Filmkritik zu Die Känguru-Verschwörung: Mehr als nur OK

Die Känguru-Verschwörung - Er war´s
Die Känguru-Verschwörung - Er war´s © X Verleih

Die Kritik:

Das Känguru ist zurück! Wo im ersten Teil noch vornehmlich Nazis, sonstige Rechte und Gentrifizierer ordentlich durch den Kakao gezogen wurden, bekommen hier nun Verschwörungstheoretiker und Querdenker ordentlich ihr Fett weg. Das ist manchmal mit guten Punkten clever durchdacht, manchmal etwas platt, aber immer verdammt witzig und vor allem super sympathisch. Denn gerade die zentrale Bromance zwischen Mark-Uwe und dem Känguru weiß erneut einfach zu begeistern.

Die Känguru-Verschwörung - Poster
Die Känguru-Verschwörung – Poster © X Verleih

Wie schon der Vorgänger ist Die Känguru Verschwörung dabei wieder sehr episodisch erzählt. Erneut kann der Mark-Uwe Kling als Autor der Vorlage, erneuter Drehbuchautor und erstmals auch Regisseur der grundlegenden Struktur der Vorlage nicht entkommen, obwohl man sich nun narrativ etwas mehr von dieser entfernt. Dennoch werden wieder zahlreiche der kultigen Sprüche und Situationen aus dieser entnommen und auf die Leinwand gepackt. Das mag man nun faul oder spaßig finden. Für mich zündet es auch hier wieder.

Dabei sind streng genommen auch hier nicht alle Szene super elementar für die Handlung. Doch das interessiert hier nicht wirklich, denn was Kling und Co. (Detektivbüro) hier erzeugen ist ein wahnsinnig dynamischer, sympathischer und satirischer Hangout-Movie, bei der mehr die Figuren und deren Leben im Mittelpunkt stehen als eine kohärente Geschichte.

Denn im Mittelpunkt stehen erneut der sympathische Verlierertyp Mark-Uwe und sein flexibles, belastbares, kreatives, innovatives, begeisterungsfähiges, teamfähiges … und kreatives Känguru (oder so ähnlich). Die Chemie der beiden Darsteller Dimitrij Schaad und Volker Zack gerät dabei wieder hervorragend, auch weil das Gespür und Timing für den abwechslungsreichen und kreativen Humor wieder ganz fein abgestimmt ist. Da reicht es dann eben schon wenn Mark-Uwe und das Känguru beim Autofahren einfach miteinander ein geiles Lied zum Besten geben, um mich wieder auf diese grundsympathische Art und Weise in den Bann zu ziehen.

Unsere Hauptfiguren reagieren auf all diese abstrusen Situationen, in die sie geraten (gegen Ende wird’s vielleicht sogar zu abstrus), so echt, so ehrlich und so menschlich (oder eben kängurulich?), wie wir es gewohnt sind. Viel von dem Humor zieht sich dabei ähnlich wie in der Vorlage aus einem „Das wollt ich auch schon immer mal machen!“.

Die Känguru-Verschwörung - im Auto
Die Känguru-Verschwörung – im Auto © X Verleih

Während altbekannte Rückkehrer wie Herta erneut für Lacher sorgen, dürfte für viele der Erfolg dieses neuen Teils mit der Akzeptanz der neuen Figuren abhängen. Für mich stach dabei vor allem Michael Ostrowski als Joe heraus, während Adam Krieger als Antagonist zwar wunderbar leicht zu hassen ist, insgesamt dann doch etwas zu flach daherkommt.

Dabei spielt sich Kling inszenatorisch angenehm aus, darf auch immer wieder freidrehen und erweitert bspw. mit Kameraschwenks auch das Geschehen immer wieder interessant, bleibt aber im Großen und Ganzen doch eher zurückgenommen. Dennoch eine mehr als solide Leistung für ein Regiedebüt!

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Wahnsinnig sympathisches und dynamisches Stück deutsches Kino.

Fazit:

Ganz anders als die Autobahn in Mecklenburg-Vorpommern ist die Känguru Verschwörung mehr als nur streckenweise okay. Erneut gelingt ein wahnsinnig sympathisches und dynamisches Stück deutsches Kino, das vor allem von seinem grandiosen Protagonisten-Duo lebt. Würdig eines „Witzig“-Stempels!


von Sebastian Stegbauer

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