das Essen und das Zusammensein der Menschen am Meer nimmt den Zuschauer gefangen. Man fühlt sich, als ob man selbst Urlaub an der italienischen Küste machen würde, während man der Geschichte folgt. Auch die zugrunde liegenden Mythen und Legenden über Seemonster finden in dem fröhlich bunten Animationsfilm ihre Erwähnung. Luca und seine Familie räumen mit den Vorurteilen und Ängsten gegen die Monster mächtig auf. So wie sie von den Menschen als Gefahr angesehen werden, gelten die Menschen unter dem Meeresspiegel als die größte Gefahr. Dass sich also ausgerechnet Luca und Alfredo mit Giulia anfreunden, erweist sich daher als kluger Schachzug. Denn durch ihre Freundschaft, das wachsende Selbstvertrauen aller, sowie ihren Mut, sich mit ihrer Andersartigkeit den Klischees zu stellen, kann als wichtige Botschaft verstanden werden.

Angesiedelt in einer wunderschönen Küstenstadt an der italienischen Riviera, ist "Luca" von Disney und Pixar eine Coming-of-Age-Geschichte über einen Jungen und seinen neu gefundenen besten Freund, die einen unvergesslichen Sommer voller Gelato, Pasta und endlosen Rollerfahrten erleben. Doch ihr Spaß wird von einem Geheimnis bedroht: Sie sind Seeungeheuer aus einer anderen Welt.
Angesiedelt in einer wunderschönen Küstenstadt an der italienischen Riviera, ist „Luca“ von Disney und Pixar eine Coming-of-Age-Geschichte über einen Jungen und seinen neu gefundenen besten Freund, die einen unvergesslichen Sommer voller Gelato, Pasta und endlosen Rollerfahrten erleben. Doch ihr Spaß wird von einem Geheimnis bedroht: Sie sind Seeungeheuer aus einer anderen Welt. © 2021 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

Aber nicht nur die Geschichte kann überzeugen, sondern auch der bemerkenswerte Look des Films. Sowohl Luca mit seinen schillernden Schuppen, als auch Giulia mit ihrer wilden Haarpracht sind bezaubernd anzusehen. Darüber hinaus ist das kleine Küstendörfchen einfach nur zauberhaft gelungen. Jedes Detail von der leuchtend roten Vespa über das bröckelnde Mauerwerk bishin zu der gewaschenen Wäsche, die auf der Leine in der Sonne trocknet, wirkt alles wie aus einem Guss.
Während das glitzernde Wasser einen sehnsüchtig an den nächsten Badeurlaub denken lässt, läuft einem bei der Pasta, die Giulias Vater auftischt, wahrlich das Wasser im Mund zusammen. Alles ist so stimmig und einladend, dass man am liebsten selbst nach Italien reisen möchte.

8/10

Kurzfassung

Mit „Luca“ liefert Pixar eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, amüsante Figuren und eine Kulisse, die den Zuschauern einen Kurzurlaub beschert.

Fazit:

Für alle Zuschauer, die in diesem Jahr auf ihren Sommerurlaub verzichten (müssen), offenbart sich „Luca“ als perfekter Kurzurlaub. Die malerische Kulisse Italiens lädt ein zu einer herzerwärmenden Geschichte über Freundschaft, die mit kuriosen Einwohnern und sonderbaren Meeresbewohnern erzählt wird.


von Sandy Kolbuch

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