Dune – Das Kinoevent des Jahres!

Dune: Paul Atreides (Timothée Chalamet)
Dune: Paul Atreides (Timothée Chalamet) © Warner Bros.

Die Kritik:

Dune: Filmplakat
Dune: Filmplakat © Warner Bros.

Wenn man über die vielversprechendsten Filme des Jahres 2021 spricht, kommt man schnell auf ein Thema: „Dune“. Nachdem Alejandro Jodorowsky („Der heilige Berg“) das Jahrhundertwerk von Frank Herbert nicht inszenieren durfte und David Lynch („Mulholland Drive“), einige Jahre später, mit seiner Verfilmung überhaupt nicht zufrieden war, sodass er sich sogar aus den Credits streichen wollte, wagt Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“) nun einen neuen Versuch. Die Erwartungen waren unbeschreiblich hoch und das merkt man „Dune“ an, denn kein einziges Bild, keine einzige Szene ist unüberlegt. Als Zuschauer, egal ob man die Vorlage kennt oder nicht, wird man direkt in eine fremde Welt gezogen und sieht den Prolog eines echten Epos.

Die Handlung von „Dune“ spielt größtenteils auf dem Planeten Arrakis. Auf dem gefährlichen Wüstenplaneten wird die wichtigste Ressource der Galaxis produziert: Spice. Erst mit diesem ist Raumfahrt möglich, wodurch der Herrscher des Planeten riesige Macht erlangt. Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac) wird mit seinem Sohn Paul (Timothée Chalamet) und seiner Gefolgschaft auf den Planeten geschickt, um das Spice im Namen des Imperators abzubauen, doch der Herzog hat eigene Pläne. Er will sich mit der unterdrückten indigenen Bevölkerung des Planeten verbünden. Erzählerisch liegt der Fokus, wie im Buch ebenfalls, mehr auf den politischen Intrigen zwischen den Häusern als auf großen Schlachten oder Action-Sequenzen. „Dune“ ist kein Actionfilm, obwohl natürlich genügend Action-Momente existieren, wie schon der Trailer gezeigt hat. Im Kern ist „Dune“ aber ein Politik-Thriller, der Themen wie Kolonialisierung oder Religion anspricht. Man spürt, dass jedes Volk eine eigene Identität besitzt und dies wird auch in der Musik deutlich. Hans Zimmer („Inception“) hat Christopher Nolan für „Tenet“ abgesagt, da er bereits als Kind davon geträumt hat, die Musik für „Dune“ zu komponieren und diese Begeisterung ist permanent spürbar. Jedes einzelne Volk stellt Zimmer mit eigenen Klängen dar, wodurch schon in der Musik deutlich wird, dass sich die Häuser und Kulturen unterscheiden. Gerade die Fremen, die Ur-Bevölkerung Arrakis, sticht mit östlichen Rhythmen heraus.

Dune: Zendaya
Dune: Zendaya © Warner Bros.

Visuell ist „Dune“ über alle Zweifel erhaben. Mit „Blade Runner 2049“ hat Villeneuve schon bewiesen, dass er dreckigen Sci-Fi grandios inszenieren kann und in „Dune“ mündet dies in dem visuell besten Film der letzten Jahre, vielleicht aller Zeiten. Dabei ist gerade die Mischung zwischen den praktischen Effekten und dem CGI beeindruckend. Die Computereffekte besitzen keinerlei Künstlichkeit und fallen gar nicht auf, obwohl überdimensionale Raumschiffe im Endeffekt omnipräsent auf der Leinwand zu sehen sind. Auch wie Greig Fraser, Kameramann von „Rogue One“, die Welt um den Wüstenplaneten einfängt, setzt neue Maßstäbe. Mehrmals bekommt man durch die epochale Inszenierung Gänsehaut, eben weil diese Bilder so einzigartig und außergewöhnlich sind. Doch Villeneuve kreiert nicht nur den visuell-beeindruckendsten Film aller Zeiten, sondern beglückt den Zuschauer außerdem noch mit einem Cast, der bis in die kleinste Nebenrolle von Hochkarätern besetzt ist.

Dune: Sandwurm
Dune: Sandwurm © Warner Bros.

Die Hauptfigur Paul Atreides wird von Shootingstar Timothée Chalamet („Call Me by Your Name“) verkörpert, dessen Karriere nun seinen Höhepunkt findet. Er meistert den Charakter des jungen Auserwählten, der eine riesige Last auf den Schultern besitzt. Seine Eltern werden von Rebecca Ferguson („Mission: Impossible – Fallout“) und Oscar Isaac („Star Wars 7“) gespielt. Ferguson übernimmt die Rolle der Lady Jessica, welche neben Paul die wichtigste Figur der Vorlage ist und insbesondere die Chemie zwischen ihr und ihrem Sohn geht komplett auf. Falls ein zweiter Teil kommen sollte, darf man sich auf mehr freuen. Das Haus Atreides wird mit der Gefolgschaft um Josh Brolin („Avengers: Endgame“) und Jason Momoa („Aquaman“) vollendet. Feinde des Haus Atreides sind die Harkonnen, welche sich durch grandioses Make-Up hervorheben. Dave Bautista („Guardians of the Galaxy“) zeigt wiedermal, dass er solche Aufgaben bewältigen kann, die meisten Szenen stiehlt jedoch Stellan Skarsgård („Good Will Hunting“) als ekliger Baron. Er taucht leider nur selten auf, dafür sind die Momente, in denen er auftaucht, einfach phantastisch. Des Weiteren sind Zendaya („Spider-Man: Homecoming“), Javier Bardem („Skyfall“) und David Dastmalchian („The Suicide Squad“) beteiligt. Jede einzelne Figur ist perfekt gecastet und überzeugt auf so einem hohen Level, dass man unbedingt mehr sehen möchte. Egal für welchen Preis!

Filmwertung
10/10

Kurzfassung

Dune ist das Kinoevent des Jahres!

Fazit:

„Dune“ ist ein Versprechen, denn es hat einen Grund, warum direkt zu Beginn gezeigt wird, dass dieser Film nur der erste Teil ist. Villeneuve und seine gesamte Crew wollen Arrakis noch nicht verlassen und dem Zuschauer ergeht es ähnlich. Genau deswegen ist es wichtig, für „Dune“ ins Kino zu gehen. Noch steht nicht fest, ob ein zweiter und dritter Teil erscheinen wird, das Ergebnis an den Kinokassen entscheidet. Wir entscheiden. Wer endlich wieder Kinomagie spüren möchte, sich in einzigartigen Bildern verlieren will und nach düsterem Sci-Fi im Mainstream sucht, diese Menschen müssen „Dune“ sehen. „Dune“ ist der erste Schritt für eine Trilogie, die neue Maßstäbe setzen könnte.


von Lukas Weinandy

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