Alien: Covenant – Filmkritik: Sechster Streich des Alien-Franchise

Alien Covenant - Daniels (Katherine Waterston) pirscht sich an
Alien Covenant - Daniels (Katherine Waterston) pirscht sich an © 20th Century Fox

Die Kritik:

Alien: Covenant - Teaserposter
Alien: Covenant – Poster © 20th Century Fox

Am 18. Mai 2017 startet „Alien: Covenant“ als sechster Teil der Reihe. Nach dem erörternden Vorgänger geht es nun wieder zur Sache. In den 122 teils heftigen Minuten bleibt genug Zeit für blutige Angriffe, philosophische Fragen und die Brücke zur vor- und nachgelagerten Story.

Im Jahre 2104 wird ein Trupp von Menschen ins All geschickt, um einen neuen lebenswerten Planeten zu besiedeln. Durch einen Zwischenfall wird die Crew aus ihrem Tiefschlaf gerissen und entdeckt zufällig eine andere Welt, die erdähnlich scheint – mit Ausnahme des dauernd regnerischen Wetters inklusive Ionenstürmen und natürlich gefräßigen Aliens. Da die Neugier überwiegt, macht sich ein Teil auf, den unbekannten Planeten zu erkunden. Wie sie bald erfahren, ist es derselbe, der schon von der Prometheus-Expedition besucht wurde, was kein besonders gutes Ende nahm…

„Alien: Covenant“ tritt dabei nicht ganz so abtastend wie der Vorgänger „Prometheus“ auf, der zwar seinen eigenen Reiz hatte, aber weniger Blut, Horror und Aliens hervorbrachte. Der Streifen nun setzt wieder mehr auf einen Science-Fiction-Schocker, ohne dabei ein trashiges Niveau zu erreichen. Anfangs noch teilweise vorhersehbar, zieht einen spätestens die zweite Hälfte in ihren Bann.

Alien: Covenant - Das Unheil naht
Alien: Covenant – Das Unheil naht © 20th Century Fox

Viele der Crew-Mitglieder sind Pärchen, da sie so den neuen Planeten kolonisieren sollen. In den unzähligen Gefahrensituationen des Films zahlt sich dies allerdings nicht aus. Denn so müssen sie nicht nur um ihre eigene Haut bangen, sondern auch um die ihrer Liebsten. Die Charaktere fallen zusammengefasst recht angenehm auf, obwohl sie nicht allzu viel Platz in der Geschichte einnehmen. Michael Fassbender als undurchsichtiger Hybride gefällt dabei am meisten. Dessen minimale Mimik spiegelt kaum seine Taten wider, die von gutherzig bis abscheulich reichen könnten. Die Wahl des Captains auf Christopher Oram (Billy Crudup) scheint indessen etwas fragwürdig. Das weiß auch er selbst und sieht dabei seinen Glauben als Grund. Stattdessen stößt dem Zuschauer vielmehr dessen Unbesonnenheit auf. Besser agiert da die Offizierin Daniels (Katherine Waterston) als starke weibliche Hauptfigur. Eine weitere Titelrolle trägt der locker-lustige Pilot Tennessee (Danny McBride). Ein paar der Nebenfiguren treten sehr naiv auf, z.B. wenn es um das Betreten des fremden Planeten geht. So werden schließlich auch die ersten Aliens geweckt. Andere Akteure wiederum sind recht interessant, da sie ganz menschlich auch mal egoistisch und gar feige agieren, statt nur uneigennützige Helden darzustellen.

Alien Covenant - Ein blutiger Angriff
Alien Covenant – Ein blutiger Angriff © 20th Century Fox

Nachdem die erste Hölle losgebrochen ist und ihre ersten Opfer fordert, fragt man sich noch, ob „Alien: Covenant“ ein reines Actionspektakel um den ungleichen Kampf Aliens gegen Menschen wird. Glücklicherweise kommt der Sci-Fi-Horror zur Entfaltung, wird spannender, ekliger und beantwortet nebenbei viele Fragen, die das Alien-Franchise bisher aufgeworfen hatte. Das Ende hätte derweil gerne noch etwas in die Länge gezogen werden können. Die große Frage nach der Entstehung der Menschheit, bleibt auch im hier vorliegenden Teil unbeantwortet. Ob sich daran noch einmal herangewagt wird, bleibt abzuwarten. Laut Regisseur Ridley Scott sind in der Zukunft noch weitere Ableger möglich.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

Düsterer Alien-Streifen, dem der Spagat zwischen Niveau, Splatter-Action und Grusel gelingt.

Fazit:

Alien: Covenant reiht sich zeitlich zwischen „Prometheus – Dunkle Zeichen“ (2012) und „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979) ein. Als würdiger Vertreter der Reihe behandelt er die Entstehungsgeschichte der Aliens, während die Astronauten als Eindringlinge einer menschenfeindlichen Welt herhalten müssen.


von Nicolas Wenger

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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