Ghostbusters: Legacy – Würdige Fortsetzung oder wieder nur ein Abklatsch?

Ghostbusters: Legacy - Der Ecto-1 verfolgt Muncher
Ghostbusters: Legacy - Der Ecto-1 verfolgt Muncher © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Kritik:

Nach dem fehlgeschlagenen Reboot von 2016 erscheint nun mit „Ghostbusters: Legacy“ endlich eine wahre Fortsetzung zu den Klassikern aus den 80ern. Im Vordergrund der Handlung stehen dabei jedoch nicht die Helden der alten Garde. Stattdessen konzentriert man sich auf eine Gruppe Kinder, welche das Vermächtnis der Geisterjäger entdecken. Doch funktioniert dabei der neue Ansatz oder verkommt das ganze eher als eine Kopie im Geiste von „Stranger Things“? Dies erfahrt ihr in meiner Kritik.

Ghostbusters: Legacy - Filmplakat
Ghostbusters: Legacy – Filmplakat © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Callie (Carrie Coon) zieht zusammen mit ihren Kindern Phoebe (McKenna Grace) und Trevor (Finn Wolfhard) auf das Land, da ihr Vater ihr dort ein Haus vererbt hat. Dieser ist dabei niemand geringerer als Dr. Egon Spengler, welcher 40 Jahre zuvor zusammen mit seinen Kollegen New York vor einer Geisterattacke gerettet hat. Seitdem ist es jedoch ruhig um den Spuk geworden… zumindest bis jetzt. Denn die Kinder müssen feststellen, dass in der Kleinstadt paranormale Aktivitäten vor sich gehen. Dabei geht es nun darum, das Geheimnis rund um die Geister zu lösen.

Der neue Ghostbusters hatte einige Erwartungen zu erfüllen. So musste er erst einmal den kläglich gescheiterten Reboot-Versuch gekonnt ignorieren und sich stattdessen auf seine alten Stärken konzentrieren. Jedoch leben wir nicht mehr in den 80ern, sondern befinden uns nun gute 40 Jahre später im Jahre 2021. Und diese Jahre sind auch nicht spurlos an den Geisterjägern vorbei gegangen. So ist leider der Schauspieler Harold Ramis vor einiger Zeit verstorben. Daher ist es umso verwunderlicher, dass sich der Film genau auf sein Erbe konzentriert. Doch genau damit spielt der Film seine eigentliche Stärke aus. Denn der neue Ghostbusters ist nicht einfach ein weiteres losgelöstes Abenteuer. Stattdessen hält der Film genau das, was er verspricht. Denn in „Ghostbusters: Legacy“ geht es vielmehr um das 40 Jahre alte Vermächtnis.

Die größte Schwäche des Reboots war es damals, das Original einfach blind zu kopieren, ohne etwas wirklich Neues hinzuzufügen. Diesen Fehler geht der neuste Teil gar nicht erst ein. Daher stehen nun auch die Kinder im Vordergrund der Geschichte. Aus ihren Augen heraus entdecken wir die Welt der Geister. Nur sind wir ihnen einige Schritte voraus. Wir wissen, was es mit den Geistern auf sich hat. Sie nicht. Und so spielt die Handlung raffiniert mit unserem Vorwissen, mit welchem wir diese Welt neu entdecken.

Ghostbusters: Legacy - Lucky (CELESTE O'CONNOR), Trevor (FINN WOLFHARD), Podcast (LOGAN KIM) und Phoebe (MCKENNA GRACE)
Ghostbusters: Legacy – Lucky (CELESTE O’CONNOR), Trevor (FINN WOLFHARD), Podcast (LOGAN KIM) und Phoebe (MCKENNA GRACE) © Sony Pictures Entertainment

Die DNA bleibt dabei jedoch erstaunlich frisch. So fühlt sich der Film nicht wie ein weiterer „Stranger Things“ Abklatsch an, sondern entwickelt seine eigenen Ideen weiter. Der Ghostbusters typische Humor bleibt so auch noch vollkommen erhalten. Als Favorit stellt sich dabei überraschend McKenna Grace heraus. Ihr Comedytiming muss sich zu keinem Zeitpunkt hinter dem eines Bill Murrays verstecken. Und so wirft der Film einen gekonnten Witz nach dem anderen auf uns Zuschauer. Über die Übersetzung in die deutsche Sprache kann ich nichts zu sagen, jedoch sorgen die Sprüche im Originalton für eine andauernde Anspannung der Lachmuskeln. In keinem Film in diesem Jahr konnte ich soviel Humor auf der Leinwand spüren wie hier. Diese Grund auf positive Stimmung zieht sich dabei durch die ganze Handlung. Denn trotz einiger gruselig angehauchten Passagen möchte uns der Film letztendlich einen schönen Kinobesuch liefern. Und dieses Versprechen hält das Gesamtprodukt mehr als genug. Denn der Film schafft es mit seinen unzähligen Anspielungen Ghotbustersfans mehr als einmal zu berühren.

Ghostbusters: Legacy - Die kleinen Marshmallow-Männer
Ghostbusters: Legacy – Die kleinen Marshmallow-Männer © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Ohne zu viel zu verraten, kann man dabei besonders das Finale loben. Diesem gelingt es nämlich, alt und neu wunderbar zu verbinden. Und sogar eine Träne kullert dabei einem im Kinosaal die Wange herunter. Man sollte hoffentlich merken, dass ich nur lobende Worte für den Film finden kann. Denn rückblickend kann ich keinen einzigen Punkt finden, welcher mir negativ aufgefallen ist. Manch einer könnte kritisieren, dass sich der Film zu sehr auf seine Anspielungen verlässt. Doch ich finde diese Dosierung genau richtig. Auch die neue Garde an Schauspielern passt sich wunderbar dem Franchise an. Man kann daher nur gespannt sein, was in Zukunft mit der Reihe passieren wird. Mit „Ghostbusters: Legacy“ steht die Reihe nämlich unter einem sehr guten Stern.

Filmwertung
9/10

Kurzfassung

„Ghostbusters: Legacy“ liefert uns endlich eine würdige Fortsetzung, welche den alten Charme mit neuen Ideen wunderbar kombiniert. Ein muss für alle Filmfans.

Fazit:

„Ghostbusters: Legacy“ ist genau das, was wir Fans der Reihe gebraucht haben: Einen würdigen Nachfolger. Denn der dritte Teil der Reihe lässt einen konstant das Fanherz höher schlagen. Dabei funktioniert das ganze jedoch auch für Neueinsteiger, welche sich zuvor noch nicht mit der Reihe beschäftigt hatten. Getragen wird dabei durch einen hervorragenden Humor, welcher ganz im Geiste der 80er für sich steht. Ich kann daher den Kinobesuch nur jedem nahelegen. Denn „Ghostbusters: Legacy“ gehört für mich ganz klar zu den Filmhighlights 2021.


von Phillip Schwellenbach

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