Halloween Ends: Gelungenes Ende? Wohl nicht…

Halloween Ends - Michael Myers schlägt zum letzten Male zu
Halloween Ends - Michael Myers schlägt zum letzten Male zu © Universal Pictures

Die Kritik:

Nur 4 Jahre nach dem Start der neuen Reihe erscheint mit „Halloween Ends“ nun das Finale der Michael Myers-Fortsetzung. Dabei soll nun „das Böse“ zum (nicht nur gefühlten) vierten Male enden. Die Frage stellt sich natürlich nun, wie die Finale Konfrontation zwischen Michael und Laurie überhaupt aussieht und ob sich für diesen Abschluss der Kauf einer Kinokarte lohnt? Dies erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Halloween Ends - Filmplakat
Halloween Ends – Filmplakat © Universal Pictures

Nur ein Jahr nach den Ereignissen von „Halloween Ends“ ereignet sich ein neues tragisches Ereignis in der Stadt Haddonfield: Durch einen Unfall bringt der Babysitter Corey (Rohan Campbell) aus Versehen durch ein Missgeschick einen Jungen um. Durch dieses traumatische Ereignis verändert sich Corey’s Leben nun komplett, da er zum Spott der Stadt wurde. Einzig und allein Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) hilft ihm unter die Arme, da sie genau weiß, wie solch eine Erfahrung ein Leben zerstören kann. Doch noch können die beiden nicht ahnen, dass die Taten von Michael Myers immer noch ihre Einflüsse auf die Stadt haben…

Ich habe in meiner Inhaltsangabe schon versucht, so wenig über den Plot zu verraten, wie es geht. Doch leider hat „Halloween Ends“ mit seinem Marketing einen komplett anderen Film an das Publikum beworben. Daher bin ich gezwungen, auf ein paar Aspekte der Handlung einzugegen, da diese ausschlaggebend für mein Seherlebnis waren. Denn das Ende von Michael Myers ist eine einzige Lüge.

In dem Promomaterial des Filmes, wurde noch der Fokus auf den epischen Kampf zwischen Michael und Laurie gelegt. Dieser existiert so aber quasi nicht im Film. Stattdessen möchte uns der Regisseur David Gordon Green lieber den Fokus auf die Folgen und den Einfluss des Bösen setzen, wie es eins schon „Halloween IV: Michael Myers kehrt zurück“ tat. Doch dieser prinzipiell interessante Ansatz wurde hier nun leider komplett verschwendet. Stattdessen irrt die Geschichte die erste Stunde nur planlos herum und weiß gar nicht, was sie uns überhaupt erzählen möchte. Dabei passt das gezeigte auch nur selten zu dem Story Aufbau der letzten beiden Teile. Charaktere verhalten sich nun komplett anders und sind kaum noch wiederzuerkennen. Dies ist besonders tragisch, da die Trilogie bisher eigentlich ein gutes Fundament für ein Finale geliefert hatte. Stattdessen wird nun jeglicher Aufbau zunichte gemacht. So fühlt sich der letzte Teil leider völlig wie eine Antithese zu der bestehenden Trilogie an. Aus Spoilergründen kann ich natürlich nicht auf die genaue Ursache dieses Problems eingehen. Es ist nur zu sagen, dass es sich bei dem großen Twist so mit um die schlimmste Wendung handelt, die ich jemals im Kino gesehen habe. Michaels Abstinenz ist daher so mit die größte Fehlentscheidung, die man für ein Finale nur hätte treffen können.

Halloween Ends - Jamie Lee Curtis - Die Scream Queen schreit ein letztes Mal
Halloween Ends – Jamie Lee Curtis – Die Scream Queen schreit ein letztes Mal © Universal Pictures

Leider hat der Film auch abseits von der Geschichte massive Probleme. Größtenteils die Logiklücken sorgen dabei für entsetzte Gesichter. Während meiner Vorstellung des Filmes wurde soviel gelacht, wie in keinem der meisten Filme. Dabei wurde sich jedoch nur über filmischen Fehler lustig gemacht. Das ganze fühlt sich nämlich in vielen Momenten an, wie das Erstlingswerk eines Filmstudenten. Selbst ernsthafte Motive wie Selbstmord werden so unter der chaotischen Führung von David Gordon Green zur Lachnummer. Auch das obligatorische Finale, hatte im vergangenen Jahr bei „Halloween Kills“ schon besser funktioniert. Ich könnte den Film hier noch stundenlang weiter zerreißen. Aber man merkt hoffentlich, was ich mit meiner Kritik aussagen möchte: „Halloween Ends“ ist ein einziges filmisches Versagen, welches man so nur selten sieht. Kein Zahnrad greift hier ineinander. Und wenn sich das Finale dann noch so anfühlt, als wäre dieses von dem Angriff auf das Kapitol im vergangen Jahre inspiriert worden, ist für mich endgültig Schluss. Denn ich liebe Horrorfilme. Insbesondere Slasher zählen zu meinem Lieblings -Subgenre. Aber kann ich nur das Gegenteil über den neusten Halloween-Film sagen.

Fimwertung
1/10

Kurzfassung

„Halloween Ends“ ist ein perfekterer Film für diejenigen, die Michael Myers und das komplette Franchise hassen. Für Halloween-Fans gibt es hier nämlich keine einzigen Lichtblicke.

Fazit:

Ein schlechteres Finale als in „Halloween Ends“ hätte man sich nicht ausdenken können. Kein einziger Aspekt des Filmemachens funktioniert hier. Jeder einzelne Schauspieler wurde hier komplett verschwendet und auf ein Bruchteil seines Potentials reduziert. Spannung ist hier permanent nicht vorhanden und selbst der wie immer grandiose Score von Carpenter kann hier nichts mehr aufwerten. Ich kann daher leider für absolut niemanden eine Empfehlung aussprechen. Denn selten hat mich ein Film in den letzten Jahren so gelangweilt und dennoch so wütend gemacht. „Halloween Ends“ ist daher leider der absolute Tiefpunkt einer Reihe, die schon zu lange am Boden war.


von Phillip Schwellenbach

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*