Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn – Filmkritik

Margot Robbie in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn
Margot Robbie in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn © Warner Bros.

Die Kritik:

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Poster
Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn – Poster © Warner Bros.

Mit „Birds of Prey: The Emacipation of Harley Quinn“ erscheint nun die geistige Fortsetzung zum kontrovers aufgenommenen „Suicide Squad“. Den Startschuss für diesen Film gab dabei sogar Margot Robbie selbst, welche der Meinung war, dass Harley ihren eigenen Film, samt weiblicher Besetzung, verdient hat. Dabei steht der Fokus jedoch nun auf Harley Quinn und ihrer Geschichte nach der Trennung des Jokers. Doch kann der Film diesmal sowohl Kritiker als auch Fans überzeugen oder erwartet einen dasselbe Resultat wie bei Harley Quinns ersten Auftritt? Dies erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Harley Quinn (Margot Robbie) hat sich nun von ihrem ehemals geliebten Joker getrennt und steht plötzlich auf eigenen Füßen. Doch, wo sie nun keinen Beschützer mehr hat, muss sie erkennen, dass halb Gotham ihren Tod möchte. An oberster Spitze steht der exzentrische Gangsterboss Roman Sionis (Ewan McGregor), welcher mit seinem alter Ego Black Mask die kriminellen Geschäfte der Stadt verwaltet. Jedoch stellt sich heraus, dass Harley nicht die einzige weibliche Person ist, welche ein Problem mit dem Mafiosi hat. Und als wie aus dem nichts auch noch ein seltener Diamant, welchen Black Mask unbedingt in seinem Besitz haben möchte, in das Spiel kommt, sind die Frauen in Gotham gezwungen, gemeinsam gegen den Gangster vorzugehen.

ROSIE PEREZ as Renee Montoya, MARY ELIZABETH WINSTEAD as Huntress, MARGOT ROBBIE as Harley Quinn, ELLA JAY BASCO as Cassandra Cain and JURNEE SMOLLETT-BELL as Black Canary
ROSIE PEREZ as Renee Montoya, MARY ELIZABETH WINSTEAD as Huntress, MARGOT ROBBIE as Harley Quinn, ELLA JAY BASCO as Cassandra Cain and JURNEE SMOLLETT-BELL as Black Canary © 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. TM & © DC Comics

„Birds of Prey: The Emacipation of Harley Quinn“ macht eins ab der ersten Sekunde klar: Die Geschichte spielt komplett in Harleys durchgeknallter Welt. Und so erwarten einen permanent irgendwelche skurril komische Ideen, welche man zuvor in noch keinem Comicfilm gesehen hat. Dabei ist der Film noch am ehesten mit dem etablierten Style von „Deadpool“ zu vergleichen. Die Handschrift schafft es aber dennoch, ihren komplett eigenständigen Weg zu gehen und für sich zu stehen. Aber kommen wir nun zu dem Herzstück des Filmes. Und das ist ganz klar die Performance von Margot Robbie als namensgebende Harley Quinn. Denn Robbie spielt die irre ehemalige Hand des Jokers noch wahnsinniger und komischer als schon in „Suicide Squad“. So kommentiert Quinn so gut wie immer das Geschehen auf eine arg komischen Weise, dass sie trotz ihrer kriminellen Taten komplett als Sympathieträgerin aufgeht. Dies liegt auch an ihrer sehr naiven Weise, die Welt um sie herum zu verstehen. Der komplette Kontrast zu ihr ist das restliche Team der „Birds of Prey“.

Mary Elizabeth Winstead in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn
Mary Elizabeth Winstead in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn © Warner Bros.

Dabei spielen alle Darsteller ihre Rollen sehr gut, wo jedoch besonders Mary Elizabeth Winstead zu erwähnen ist. Sie spielt die kaltblütige Killerin Huntress, welche ebenfalls eine offene Rechnung mit Black Mask hat. Dabei spielt Winstead ihre Figur mit einer äußerlich sehr kalten Art, welche wohl am ehesten mit der Braut aus „Kill Bill“ zu vergleichen ist. Der heimliche Star des Filmes ist jedoch ganz klar Ewan McGregor, welcher den Gangster Black Mask spielt. Trotz der vorherigen Kritik, dass seine Figur nicht den Comics entsprechen würde, stielt Ewan hier allen die Show. Denn seine exzentrische, aber dennoch pur ernste Art, sobald es um das Geschäft geht, erweitert das Superhelden Universum um einen der besten Gegenspieler seit „The Dark Knight Rises“. Denn wo andere Filme nur auf Abziehbilder setzten, welche die komplette Welt zerstören wollen, setzt man hier auf einen nachvollziehbaren Antagonisten voller Persönlichkeit. Der Film kann daher alleine schon wegen den Charakteren komplett überzeugen.

Ewan McGregor in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn
Ewan McGregor in Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn © Warner Bros.

Wenn Quentin Tarantino jemals eine Comicverfilmung machen würde, wäre das Resultat dabei wahrscheinlich so ähnlich wie „Birds of Prey“. Denn der Film zelebriert quasi förmlich den Style des Regisseurs. So gibt es auch hier übereilt verteilt Zeitsprünge sowie eine nicht chronologische Erzählweise. Auch scheut der Film nicht vor Gewalt und Kraftausdrücken. Die 16er Altersfreigabe hat er sich deshalb sichtlich verdient. Jedoch lässt die Geschichte ihren Figuren dabei auch mal Zeit, sich über alltägliche Dinge zu unterhalten und so den Charakteren mehr glaubhafte Persönlichkeit zu geben. So verzichtet man auf ein Drehbuch, welches permanent die Geschichte nach vorne bringt und sorgt stattdessen für authentische Personen. Eine weitere Stärke des Filmes stellen die Kämpfe dar. Diese fühlen sich durch längere Kameraeinstellungen viel direkter und intensiver an, als bei anderen Genrevertretern. Auch wird dabei größtenteils auf viel aufdringliches CGI verzichtet. Die Action wirkt gerade dadurch viel bodenständiger. Die Handlung besitzt dabei während ihrer kompletten Laufzeit keine Längen. Die Laufzeit von 110 Minuten vergeht wie im Flug.
Musikalisch wird das ganze dabei durch viele unterschiedliche Popsongs untermalt. Diese fügen sich größtenteils sehr gut in den Film ein und wirken nie erzwungen. Dem Zuschauer wird dabei auch akustisch viel geboten.

Filmwertung
10/10

Kurzfassung

Ein Paradebeispiel dafür, wie eine Comicverfilmung auszusehen hat. Wunderbar neu und frisch.

Fazit:

„Birds of Prey: The Emacipation of Harley Quinn“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Comicverfilmung auszusehen hat. Denn das gesamte Setting sowie die Charaktere sind wunderbar neu und frisch und zeigen dem Zuschauer eine Welt, wie man sie zuvor in noch keinem Superheldenfilm gesehen hat. Getragen wird das ganze dabei besonders von Margot Robbie und Ewan McGregor, welche einen frischen Wind in das angestaubte Genre bringen. Der Film muss sich daher auf keinen Fall hinter seinen Genrevertretern verstecken und stellt wahrscheinlich das beste Werk der Schmiede DC seit der „The Dark Knight“ Trilogie da.


von Phillip Schwellenbach

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