Kingsman: The Golden Circle – Filmkritik: Amerikanisch-britische Agentenkomödie mit rasantem Tempo

Kingsman: The Golden Circle: Taron Egerton (Eggsy), Colin Firth (Harry Hart), Pedro Pascal (Agent Whiskey)
Kingsman: The Golden Circle: Taron Egerton (Eggsy), Colin Firth (Harry Hart), Pedro Pascal (Agent Whiskey) © 20th Century Fox

Die Kritik:

Kingsman – The Golden Circle Poster © 2017 Twentieth Century Fox

Zwei Jahre ist es her, seit “Kingsman: The Secret Service” auf der Kinoleinwand für Unterhaltung sorgte. Die auf dem Comic von Mark Millar und Dave Gibbons basierende amerikanisch-britische Agentenkomödie erzählte die Geschichte von Straßenjunge Eggsy, der zum Gentleman-Spion ausgebildet wurde. Nachdem sein Mentor Harry “Galahad” Hart (Colin Firth) am Ende des Films zu Tode kam, musste Eggsy seinen Weg alleine fortsetzen.
“Kingsman: The Golden Circle” setzt kurze Zeit nach den Geschehnissen der ersten Films an. Eggsy, erneut gespielt von Taron Egerton, hat sich in seiner Rolle als Spion eingefunden. Gemeinsam mit Merlin (Mark Strong) und seinen Kollegin versucht er Großbritannien vor Übergriffen zu bewahren. Als jedoch ein alter Kommilitone die Seiten wechselt und die Kingsman auszuschalten versucht, sind Merlin und Eggsy auf die Unterstützung der US-Spionage-Vereinigung Statesman Whiskey angewiesen. Nur mit der Hilfe von Agentin Ginger (Halle Berry) und Agent Whiskey (Pedro Pascal) besteht eine reelle Chance, ihren gemeinsamen Feind namens Poppy (Julianne Moore) und ihr Drogen-Kartell auszuschalten.

Wer den ersten Film mochte, wird die Fortsetzung lieben. Denn die Geschichte geht genauso rasant, unerwartet und mit viel Selbstironie weiter. Die jugendlichen Darsteller sind mittlerweile erwachsen geworden und präsentieren sich nun als wahre Könner der Spionagearbeit. Erfreulicherweise ist auch der totgeglaubte Colin Firth wieder mit von der Partie, was nicht direkt auf den zugrunde liegenden Comic basiert. Die Filmemacher bieten den Zuschauer wieder eine Menge absurder Kampfszenen, die den Comic-Charakter bestens untermalen. Wenn Eggsy und seine Kollegen mit den neusten, technischen Hilfsmitteln zum Angriff übergehen, bleibt kein Auge trocken. Durch die rasanten Schnitte steht Colin Firth („Bridget Jones“) während der Kampfszenen seinem um Jahre jüngeren Schauspielkollegen Taron Egerton in nichts nach. Jeder Handgriff sitzt, jeder Tritt ist präzise platziert und auch auch die britisch-korrekten Dialoge punkten stets.

Kingsman - The Golden Circle: Agent Tequila (Channing Tatum)
Kingsman – The Golden Circle: Agent Tequila (Channing Tatum) © 2017 Twentieth Century Fox

Unter der Regie von Matthew Vaughn bedrohen die Bösen des Films erneut die gesamte Welt, sodass die Kingsman eingreifen und die Menschheit retten müssen. Mit der Thematik der todbringenden Drogen trifft der Film den Zahn der Zeit, wenn man an die verheerende Wirkungen von Crystal Meth und ähnlichen In-Drogen der letzten Jahre denkt. Natürlich überspitzt der Film die Auswirkungen immens und übt dadurch auf ironische Art und Weise Kritik an den herrschenden Umständen. Die Botschaft kommt dennoch unverblümt an und zeigt auf ebenfalls überspitzte Weise mögliche Auswirkungen einer Katastrophe.
Untermauert wird dies stets mit dem typisch britischen Humor, der extrem trocken ausfällt, aber stets zum Schmunzeln einlädt. Die Kampfszenen wirken abermals extrem brutal, werden durch die hemmungslose Überspitzung aber galant abgeschwächt. Und dennoch liefert der Film mehr Action und knallharte Momente, als es der erste, der dies schon mit Bravur in Szene setzte. Dass man sich mitunter an „James Bond 007“ erinnert fühlt, ist durchaus gewollt und gewiss nicht weit hergeholt.

Kingsman: The Golden Circle: Die Statesman Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Ginger (Halle Berry)
Kingsman: The Golden Circle: Die Statesman Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Ginger (Halle Berry) © 2017 Twentieth Century Fox

Alte und neue Figuren werden gekonnt miteinander verbunden, sodass eine neue Supereinheit entsteht, die nach anfänglichen Startschwierigkeiten den Weg für eine grandiose Karriere ebnet. Nicht zuletzt, weil die Geschichte jetzt schon nach Kentucky ausgeweitet wird und somit wunderbaren Culture Clash zwischen Western und Spionage liefert. Ebenso unerwartet, ziemlich kitschig, aber unglaublich humorvoll ist der Cameo von Elton John. Dieser ist sich nicht zu schade , um sich als schillernder Paradiesvogel per excellence zu präsentieren, ohne sich dabei auch nur im mindesten ernst zu nehmen. Auch Julianne Moore („Still Alice“) treibt es mit ihrem Schauspiel auf die Spitze und etabliert sich mit ihren souveränen Folterungsmethoden auf den oberen Rängen der Superbösewichte. Weniger lohnenswert fällt hingegen die Nebenrolle von Channing Tatum („Magic Mike“) aus, der etwas dümmlich daherkommt, was jedoch gewollt ist.
Neben dem Staraufgebot beweist Vaughn aber auch ein Händchen für die Szenerien, wenn er sowohl mit winterlichen Landschaften, als auch mit eigentümlicher Palmen-Stadt überrascht. Und somit ist „Kingsman: The Golden Cirlce“ eine mehr als gelungene Fortsetzung des Franchise, das auf abstruse Figuren, knallharte Agentenarbeit, einen bewussten Comic-Stil und temporeiche Kampfszenen setzt.

Filmwertung
  • 8/10
    - 8.0/10
8/10

Kurzfassung

Fortsetzung des auf dem gleichnamigen Comic basierende Agentenkomödie, die kampftechnisch mit den Teilen von „James Bond 007“ mithalten kann und zugleich das britische Lebensgefühl zelebriert.

Fazit:

Mit dem zweiten „Kingsman“-Streifen ist Vaughn eine Agentenkomödie mit Esprit gelungen, die an den ersten Teil anknüpft und mit einer frischen Story fortsetzt.


von Sandy Kolbuch

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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